Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2014
/ Ausgabe: 04-Protokoll_24_04_2014_gsw.pdf
- S.32
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Spielbetrieb. Es gibt in der 2. Liga oft mehr
ZuschauerInnen als bei uns, wo der FC
Wacker Innsbruck doch in der Bundesliga
spielt. Warum schafft es unser Verein nicht,
auf halbwegs solider finanzieller Basis dazustehen, obwohl ihm eine ganz andere Infrastruktur zur Verfügung steht? Das frage
ich einfach einmal.
Bis zum Jahr 2000 war der FC Wacker
Innsbruck bzw. der FC Tirol Innsbruck ja
immer wieder einmal bei den internationalen
Spielen dabei, UEFA Champions League,
UEFA Europa League und Ähnliches. Da
war der Verein ja auch immer wieder erfolgreich und man hat ein durchaus gutes
Sponsoring-Verhältnis mit einer großen
Firma wie Swarovski gehabt.
Jetzt haben wir mehr oder weniger zwangsvergatterte Unternehmen der öffentlichen
Hand, die noch als SponsorInnen fungieren.
Da gibt es Fragen über Fragen. Ich glaube,
man muss irgendwann einmal sagen, es
reicht. Denn dass der Klub sich so gerieren
kann, wie er das Jahr für Jahr tut, das hat
auch damit zu tun, dass sich seit Jahrzehnten die Politik aus Angst vor den fußballfanatischen oder fußballspielenden WählerInnen nie getraut hat zu sagen, jetzt ist
Schluss. Letztes Jahr haben wir mit der
Vereinbarung zum ersten Mal ein bisschen
eine härtere Gangart eingeschlagen.
Für mich ist jetzt dieser Punkt erreicht, wo
ich sage, es ist Schluss - und auch dagegen
stimme.
GRin Dengg: Zur Aussage von GRin
Mag.a Schwarzl möchte ich hinzufügen,
dass für mich nicht die EinwohnerInnenzahl
das entscheidende Kriterium ist, sondern
die verfügbaren Budgets. Ich stimme aber
zu (obwohl ich es nicht beweisen kann),
dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt,
dass Grödig ein kleineres Budget als die
Stadt Innsbruck hat.
Letztes Jahr haben wir bei den Verhandlungen mit dem FC Wacker Innsbruck gesagt,
dass das jetzt unser letztmaliges Entgegenkommen war. Ich bin daher ganz auf der
Seite von GRin Mag.a Heis. Wenn man also
ehrlich ist, muss man nun sagen, der Verein
kann tun und lassen, was er will, er bekommt doch immer wieder etwas.
Bgm.-Stellv. Kaufmann: Zur tatsächlichen
Berichtigung! Es geht nicht um zusätzliche
GR-Sitzung 24.04.2014
Mittel, sondern um jene € 235.000,--, die
ihnen laut der Änderungsvereinbarung zustehen. Der Verein hat es allerdings nicht
geschafft, das Geld ordnungsgemäß abzuholen bzw. die Gebarung des letzten Jahres
nachzuweisen. Das ist der Hauptkritikpunkt.
GRin Dengg: Von der Olympiastraße bis in
die Maria-Theresien-Straße kann es aber
doch nicht so ein weiter Weg sein - auch
nicht per Post!
Um das Thema der Stadionrückerstattungskosten wird sich in Zukunft Bgm.-Stellv.
Kaufmann kümmern. Dann haben wir viele
Sorgen weniger. Wir haben schon im Gemeinderat darüber gesprochen, dass man
die Kosten zuerst verrechnet und dann wieder rückverrechnet. Somit werden Probleme
wegfallen.
Meine Frage ist aber folgende: Können wir
uns in unserem Gremium einmal einigen,
wie man in Zukunft weiter vorgehen soll?
Ich muss nun auch zitieren "…und ewig
grüßt das Murmeltier!", denn wir werden
solche Geschichten in den nächsten Jahren
immer wieder haben. Der Weg von der
Olympiastraße in die Maria-TheresienStraße ist für manche FunktionärInnen des
FC Wacker Innsbruck wahrscheinlich einfach unüberwindbar.
GR Mag. Abwerzger: Wir werden auch
"trotzdem" zustimmen, wie es GR Grünbacher so treffend formuliert hat.
Zu GRin Mag.a Schwarzl möchte ich anmerken, dass wir leider Gottes nie in der UEFA
Champions League gespielt haben. Ich
möchte dabei an das Spiel erinnern, wo Roland Kirchler in der 92. Minute an die Latte
geschossen hat. Hätte er ins Tor getroffen,
wären wir wirklich in der UEFA Champions
League gewesen. Das wäre damals traumhaft gewesen, hätte aber finanziell auch
nichts mehr gerettet - denn wir hätten den
höchsten europäischen Fußballbewerb
wahrscheinlich dreimal gewinnen müssen,
um die Schulden zurückzuzahlen.
Man darf nicht immer alles vermischen.
Wenn man über den FC Wacker Innsbruck
spricht, darf man nicht gleich mit Judo- oder
anderen Vereinen kommen. Das ist ein
Vergleich von Kraut und Rüben, so kann
man das nicht angehen. Man muss sich einfach die Frage stellen, will man einen Profiverein - ja oder nein?