Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 04-Protokoll-20-05-2020.pdf
- S.41
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GR Kurz: Ich muss ein Lob aussprechen,
das Wort Toleranz ist gefallen. Das gefällt
mir sehr gut, auch wenn es im Förderwesen
ist. Unterstützung fernab der Weltanschauung haben wir von Dir auch gehört,
Bgm. Willi. Das finde ich super und wichtig.
Weil ich mich ein wenig als Vertreter vieler
Traditionsvereine der verschiedensten Farben empfinde, werde ich Deine Aussage
nach außen tragen, dass Traditionsvereine,
Studentenverbindungen - schlagende oder
nicht schlagende - gleiche Rechte haben,
fernab der Weltanschauung. Vielleicht
schaut man dann auch einmal nicht so
streng auf die Homepages, denn dort findet
man im Internet die wildesten Sachen, die
teilweise gar nicht stimmen.
Wenn wir ohne auf die Weltanschauung zu
achten fördern, fördern wir in Zukunft alles.
Das wird eine sehr gute Sache werden und
ich kann heute mit wehenden Fahnen diesen Sitzungssaal verlassen und netzwerken. GR Lukovic, BA MA, ich gehöre nämlich nicht zur Autolobby. Meine Lobby ist
eine ganz andere, das weißt Du. Wir werden natürlich für die Vereine nun alles tun,
dass fernab der Weltanschauung jeder ein
Stück des Kuchens der Stadt Innsbruck bekommt.
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
GR Lechleitner: Einen Satz möchte ich
aufgreifen: Die Kinder stärken - Ja. Aber
einem Kind zu vermitteln, dass seine Familie keine normale ist und etwas nicht stimmt,
weil die Eltern geschieden sind oder es zwei
Mütter hat oder nur eine, da gibt es von mir
ein klares Nein! Ich sehe uns schon als InteressensvertreterInnen unserer WählerInnen.
Das ist ein Grund, warum wir nicht in jedem
Ausschuss alle einstimmig abstimmen.
Ich möchte mich nicht auf dem einen
Thema Homosexualität aufhängen, das
sehr breitgetreten wird. Der Verein spricht
sich auch in anderen Bereichen gegen unsere Anschauungen aus, sei es das klassische Familienbild oder das Recht auf Abtreibung und die Selbstbestimmung der
Frau. Deswegen habe ich im Ausschuss dagegen gestimmt und werde das auch jetzt
wieder tun. Ob es dann eine Mehrheit gibt,
werden wir sehen. Wir haben Enthaltungen,
GR-Sitzung 20.05.2020
es gibt Menschen, die dagegen sein werden. Dass sich der Gemeinderat an sich
sehr für die Rechte von LGBT/LSBTTIQ einsetzt, finde ich wunderbar. Vielen Dank an
der Stelle an GR Onay.
Wir werden heute einen Antrag zu einem
wunderbaren Symbol - den RegenbogenZebrastreifen - einbringen, vielen Großstädten folgend und seit kurzem auch Wien und
Villach. Umso mehr hat es mich verwundert,
dass ALI hier nicht mitgehen möchte. Danke
aber an alle Fraktionen, die den Antrag gemeinsam mit uns einreichen bzw. dann
auch im Juni zustimmen werden.
GRin Heisz: Ich finde es amüsant, dass die
GRÜNEN und der Ex-GRÜNE sich darüber
streiten, um nicht "befetzen" zu sagen, ob
konservativer Katholizismus erlaubt ist. Als
Mitglied dieses Ausschusses habe ich für
diese Subvention gestimmt. Nicht, weil ich
ideologisch mit vielen Positionen des Katholischen Familienverbandes übereinstimmen
würde - dezidiert NEIN!
Es muss niemand sein Kind zu einer Veranstaltung des Katholischen Familienverbandes schicken, wenn sie/er nicht will, dass
ihr/sein Kind ein katholisches, konservatives
Weltbild vermittelt bekommt. Auch man
selbst muss keine Veranstaltung besuchen.
Dass man aber so denken darf, wenn man
es möchte oder glaubt zu müssen, kann
nicht verboten sein. Es gibt viele Ideologien
auf der Welt, mit denen ich gar nichts anfangen kann und die ich ablehne. Es gibt Ideologien, mit denen die KollegInnen der FPÖ
nichts anfangen können und die sie ablehnen. Ich vermute, dass wir hier wenig Überschneidungen haben. Es ist halt so. Ich bitte
um die Gelassenheit und die Großzügigkeit,
jemandem zu erlauben, ein konservativer
"Zapfen" zu sein.
GR Onay: Zur tatsächlichen Berichtigung:
Es wird hier in den Raum gestellt, dass ich
gesagt bzw. gemeint oder angedeutet hätte,
dass irgendwelche Weltanschauungen verboten werden sollen. Das hat GRin Heisz
genauso gesagt. Das habe ich nie gesagt.
Jede/r soll ihre/seine Meinung haben - absolut. Die Stadt Innsbruck hat eine klare
Haltung zur Gleichstellungspolitik und diese
fordere ich ein, indem ich sage, dass wir als
Stadt ein Zeichen setzen sollen. Niemand
hat jemals gesagt, dass eine Organisation