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Jahr: 2020

/ Ausgabe: 06-Protokoll-16-07-2020_gswklein.pdf

- S.15

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regnerisch ist, wird auch kein Park genützt
werden, sondern man hält sich dann lieber
dort auf, wo man nicht nass wird.
Die Aufteilung und ausgewogene Zurverfügungstellung des öffentlichen Raumes ist
für uns von besonderer Bedeutung. Wir unterstützen alle Maßnahmen, die dazu führen, dass man sich in der Stadt Innsbruck
aufhalten kann.
Kurz möchte ich noch auf die Worte von
GRin Mag.a Seidl eingehen. Die Städte sind
nicht nur Teil der Lösung, sondern diese
sind die Lösung bei der Bekämpfung des
Klimawandels sowie beim Zurverfügungstellen eines lebenswerten Umfeldes.
Die Nationalstaaten werden wenig dazu beitragen, wie wir das bereits bei vielen Problematiken gesehen haben. Diese werden das
Lebensumfeld von Menschen nicht verbessern, sondern diese Maßnahmen werden in
den Städten von den BürgermeisterInnen
gesetzt.
Wir sind eine Stadt der kurzen Wege, was
wir nicht vergessen sollten. Gerade in den
letzten Wochen und Monaten hat dies eine
besondere Bedeutung gehabt. Daher unterstützen wir auch weiterhin alle Maßnahmen,
die dazu dienen, dass Menschen sich gerne
in der Stadt Innsbruck aufhalten. Es sollte
niemand das Gefühl haben, dass er aus der
Stadt fliehen muss. Das Leben in der Stadt
sollte einfach genossen werden. Meiner
Meinung nach ist das die größte Auszeichnung, die eine Gemeindepolitik durch ihre
Entscheidungen erhalten kann. Vielen
Dank!
GR Mag. Plach: Flächenverteilung ist eine
der zentralen Aufgaben und Herausforderungen, der wir uns hier im Haus zu stellen
haben und die eine kommunalpolitische
Aufgabe schlechthin darstellt. Über den
Straßenraum, auch über die Freiraumgestaltung, die heute schon angesprochen
wurde, sowie über das Bauland ist dabei zu
diskutieren. Vielleicht kann ich dazu bei anderer Gelegenheit noch mehr ausführen.
Die Verteilung von Flächen in einer Stadt
hat immer mit einer Veränderung des Lebensumfeldes zu tun. Es gibt im unmittelbaren Wahrnehmen der jeweiligen AnrainerInnen Einschränkungen. Plötzlich kann man
mit dem Auto nicht mehr durch eine Straße

GR-Sitzung 16.07.2020

fahren. Im Umfeld ist etwas nicht mehr so
wie früher machbar.
Da das sehr heikle Dinge sind, geht es darum, die Leute vor Ort mitzunehmen und
einzubinden. Die Bedenken sind aufzunehmen, um dann konsequent - dafür setzen
wir uns ein - hinter der Beschlussfassung zu
stehen. Die Richtschnur, die sich die Stadtregierung in diesem Haus laut dem Arbeitsübereinkommen gesetzt hat, ist unsere
klare Prioritätenliste. Das ist die Richtung,
wie wir den Verkehr in Zukunft in dieser
Stadt sehen. An erster Stelle stehen die
FußgängerInnen, anschließend kommt der
öffentliche Personennahverkehr sowie auch
die RadfahrerInnen und dann erst der motorisierte Individualverkehr.
Zahlreiche Beispiele zeigen auch, dass wir
uns an dieser Richtschnur konsequent orientieren müssen. Es gibt Vorgänge, die erkennen lassen, dass wir die Prioritäten klarer hervorstreichen könnten. GR Buchacher
wird dazu noch ein paar Worte zu Maßnahmen in der Dr.-Stumpf-Straße ausführen.
Eine Buslinie, die einen Stadtteil im Westen
der Stadt erschließt, kann nicht durch drei
Fahrradfahrende auf der Busspur ausgebremst werden. Unserer Meinung muss es
dafür bessere Lösungen im Straßenraum
geben.
Wir sehen die Verteilung des Raumes in unserer Stadt nicht nur auf den Verkehr konzentriert. Es geht auch um Freiflächen und
um Plätze zum Verweilen. In der COVID-19Krise ist es wichtig, dass für die Leute
Plätze im Freien geschaffen werden, weil
bekannt ist, dass dort die Ansteckungsrisiken minimiert sind.
Bestimmte Personengruppen, vor allem Jugendliche, brauchen Freiräume in der Stadt.
Wenn wir ihnen diesen nicht zur Verfügung
stellen, müssen wir uns nicht darüber wundern, dass sie sich diesen einfach nehmen.
Wenn in der Sillschlucht eine große Party,
die ich in dieser Form nicht gutheiße, stattfindet oder sich an der Innpromenade die
Menschen drängen, werden diese Vorgänge von allen verurteilt. Wir müssen aber
auch daran denken, dass Jugendliche, aber
natürlich auch andere Gruppen in unserer
Stadt, Räume benötigen, um hier verweilen
und sein zu können. Dies sollte ohne Konsumzwang und ohne Einschränkungen vor
sich gehen.