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Jahr: 2020

/ Ausgabe: 06-Protokoll-16-07-2020_gswklein.pdf

- S.32

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abschätzen kann. Daher ist nicht immer alles mit Geld behaftet.
Die Subventionen stellen ein großes Budget
dar. Viele wollen mehr, allerdings kann dieser Forderung nicht immer entsprochen
werden. Es stellt sich die Frage, wie ein
zielgerichtetes Einsetzen der Mittel möglich
ist. Will man weiterhin kleine Beträge geben
oder werden nur ausgereifte Projekte gefördert, für die Richtlinien entwickelt worden
sind? Solche Fördermaßnahmen wären
auch eine Möglichkeit.
GR Lukovic, BA MA: Vielen Dank für die
Präsentation. Einen kurzen Kommentar auf
die Wortmeldungen der FPÖ möchte ich mir
auch nicht verkneifen. Das zeigt, dass es
sehr wenig theoretisches Kunst- und Kulturverständnis innerhalb dieser Fraktion gibt.
Kunst und Kultur sollte präskriptiv gedacht
werden. Das war schon immer der falsche
Weg.
Kunst und Kultur sind immer das Ergebnis
eines Ausverhandlungsprozesses und so
muss man auch diese Strategie verstehen.
Es wird damit natürlich keine 100- oder
1.000-jährige Sicherheit geliefert, was Kunst
und Kultur sei.
Kunst- und Kulturschaffende sind oft in prekären Dienstverhältnissen. Es gibt einige,
wenige Festangestellte, die sich aber trotzdem in nicht viel weniger prekären Lohnverhältnissen befinden. Wie ist diese Situation
im Prozess reflektiert und mitgeplant, dass
ein möglichst breites Feld an Kunst- und
Kulturschaffenden miteinbezogen werden
kann?
Dipl.-Kult.in Hebenstreit: Darf ich nachfragen, ob sich die Frage auf das Zeitbudget
bezieht?
GR Lukovic, BA MA: Ja, ich meine damit
das Zeitbudget der Kunst- und Kulturschaffenden, dass sie gut mitpartizipieren können.
GRin Dipl. Soz.-Wiss.in Arslan: Frau Vorsitzende, ich ersuche um einen Ordnungsruf
für StR Federspiel, da er in einem Zwischenruf GR Lukovic, BA MA als minder bezeichnet hat.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Ich höre
immer nur, dass er irgendwelche negativen
Äußerungen gegenüber anderen von sich
gibt. Ich bitte Dich, StR Federspiel, dass Du
GR-Sitzung 16.07.2020

Dich zu Wort meldest und eine Frage stellst,
aber keine Beleidigungen in verdeckten
Zwischenrufen gegen wen auch immer äußerst.
Mag.a Dörflinger: Ich werde das Thema der
prekären Situation von Kunst- und Kulturschaffenden kurz aufgreifen. Vom Zeitbudget ist es so, dass die Teilnahme an den
Workshops machbar ist. Wir werden die
Termine eher abends ansetzen. Die Beteiligung ist freiwillig. Es ist vorgesehen - das
kommt aus unserem Projektbudget -, dass
die Personen, die an der Arbeitsgruppe teilnehmen, eine Vergütung laut den Richtlinien, die für die Kulturbeiratsarbeit vorgesehen sind, erhalten.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Das Prekariat in der Kunst- und Kulturarbeit ist eine
der nächsten großen Baustellen, die die
Kunststaatssekretärin öffentlich angekündigt
angehen möchte.
GRin Heisz: Mein Eindruck ist, dass immer
noch einige Missverständnisse im Raum
stehen, was ein Kulturentwicklungsplan sein
kann und soll. Was soll so ein Werk auf keinen Fall darstellen? Erstens, ganz deutlich
verstärkend möchte ich sagen, dass es
nicht darum geht, dass die Verwaltung oder
die Politik Kultur machen kann oder soll.
Natürlich nicht. So eine Idee verfolgt auch
niemand.
StRin Dengg hat gefragt, ob sich die Kulturschaffenden dieser Strategie fügen, um
nicht zu sagen unterwerfen wollen? Es
muss sich niemand, der in dieser Stadt
Kunst und Kultur produziert oder vermittelt,
irgendeiner Strategie fügen oder gar unterwerfen. Jede/r kann tun, was er/sie will. Nur,
die Frage ist, in welcher Form ist es uns
möglich, solche Dinge auch öffentlich zu unterstützen. Das ist der Knackpunkt, wo die
Kulturpolitik ins Spiel kommt.
Es wurde auch sehr richtig festgestellt, dass
es in der Kulturvermittlung bzw. -produktion
häufig ums Geld geht. Das ist nicht unanständig, sondern eine Tatsache, um die wir
nicht herumkommen. Kultur passiert nicht
einfach so. Menschen mit hoher Expertise,
mit entsprechender Ausbildung und hoher
Kreativität an der Arbeit sind beteiligt.
Manchmal verfolgen diese auch sehr langfristige Pläne, wie sie sich mit der Welt und
ihren Zumutungen sowie Gegebenheiten
auseinandersetzen wollen, damit wir uns als