Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 05-Protokoll_21.05.2015_gsw.pdf
- S.12
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Es geht in diesem Forschungs- und Umsetzungsprojekt also darum, zu sehen, was
neu ist. Was kann zur Gewinnung von
Energie zusätzlich gemacht werden?
Für die klassische Sanierung gibt es aber
nach wie vor Landes- und Bundesförderungen. Da mischt sich die EU mit Sicherheit
nicht ein.
Wir haben natürlich - da kann wahrscheinlich GRin Dr.in Pokorny-Reitter viel darüber
berichten, denn sie war ja sehr lange als
Stadträtin zuständig - die verschiedenen
Mietzinsregime, sei es nun bei der NHT, IIG
oder TIGEWOSI. Je nachdem, welchem
Mietzinsregime die BewohnerInnen unterliegen, haben sie 10 Jahre einen Sanierungsbeitrag zu leisten oder eben nicht.
Aber da kennt sich GRin Dr.in PokornyReitter sehr gut aus. Allerdings waren die
Gebäude, die ausgesucht wurden, bereits
alle sanierungsbedürftig.
Die EU hat ja darauf bestanden, nicht neue
Gebäude zu errichten, sondern solche zu
sanieren, die aus den 1930er-, 1940er- und
1950er-Jahren stammen. Es muss verdichteter Wohnbau sein, also keine Einfamilienhäuser. Dazu sollte man sich überlegen, wie
man besser saniert als es schon üblich ist.
Es wurden also nicht beliebige Häuser genommen, denn die EU hat genau darauf
geachtet, dass es Bestandsgebäude sind.
In der EU gibt es natürlich hunderttausende
von Gebäuden im verdichteten Wohnbau
der Städte. Sie müssen früher oder später
saniert werden. Die Frage stellt sich, wie
macht man das klug und vernünftig?
Eine unserer wichtigsten Partnerinnen dabei
ist die Universität Innsbruck (UNI). Wir haben eine hervorragende UNI für Bauphysik.
Die BauingenieurInnen werden eingebunden und begleiten das Projekt. Sie überprüfen auch, ob die erwarten Effekte eingetreten sind.
Es wird ja nicht gefördert, nur weil es gut
aussieht, bei dem man aber entdeckt, dass
es überhaupt nicht zum Ziel führt. Wir werden also auch auf wissenschaftlicher Ebene
begleitet, damit wir sehen, ob es auch für
andere Städten reproduzierbar ist, die uns
in diesem EU-Projekt folgen. Sie werden
dann versuchen, diese Projekte für ihre Bedürfnisse zu übersetzen.
GR-Sitzung 21.05.2015
Natürlich ist die Energiegewinnung vor Ort
ein unglaublich spannendes Thema. Jede
größere Stadt hat eine eigene Kläranlage,
ein riesiges Abwassersystem, das genutzt
werden kann.
Mit Sinfonia schaut nun die EU auf die Städte Innsbruck und Bozen. Wir sind quasi in
der ersten Reihe mit der Umsetzung dieser
Forschungsprojekte dabei.
Das ist natürlich ein sehr gutes Renommee
für die Stadt Innsbruck.
GRin Dr.in Pokorny-Reitter: Zuerst einmal
vielen Dank an Bgm.Stellv.in Mag.a Pitscheider. Sie hat mit großem Fachwissen dargelegt, welche Bereiche in diesem Sinfonia-Projekt in der Stadt
Innsbruck angegangen und realisiert werden.
Wir haben uns gefragt, was für die Stadt
Innsbruck neben dem Finanziellen das
Wichtigste an Sinfonia ist? Da gibt es den
Punkt eins, dass die Städte Innsbruck und
Bozen von der EU-Kommission als Stadtsanierungsmodelle ausgesucht wurden.
Die Stadt Innsbruck hat sich damit gegenüber vielen europäischen KonkurrentInnen
durchgesetzt. Das heißt, wir erarbeiten ein
Vorzeigeprojekt und sind Stakeholder in
diesem Bereich. Das ist sehr wichtig für die
Stadt Innsbruck und wir können trotz Evaluierung usw. sehr stolz darauf sein.
Punkt zwei: Elf PartnerInnen arbeiten neben
den Städten Bozen in Innsbruck vernetzt
zusammen. Da sind wichtige PartnerInnen
wie Standortagentur, UNI, IIG, NHT oder
auch die alpS GmbH usw. Gerade wenn es
um neue Energie, wenn es um Entwicklung
von klugen, nachhaltigen Wegen ihrer Gewinnung geht, ist es ganz zentral, dass
PartnerInnen, die in diesen Bereichen zusammenarbeiten, sich vernetzen.
Das war auch für uns ein richtiger Anschub
zur Vernetzung, der sicher über Sinfonia
hinausgehen wird.
Der dritte Punkt betrifft die Senkung des
Energiebedarfs und CO2-Ausstoßes. Diese
Reduktion ist einfach ein Gebot der Stunde,
wenn wir davon ausgehen, dass wir gegenüber unseren Kindern und Enkelkindern
verantwortungsvoll und -bewusst handeln
und agieren wollen. Das ist eine zentrale
Aussage. Mit diesem Sinfonia-Projekt sind