Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 05-Protokoll_21.05.2015_gsw.pdf
- S.13
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wir diesem Ziel einen Schritt näher gekommen.
Viertens beziehe ich mich jetzt auf die MieterInnen. Viele von ihnen profitieren natürlich von der Sanierung, die durch Sinfonia
angestoßen wurde. Die BewohnerInnen
werden eine wesentlich höhere Lebens- und
Wohnqualität haben. Das wird zur Zufriedenheit der MieterInnen beitragen. Aber es
werden natürlich auch die Mieten steigen.
Ich danke Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider,
dass sie dieses Missverständnis, das durch
den heutigen Artikel in einer Tageszeitung
vielleicht hervorgerufen wurde, klargestellt
hat. Sinfonia fördert bei einer Sanierung nur
die wirklich innovativen Dinge.
Eine Innovation in diesem Sinn ist z. B. der
Einbau einer kontrollierten Raumlüftung in
einem 40- bis 50-jährigen Haus. Eine kontrollierte Raumlüftung ohne thermische Fassadensanierung oder ohne Fenstertausch
macht keinen Sinn. Fassadensanierung und
Fenstertausch werden nicht von Sinfonia
gefördert. Dazu gibt es Landesförderungen,
dazu gibt es städtische Förderungen, dazu
gibt es Bundesförderungen. Das läuft nicht
über Sinfonia.
Im Zusammenspiel ist es aber etwas ganz
Wesentliches und Wichtiges. Nichtsdestotrotz wird es so sein, dass MieterInnen mehr
bezahlen müssen. Wieviel das ist - auch für
diese verbesserte Wohn- und Lebensqualität -, das hängt ganz zentral davon ab, wieviel sich im Rücklagentopf der jeweiligen
Anlage befindet.
Das kann von € 0,30 pro Quadratmeter bis
zu € 1,40 pro Quadratmeter reichen. Da
sind die Wohnbaugesellschaften, die sich
beteiligen, gefordert, weil sie natürlich im
Dialog, in der Auseinandersetzung, in der
Erklärung, im Prozess mit den MieterInnen
das vertreten müssen. Sie können es so
verdeutlichen, dass letzten Endes das Geld
für die Erhöhung durch Einsparung bei den
Betriebskosten, den Heizkosten, den Energiekosten in den Räumlichkeiten wieder in
die Taschen der MieterInnen gespielt wird.
Wir wissen aber alle, dass das kein Leichtes
ist, sondern einen sehr guten und ausgewogenen Informations- und Dialogprozess
erfordert.
Das waren diese vier Punkte, die mir ganz
wichtig sind, weil wir wirklich auch für uns
GR-Sitzung 21.05.2015
überlegt haben, was uns Sinfonia bringt? In
diesem Gesamtzusammenhang ist es gut,
wenn man auch darauf schaut.
Es gibt einige Städte, die als Early-Adopters
schon angekündigt haben, dass sie das
Projekt nach den Städten Innsbruck und
Bozen durchführen werden. Es handelt sich
dabei um Rosenheim, La Rochelle, Sevilla,
Paphos auf Zypern und Borås in Schweden.
Es sind also alles bedeutende Städte. Da
denke ich, dass dieser Vernetzungseffekt
mit diesen Städten ein ganz wesentlicher ist
und für die Stadt Innsbruck sehr viel bringen
wird.
Jetzt sind aber auch Smart Cities in der Aktuellen Stunde das Thema. Es lässt sich für
mich nicht nur auf Sinfonia alleine reduzieren, sondern ist breiter zu betrachten.
Smartness wird in der Diskussion sehr oft
als etwas Technologisches verstanden und
auf diese Aspekte reduziert. Das ist es aber
nicht bzw. nicht allein.
Es geht vielmehr auch um das Hinterfragen
von Gewohnheiten und üblichen Verhaltensweisen. Gerade vor zwei Tagen war
dazu ein sehr guter Artikel in der Tageszeitung "Der Standard", bei dem es um die Arbeit der britischen Forscherin Tia Kansara
ging. Sie ist im Jahr 1983 geboren und hat
ein Consulting-Unternehmen für nachhaltige
Architektur und Stadtplanung gegründet. In
ihrer Forschung fragt sie zum Beispiel - und
darüber können wir auch nachdenken -, ob
es notwendig ist, dass Gebäude zu jeder
Jahreszeit dieselbe Raumtemperatur haben? Müssen es in einem Gebäude im
Sommer immer 20° C Raumtemperatur
sein? Muss so heruntergekühlt werden?
Könnten das vielleicht auch 21° C sein?
Es gibt in den Vereinigten Staaten von
Amerika (USA), in Japan und im arabischen
Raum Studien, die zeigen, dass die Energiekosten bis zu 10 % gesenkt werden können, wenn man die Raumtemperatur im
Sommer um 1° C erhöht.
Es ist auch zu überlegen, ob im Winter immer alle Räume einer Wohnung gleich
warm sein müssen? Können jene, in denen
wir schlafen, auch etwas kühler sein? Das
sind Dinge und Gewohnheiten, die bei uns
vor zehn oder zwanzig Jahren noch üblich
waren. In der Zwischenzeit ist es, aufgrund
eines gesellschaftlichen Anspruchs, einer