Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 04_Protokoll_26.04.2018.pdf
- S.16
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Minuten zur Urne gehen oder sich eine
Wahlkarte holen, das war für mich eigentlich
wirklich das Erschreckendste.
Eine Stadt zeichnet sich immer auch durch
die Breite und Qualität der Infrastruktur aus,
denn das beeinflusst die Attraktivität für
Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, aber auch
die für InvestorInnen. Was ist, wenn da
Stillstand herrscht, es keine Modernisierung
mehr gibt?
Notwendige Renovierungen und Erneuerungen werden oder wurden offensichtlich
nicht immer gutgeheißen, sogar bekämpft.
Was in der Stadt Innsbruck lebt, das ist unter Anführungszeichen - die Schimpfkultur. Ich denke, dass viele Menschen, die
jetzt nicht zur Wahl gegangen sind, wieder
diejenigen sein werden, die schimpfen, und
das tut mir wirklich leid.
Lebensqualität und was lebenswert ist, wird
von BürgerInnen unterschiedlich wahrgenommen. Das wurde durch die Wahlen bestätigt! Zu hinterfragen wäre, ob den NichtwählerInnen sowieso alles passt und sie
deshalb nicht zur Wahl gegangen sind?
Vielleicht überlegen sie sich nun doch, für
die BürgermeisterInnen-Stichwahl zur Urne
zu kommen.
Abschließend möchte ich mich für 18 spannende, lehrreiche, tolle Jahre mit Euch und
vielen anderen hier im Gemeinderat bedanken. Es gab tolle Gespräche, Entscheidungen, Begegnungen und ich habe mich wirklich gefreut, dass ich in diesen Jahren mitgestalten und mitwirken konnte, damit die
Stadt Innsbruck das ist, was sie heute darstellt. Es wurde wirklich ganz tolle Arbeit geleistet!
Den neuen MandatarInnen wünsche ich viel
Erfolg und viel Geduld. Schauen Sie darauf,
dass meine Stadt weiterhin so lebens- und
liebenswert bleibt! (Beifall von allen Seiten)
GR Kritzinger: Das Thema ist gewählt, weil
wir uns schon Gedanken über die Zukunft
unserer Stadt machen müssen.
Oft hängt das Wohl einer Familie von einer
Person ab, egal ob das der Vater oder die
Mutter ist. Es hängt von einer Person ab!
Wir haben beobachtet, dass es in einem
Dorf, in dem ein tüchtiger Mann oder eine
tüchtige Frau als BürgermeisterIn am Werk
ist, blüht und aufwärtsgeht. Die Leute wer-
GR-Sitzung 26.04.2018
den motiviert und haben wirklich Kraft. Genauso ist es bei einer Stadt wie Innsbruck!
Wir haben also allen Grund, uns über die
Wahlbeteiligung Sorgen zu machen. Es ist
nicht so selbstverständlich, dass jemand
auch die nötige Unterstützung in einem
Gemeinderat hat. Ich bin hier schon sehr
lange Mitglied und kenne das aus eigener
Erfahrung. Ich hatte mir sehr den Kopf zerbrochen, ob ich im Gemeinderat sitzen
möchte, ob ich dorthin gehen soll.
Ich muss sagen, ich bin nur sehr ungern zu
den Sitzungen gegangen. Nur hat mich einfach der Zweck - ich muss mich für die älteren Leute, für die PensionempfängerInnen
einsetzen - motiviert, denn da hat es gefehlt. (Unruhe im Saal)
Das sei gesagt! Jawohl, das möchte ich hier
schon feststellen!
Ich habe gesehen, dass es immer von zwei
Faktoren abhängt. Nämlich von der Spitze
der Gemeinde, von dem/der BürgermeisterIn und von der Mehrheit im Gemeinderat.
Man muss Zustimmung erhalten, wenn man
einen Antrag durchbringen möchte. Das
sind die zwei wichtigsten Faktoren. Wir alle
hoffen, dass es für die Stadt Innsbruck eine
gute Zukunft gibt. Das ist nicht selbstverständlich! Die Konkurrenz ist groß, alle
Städte bewerben sich mit neuen Gedanken,
neuen Erfindungen und neuen Möglichkeiten. Ob das beim Straßenbau, Hausbau und
dergleichen mehr ist. Alle haben dazu ihre
Einfälle.
Sie dürfen nie vergessen, alles hängt von
einer Person ab! Dessen müssen wir uns
bewusst sein und es hängt im Gemeinderat
alles von Mehrheiten ab.
Ich werde in Zukunft nicht mehr als gewählter Gemeinderat auftreten, deshalb wünsche ich alles Gute und scheide nicht mit
Wehmut, sondern mit der Hoffnung, dass es
gut weitergeht. (Beifall von allen Seiten)
GR Mag. Jahn: Da wir noch etwas Zeit übrighaben, kann ich noch kurz das Thema
"Quo vadis Innsbruck?" zum Anlass nehmen, um in diesem Raum persönlich meinen Dank auszusprechen.
Es sitzen hier sehr viele Leute, die in sechs
Jahren Streitkultur gepflegt und Freundschaften gebildet haben - auch über die
Fraktionen hinaus. Es gab positiven Aus-