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Jahr: 2023

/ Ausgabe: 05_2023-05-25-GR-Protokoll_geschwaerzt.pdf

- S.36

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Ich bin selbst Landwirtin, und war sogar Direktvermarkterin. Hartes Arbeiten, mit Hofschlachtung und allem Drum und Dran,
habe ich zuhause auf dem Bauernhof gelernt.
Der Konsum von regionalen und saisonalen
Lebensmitteln ist Klima- und Umweltschutz.
Diesen Beitrag können wir jeden Tag dreimal leisten - zumindest ich mit meinen drei
Mahlzeiten am Tag. Es wird ständig gefragt,
was die Politik für den Klima- und Umweltschutz macht. Sich diese Frage zu stellen,
ändert allerdings nichts daran, dass wir bei
uns selbst damit anfangen müssen.
Es ist auffallend, dass die Bio-Produkte seit
der Teuerung zurückgegangen sind, obwohl
deren Produktion einen minimalst teureren
Mehraufwand für die BäuerInnen bedeutet.
Meiner Ansicht nach sollten wir den Lebensmitteln wieder den Wert geben, den sie eigentlich verdienen - auch wenn es in der aktuellen Situation nicht so leicht ist und wir finanziell teilweise mit dem Rücken zur Wand
stehen. Wenn man sich aber die Lebensmittelverschwendung in Österreich ansieht,
könnte man fast behaupten, dass die Lebensmittel ohnehin noch viel zu billig sind.
Das hätte es bei den Generationen vor uns
wohl nie gegeben. Meine Oma hätte niemals etwas weggeworfen. Sie hat aus
nichts auch noch etwas gezaubert. Vielleicht würde es im Leben manchmal guttun,
wenn man ein, zwei Schritte zurückmacht,
darüber nachdenkt und die Situation begutachtet.
Die österreichische Bundespolitik arbeitet
mit Hochdruck auch an diesem Thema, sowie sicherlich auch im Europäischen Parlament darüber diskutiert wird. Bei der Höhe
der Pension und Ähnlichem wird sich seitens EU aber selbstverständlich nicht eingemischt.
Danke vielmals auch für Ihren Einwand als
Vorsitzender des Raumordnungsausschusses des Städtebundes, GR Mag. Fritz. Ich
bitte Sie darum, damit auch auf alle Anwesenden sowie Ihre eigene Fraktion einzuwirken.
Derzeit werde ich geprügelt, weil ich mich
im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (im Europäischen Parlament) gegen diesen Gesetzesvorschlag der
Europäischen Kommission ausgesprochen
GR-Sitzung 25.05.2023

und dagegen gestimmt habe. Der Grund dafür war, dass ich diesem Vorschlag schlicht
nicht mehr Folge leisten kann. Aber sei es,
wie es wolle, eine/n TirolerIn schmeißt so
schnell nichts um - eine/n SteirerIn allerdings auch nicht.
Weiters haben Sie auch die Zersiedelung
angesprochen. Das ist ein großes Thema.
Die Europäische Union denkt darüber nach
viel Geld in die Hand zu nehmen, um den
ländlichen Raum zu stärken und damit der
Abwanderung entgegen zu wirken. Es wurden etliche Zahlen darüber präsentiert, wie
viel Prozent der Menschen in Städten leben
werden. Diese Berechnung beläuft sich bis
zum Jahr 2050, wenn ich mich nicht täusche.
Man darf jedoch nicht vergessen, dass auch
die Städte erst mit allem mitkommen müssen. Sie müssen z. B. eine Infrastruktur aufbauen. Dies gelingt allerdings nicht von
heute auf morgen. Zusätzlich muss auch die
Umwelt im Auge behalten werden. Man wird
aber heutzutage ohnehin keine/n RaumplanerIn mehr finden, die/der sich darüber
keine Gedanken macht.
Wenn es nach meiner Meinung gehen
würde, dann müsste sich die Europäische
Kommission in der nächsten Periode ein
paar Themen herausnehmen, welche die
Europäische Union widerspiegeln. Ich bin
nämlich ein großer Fan und eine Kämpferin
für das Subsidiaritätsprinzip.
Ein/e BürgermeisterIn weiß, was die Menschen brauchen, weil sie/er im Regelfall auf
sie zugeht, sich mit ihnen unterhält und
nachfragt, wo es zwickt und zwackt. Andernfalls würden sie politisch gar nicht erst
überleben. Genauso wissen auch die Mitgliedsstaaten, was die Bevölkerung zu
Hause, vor Ort, braucht.
Es wurde auch auf die Agrarlobby und die
Monokulturen eingegangen. In Österreich
gibt es keine Agrarlobby bzw. Industrien,
wie man sie möglicherweise von anderen
Teilen der Welt kennt. Zudem sind auch die
Monokulturen bei uns in Österreich mittlerweile Geschichte. Um das festzustellen,
reicht sogar ein Blick in den neuen Strategieplan der Gemeinsamen Agrarpolitik
(GAP-Strategieplan).
Warum gibt es bei uns keine Monokulturen
mehr? Die Erklärung dafür ist ganz leicht.