Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 06-Protokoll-16-07-2020_gswklein.pdf
- S.34
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zur Verfügung haben. Ich kenne zahlreiche
Kulturschaffende, vor allem auch aus dem
Theaterbereich, die mir schon oft die Frage
gestellt haben, welche Voraussetzungen zu
erfüllen sind, um ein Förderansuchen zu
stellen. Gibt es einen Kriterienkatalog? Welche Dinge werden berücksichtigt? Auf
Grund welcher Grundlagen wird über Förderungen in welcher Höhe entschieden? Diese
Fragen für die Kulturschaffenden zu klären,
zu verhandeln und zu besprechen, ist ein
ganz wesentlicher Punkt, um der Kunst- und
Kulturszene einen Orientierungsleitfaden zu
geben.
Mein Eindruck ist nicht, dass der Plan sein
sollte, einen Rahmen zu schaffen, aus dem
man nicht ausbrechen darf. Ganz im Gegenteil, aber es wird Projekte geben, die
sich irgendwann auch an gewissen Kriterien
orientieren müssen. Solche Dinge auch
festzulegen und zu sagen, welches Ziel wir
im Kultur- als auch im Sportbereich verfolgen, ist unglaublich wichtig.
Die Kunst- und Kulturschaffenden werden
trotzdem outside of the box gewisse Dinge
präsentieren und wir werden darüber gerne
diskutieren. Wir haben mit den stadt_potenzialen ein sehr erfolgreiches Projekt. Ich bin
unglaublich begeistert, wie viel Kreativität
und Gestaltungswillen in dieser Stadt aus
den unterschiedlichen Bereichen kommt.
Unsere Unterstützung für die Kulturentwicklungsstrategie liegt bei 100 %.
GRin Mag.a Lutz: Zur Geschäftsordnung!
Ich beobachte, dass hier keine Fragen gestellt, sondern einfach politische Statements
minutenlang abgehalten werden. Das haben
wir nicht vereinbart und daher bitte ich sofort die Debatte zu unterbinden, wenn keine
Fragen gestellt werden.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Ich danke
für diese Rüge. Es ist mir auch schon aufgefallen, dass wir jetzt eigentlich in die politische Debatte gehen. Es muss allerdings
erlaubt sein - sehr selten wird in diesem
Haus über Kunst und Kultur diskutiert -,
wenn man eine Frage stellt, dass man auch
eine Meinung dazu haben darf.
GR Onay: Ich möchte mich für diese Richtigstellung von GRin DIin Achhorner bedanken. Zuerst war ich sehr irritiert, aber es ist
auch im Sinne der Kollegialität fair, dass
man so ein Werk dankend anerkennt.
GR-Sitzung 16.07.2020
Plötzlich sind im Zuge der Diskussion neue
Fragen aufgetaucht. Ich habe generell ein
Vertrauen in Menschen, die mit Prozessentwicklung arbeiten. Damit habe ich kein
Problem. Daher ist es mir wichtig, dass wir
den Fachbereich von der Kulturpolitik ein
wenig trennen. Das hat GRin Heisz bereits
ausgeführt.
Wir haben mit Prozessen, auf die man sich
einlässt, sehr gute Erfahrungen gemacht.
Es kommt eine Sensibilisierung heraus,
denn aus dem "ich" wird plötzlich ein "wir".
Das ist in der Kultur ganz wichtig.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Ich muss
Dich leider unterbrechen, GR Onay, hast Du
eine Frage zum Prozess?
GR Onay: Die Frage ist zuvor nicht im
Raum gestanden.
Ich bin immer davon ausgegangen, dass wir
eine Strategie entwickeln und Kultur zusätzlich fördern, um ihr auch politisch einen größeren Stellenwert zu geben.
Wenn der Output von diesem Prozess jener
ist, dass kulturpolitisch innerhalb dieser
Szene Neiddebatten entstehen, werden wir
entschieden dagegen sein. Das möchte ich
nochmals festhalten.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: GR Onay,
das ist keine Frage und auch keine richtige
Feststellung.
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Zur Geschäftsordnung! Ich stelle den Antrag
auf Schluss der Debatte.
Nachdem sich die Mitglieder des Gemeinderates offenbar nicht an die vereinbarte
Vorgangsweise halten können, muss ich
diesen Antrag stellen. Wir haben eine unglaublich lange Tagesordnung vor uns und
wir können diese sinnvolle Diskussion sicherlich ein andermal führen.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Über diesen Antrag ist sofort abzustimmen.
Beschluss (einstimmig):
Der Antrag auf Schluss der Debatte wird angenommen.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Wir haben
nur noch einen Redner auf der Liste,
GR Kunst.