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Die Bedeutung der Landtage lässt sich sehr
gut als Metapher darstellen. Ich stelle mir
diese gerne wie einen Baum vor - wie ein
Tiefwurzler, um genau zu sein. Mit einem
Flachwurzler würde das nämlich nicht funktionieren, da dieser nicht standhaft genug
wäre.
Die Informationen und die Energie müssen
sowohl beim Landtag als auch beim Baum
fließen, damit sich oben eine Krone entfalten kann. Dort wird alles gespeichert. Wenn
wir diese tiefen Wurzeln nicht hätten, dann
könnten auch die Informationen und die
Energie nicht nach oben transportiert werden. Dafür muss man sich Zeit nehmen und
in der Politik auch zuhören. Beides ist gleich
wichtig. Von manchen sind das Stärken,
von anderen sind es die Schwächen.
Unsere Aufgabe ist es, Informationen zu
sammeln. Das beginnt in der Gemeinde,
geht weiter über den Landtag und den Bund
bis hin zu der Europäischen Union. Dann
müssen wir Lösungen schaffen - und wenn
jemand glaubt, wichtiger als andere zu sein,
oder sich nicht wichtig genug fühlt, dann
wird das nicht funktionieren. Nur im Ganzen
gesehen, können wir in jedem Bereich erfolgreich sein. Das ist mein Motto. Ich sehe
mich nicht wichtiger, und das sollte niemand
tun.
Der Landtag ist äußerst wichtig. Ihr wisst
und spürt, was Sache ist. Diese Emotion
und den Zustand, wie etwas ist, müsst Ihr
unbedingt weitertragen und das muss ernstgenommen werden. Unser Ziel muss es
sein, dass wir das Land weiterbringen, alles
andere wäre ein Rückschritt.
Wenn man kein/e DirektvermarkterIn ist,
dann werden die Preise von Lebensmitteln
bestimmt. Man hat also zwei Möglichkeiten:
Entweder akzeptiert man den vorgegebenen Preis oder die Ware wird nicht verkauft.
In Österreich haben wir beinahe ein Alleinstellungsmerkmal in dieser Hinsicht, denn
wir haben drei große Player und unter diesen wird das ausgemacht. Mehr möchte ich
dazu aber gar nicht sagen.
Jedenfalls sind die LandwirtInnen die Einzigen, die ihren Preis nicht selbst bestimmen
können. Eine Anpassung an die Inflation
wurde in diesem Bereich schon lange keine
mehr angedacht. Wenn die BäuerInnen
nicht auf mehreren Standbeinen stehen
würden, dann gäbe es wohl auch keine
GR-Sitzung 25.05.2023

Landwirtschaft mehr. Hier finde ich den
Spruch "Wenn sich die letzte Tür geschlossen hat, dann wissen wir erst, was wir verloren haben" wirklich passend. Nur wird es
dann eben zu spät sein.
Über alles, was illegal und nicht rechtens
ist, brauchen wir gar nicht zu diskutieren.
Das ist von der EU sofort zu sanktionieren.
Durch Illegales - ganz gleich in welchem
Bereich - machen wir uns Themen kaputt.
Ein Beispiel hierfür ist der Streit auf EUEbene rund um das Thema "Biomasse". Ein
Kollege des Ausschusses für Landwirtschaft
und ländliche Entwicklung meinte zu mir,
dass ich eine Baummörderin sei, weil ich
mich für die Biomasse aus einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung ausgesprochen
habe.
Österreich ist ein waldreiches Land, wo
nachhaltige Waldbewirtschaftung seit Generationen perfektioniert wurde. Warum aber
hat mich dieser Kollege Baummörderin genannt? Der Grund dafür ist wohl, weil es in
einem anderen Mitgliedsstaat illegale Rodungen gibt. Nur kann ich deshalb aber
nicht ein seit Generationen gut funktionierendes System - das in Takt ist und kontrolliert wird - auslöschen.
Österreich will "raus aus Öl und Gas": Wir
haben erneuerbarer Energie intensiv zugestimmt. Jetzt nehmen wir in einer Zeit, in der
alles teurer geworden ist, womöglich etwas
weg. Biomasse ist nach wie vor eine der
günstigsten Energieformen. Zumindest
wenn es aus einer nachhaltig bewirtschafteten Forst kommt.
Wir machen uns mit solchen Entscheidungen Themen kaputt. Manche Abgeordneten
zementierten sich so sehr in ihre Ansicht
und sind nicht bereit, ab und zu auch über
die Grenze zu schauen. Es ist ein echt großes Problem, wenn man nicht dazu bereit
ist, über etwas nachzudenken. Wir brauchen nämlich für alles Mehrheiten. Ich für
meinen Teil bin bei allem, was illegal ist,
seien es Pushbacks oder Tiertransporte,
beinhart.
Bgm. Willi: Vielen herzlichen Dank, dass
Sie bei uns waren und für den engagierten
Austausch. Ich wünsche Ihnen alles Gute.