Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 05_2023-05-25-GR-Protokoll_geschwaerzt.pdf
- S.26
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werden durch rücksichtslose Radfahrer und
Fußgänger gestört. Schon im November
2020 forderte StR Federspiel einerseits,
dass Fahrradfahrer, die von der Polizei bestraft wurden, nicht nur eine Geldstrafe bekommen, sondern auch eine verpflichtende
Nachschulung absolvieren müssen. Andererseits denkt StR Federspiel an eine Pflicht
von Nummernschildern an jedem Rad - was
sowieso ausgesprochen begrüßenswert
wäre.
Es gibt auch Besucher unserer Wälder und
Naturerholungsgebiete, die diese schönen
Orte mit einer Mülldeponie verwechseln und
eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Der
Wald ist grundlegend kein Freizeitpark, sondern erfüllt mit seiner Schutzfunktion die Sicherung des Lebensraums vor Naturgefahren und trägt maßgeblich zur Verbesserung
der Lebens- und Luftqualität bei.
Unsere Almwirtschafter sind immer wieder
neuen Problemen ausgesetzt. Einerseits
sind es Wanderer, die eine Alm als Streichelzoo betrachten und Kälber mit Kuscheltieren verwechseln, indem sie diese streicheln und sich damit in absolute Lebensgefahr begeben. Anderseits kommt es immer
öfter vor, dass Wölfe und Bären den Almbauern das Leben erschweren - Gott sei
Dank noch nicht um Innsbruck, aber das ist
sicher nur mehr eine Frage der Zeit.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Bauern über ein Ende der Almbewirtschaftung nachdenken. Was absolut
verständlich ist, gehen doch die Schäden
ins das Unermessliche. Wenn das allerdings geschehen sollte, dann geht eine jahrtausendalte Kultur zu Ende, soweit ich weiß,
sind es 8.000 Jahre. Das schöne satte Grün
auf den Almen würde verschwinden, auch
Erholungssuchende und Touristen kämen
nicht auf die Idee solche Orte aufzusuchen.
Es würde eine öde, wüste, graue Berglandschaft entstehen, gleich wie in vielen französischen Skigebieten, und nur mehr im Winter bei Schnee attraktiv aussehen.
Hoffentlich kommt es nicht so weit und die
Politiker setzen sich für unsere Bauern ein,
sodass wir noch lange unsere schönen Wälder und Almen bewandern können, um körperliche wie mentale Kraft zu tanken.
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
GR-Sitzung 25.05.2023
GRin Kolb: Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc, Sie haben mit dem Wald das
Thema Lawinenschutz angesprochen. Wald
ist nur schutzwirksam, wenn er im Anbruchgebiet ist. Wie wir alle wissen, ist die Waldgrenze 2.200 m hoch. In der Sturzbahn können die Lawinenkräfte nicht abgewehrt werden. Als Beispiel hierfür möchte ich die
Nordkette nennen, mit ihren verschiedensten Lawinenzügen, wie der Höttinger Graben, die Mühlauer Klamm oder auch der
Graben bei der Arzler Alm.
Wie Sie wissen, war der Winter 2018/19 ein
sehr starker. Zehn Meter neben der Arzler
Alm wurde damals der ganze Wald abgerissen. Es ist zwar schön und gut, wenn Sie
davon reden, 75.000 Bäume in drei Jahren
zu pflanzen - nur ist es einfach zu wenig.
Die Wildbach- und Lawinenverbauung hat
zweieinhalb Jahre gebraucht, um diesen
Wald wieder sauber zu machen, aufzuräumen und sämtliche Schäden zu beseitigen.
Es werden zwar Maßnahmen gesetzt, aber
ohne Verbauungen, ohne einer Schneebrücke, sprich einer Stahlverbauung und ohne
gewissen anderen Schutzmaßnahmen, die
passiv und aktiv sind, wird es einfach nicht
gehen.
GRin Neurauter: Wir leben in Innsbruck in
einer ausgesprochen einzigartigen, wunderschönen Naturlandschaft. In wenigen Minuten können wir uns mittels Bergbahnen oder
auch zu Fuß auf der Nordkette, dem Patscherkofel oder der ganzen Umgebung rund
um Innsbruck einen Erholungsraum sichern
und diesen genießen. Generationenübergreifend können wir uns dort psychisch wie
physisch erholen.
Wichtig ist, dass wir Zustände vermeiden,
die Nutzungskonflikte entstehen lassen. In
der Vergangenheit hatten wir bereits verschiedene Konflikte zwischen NutzerInnen,
die von Anfang an nicht gut gelöst worden
sind. Wir mussten uns zwischen den verschiedenen NutzerInnen entscheiden, was
zu tun ist. Deshalb bitte ich die Verantwortlichen darum, dass von vorneherein aktiv an
dieser Sache gearbeitet wird.
Das zweite Problem, welches ich insbesondere für die SeniorInnen ansprechen
möchte, ist die Linie 6. Diese wird von der
Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB) sehr stiefmütterlich behandelt, geradezu ausgehungert und fährt