Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 05-Protokoll_Sonder_03.05.2017.pdf
- S.27
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hat und der in den letzten Jahren sehr viel
zur Baukultur in unserer Stadt beitragen
konnte, war beim gegenständlichen Projekt
insofern beteiligt, als er die Ausschreibungsunterlagen überprüft hat, mit einem
Mitglied in der Jury vertreten war und danach das Siegerprojekt zustimmend zur
Kenntnis genommen hat.
Dieser IGB hat sich in seiner letzten Sitzung
Ende April mit dem momentanen Projektstand, also mit den vorliegenden Einreichunterlagen, noch einmal vertraut gemacht,
darüber debattiert und eine weitere Stellungnahme abgegeben, die im Protokoll
dieser Sitzung unter dem Tagesordnungspunkt 17. enthalten sein wird. Der IGB begrüßt ausdrücklich den jetzt ausformulierten
Projektstand. Er hebt hervor, dass die Zusammenfassung aller Erschließungsfunktionen mit einer einzigen Bahn für ein Ganzjahreserholungsgebiet eine super funktionale Lösung darstellt. Er lobt weiters die Architektursprache und nimmt zu allfälligen Vorschlägen hinsichtlich einer Reduktion der
Bergstation insofern Stellung, als er sagt,
dass diese samt ihrem Raumprogramm
funktional notwendig für die Erschließung
des Berges sei und sie in ihrem Erscheinungsbild nicht in Konkurrenz, sondern in
Unterscheidung zu der traditionellen Architektur des Schutzhauses steht. Die neue
Station gebe dem Haus des ÖAV auch hinsichtlich seiner Funktion eine Sonderstellung und sei zu ihm keine Konkurrenz.
Die Bahn wird viele Leute auf den Berg hinaufbringen, die keine große Alpinerfahrung
haben, die aus Gegenden kommen, wo
Bergsteigen keine alltägliche Betätigung ist.
Für diese Menschen ist das Schutzhaus der
nächstgelegene Punkt, den sie mit wenigen
Schritten erreichen, um die Berglandschaft
um sich genießen zu können. Die Umlaufbahn inklusive Bergstation bringt dem
Schutzhaus also mehr und nicht weniger
BesucherInnen. Auch aus dieser Sicht stellt
der IGB fest, die Bergstation möge bitte so
bleiben, wie sie geplant ist, und nicht verändert werden. Das möchte ich Ihnen als ergänzende Information zu der Präsentation,
die wir heute schon gesehen haben, mitgeben.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich melde
mich zur Geschäftsordnung. Bevor wir zur
Abstimmung kommen, möchte ich die Sitzung kurz unterbrechen, um mich mit den
Sonder-GR-Sitzung 03.05.2017
Klubobleuten zu beraten. Ich beziehe mich
auf § 34 Abs. 2 Geschäftsordnung des Gemeinderates (GOGR). Da steht, dass Abänderungsanträge, welche mit dem betreffenden Verhandlungsgegenstand nicht in unmittelbarem sachlichen Zusammenhang
stehen, unzulässig sind. Die Intention der
Liste Rudi Federspiel (RUDI) und der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) deckt
sich nicht mit derjenigen, die der ÖAV verfolgt. Letzterer steht ja zu 100 % zu dem
Projekt, nur nicht zur Situierung der Bergstation.
Der Abänderungsantrag, der mir jetzt vorliegt, läuft diesem Ansatz aber vollkommen
zuwider, weil er sich inhaltlich gegen das
gesamte Projekt ausspricht. Ich bitte, seitens der Klubobleute zu hinterfragen, ob
dieser Abänderungsantrag daher unzulässig
ist. Ich sehe das zumindest so. Er geht ja
weit über den zugrundeliegenden Antrag
hinaus und widerspricht dessen Intention,
nämlich die Bahn sehr wohl zu errichten
und zu betreiben, nur die Bergstation um
70 Meter zu verlegen.
GRin Neurauter: Ich möchte darauf zu
sprechen kommen, dass wir es hier mit einem Beispiel dafür zu tun haben, wie ein
gutes Projekt durch unzulängliche Abwicklung zu einem nicht mehr guten Projekt
werden kann.
Es wird hier im Saal wahrscheinlich wenige
Leute geben, die dagegen sind, eine barrierefreie Aufstiegshilfe auf den Patscherkofel,
den Innsbrucker Hausberg, zu bauen. Wir
haben heute auch umfangreiche Informationen zu diesem Projekt erhalten - bis hin zu
den kleinsten Details. Der Fehler ist allerdings schon am Anfang gemacht worden. In
der Chronologie haben wir gesehen, dass
im Sommer 2015 mit den Planungen begonnen worden ist. Mit dem ÖAV hat man um einen der großen Player zu nennen erst im Jahr 2016 gesprochen. Hätte man
sich von Anbeginn an mit den IglerInnen,
dem ÖAV und allen, die sich dafür interessieren, zusammengesetzt, hätte das Projekt
vielleicht anders ausgesehen. Es wäre nicht
nötig gewesen, alles abzureißen, und man
hätte vielleicht die alte Trasse bestehen lassen können. Ich bin keine Fachfrau, aber
wenn man in der Welt herumkommt, sieht
man, was technische Errungenschaften
heute alles möglich machen. Für die Film-