Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 06-Protokoll-16-07-2020_gswklein.pdf
- S.33
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Publikum damit beschäftigen, uns darüber
ärgern, davon unterhalten fühlen oder uns
das Herz aufgeht, weil etwas schön ist. Das
passiert nicht einfach, sondern erfordert
strategische Planung von Seiten der Kulturschaffenden und -vermittlerInnen sowie der
Kulturpolitik. Das lässt sich nicht leugnen.
Ziel einer Kulturentwicklungsstrategie kann
auch sein, dass wir uns in der Kulturpolitik
überlegen, ob wir unter Umständen deutlicher Förderschwerpunkte setzen. Es ist bestimmt richtig, dass der finanzielle Kuchen
in den nächsten Jahren eher nicht größer
werden wird. Wobei ich nicht müde werde,
zu betonen, dass wir in der Stadt Innsbruck
in der glücklichen Lage sind, eine kulturaffine Stadtführung zu haben, die weiß, dass
Kultur Leben ist, das man nicht aushungern
darf. Das ist ganz klar.
Gott sei Dank ist unser Subventionsbudget
ordentlich. Ich will damit niemanden vor den
Kopf stoßen. Manche sagen, dass sie immer zu wenig Mittel bekommen, was ich unterstreichen kann. Es könnte immer mehr
sein. Niemand sollte sich jetzt beleidigt oder
gefrotzelt fühlen, das ist nicht meine Absicht.
Fakt ist, dass das Kulturbudget nicht aufgestockt wird. Hier geben ich StRin Dengg vollkommen recht. Ich betone nochmals, dass
es ein Ziel der Strategie sein kann, dass wir
die Schwerpunkte unserer Förderpolitik anders sehen. Vielleicht kommt auch heraus,
dass wir alles so belassen wollen. Das ist
nicht meine Aufgabe, das hier zu beurteilen
bzw. dafür oder dagegen zu argumentieren.
Diese Aussage wird nur so in den Raum gestellt. Es ist natürlich kein toller Schluss
meiner Wortmeldung, wenn wir nur über
Geld reden, aber es ist halt so, dass das immer ein wichtiger Teil ist.
GRin DIin Achhorner: Da ich auch Abgeordnete zum Tiroler Landtag bin, darf ich sagen, es verbindet uns, dass wir in einer Demokratie leben und sehr wohl Kritik angebracht sein sollte. Das ist eine sachliche
und keine persönliche Kritik. Darum stehe
ich natürlich auch nicht an, den zwei Damen
für ihre Präsentation zu danken. Ich weiß es
auch zu schätzen, was diese bereits erarbeitet haben.
Manchmal ist auch gute Kritik, die man vielleicht ein wenig freundlicher artikulieren
GR-Sitzung 16.07.2020
hätte können, wirkungsvoll. Eine Präsentation sollte lustig und bunt sein. Vielleicht
können die Damen das mitnehmen.
Wir von der Freiheitlichen Partei Österreichs
(FPÖ) haben hinsichtlich des Bereiches Kultur ebenfalls Vorstellungen. Auch sind wir
Teil der Kunst und Kultur in Innsbruck. Ich
möchte mir auch keine Qualifikation absprechen lassen. Ich habe dies als Architektin
nicht nur studiert, sondern lebe es seit vielen Jahren in Praxis und Theorie. Es wäre
daher sehr fein, wenn uns alle ernstnehmen
könnten. Meine Kolleginnen leisten im Kulturausschuss sehr wohl Arbeit. Wir gehören
alle zusammen in dieses Parlament und daher würde es mich freuen, wenn unsere Kritik ernstgenommen wird.
(Auf Wunsch werden Wortmeldungen der
MandatarInnen von FPÖ - Rudi Federspiel
nicht mehr gegendert.)
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Gerade
deshalb war ich über Ihre erste Wortmeldung so verwundert, weil ich die Architektur
und die ArchitektInnen als einen ganz wesentlichen Teil unserer städtischen Kunst
und Kultur erachte.
GRin Mag.a Seidl: Die Kulturentwicklungsstrategie ist für mich sehr wichtig. Wir hatten
im Jahr 2018 das Treffen mit der Battle
Group for Art, bei dem sich viele Kunst- und
Kulturschaffende den Kulturentwicklungsplan der Stadt Linz angesehen haben. Damals wurde besprochen, warum so ein Papier für die Stadt Innsbruck sinnvoll wäre.
VertreterInnen, die dem AUT - Architektur
und Tirol vorstehen, waren auch beteiligt.
Insofern war auch die Architektur miteinbezogen. Anschließend haben wir uns im Kulturausschuss überlegt, ob wir so ein Konzept erstellen wollen.
Ich bin sehr überrascht, dass wir jetzt hier
im Gemeinderat darüber diskutieren, ob wir
das Konzept überhaupt wollen. Diese Debatte wurde sehr oft im Kulturausschuss geführt. Dort konnte ich nicht eindeutig vernehmen, dass die FPÖ der Kulturentwicklungsstrategie nicht zustimmen wird. Jede/r
muss seine/ihre politische Linie finden, das
ist in Ordnung. Vermutlich wird die Diskussion im Gemeinderat geführt, weil diese Sitzung öffentlich ist.
GRin Heisz hat bereits erwähnt, dass es darum geht, das Geld zu verteilen, welches wir