Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2020

/ Ausgabe: 06-Protokoll-16-07-2020_gswklein.pdf

- S.96

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ausgefüllt werden sollte. Wenn aber hier öffentlich behauptet wird, dass im Treibhaus
Konzerte wie in der Olympiaworld zu gleichen Preisen veranstaltet werden, ist das
einfach erstunken und erlogen. (Beifall)
Ich bin ein langjähriger Gast des Treibhauses und zahle € 44,-- im Halbjahr. Ich erlebe
dort Konzerte von Weltklasse, die man normalerweise gar nicht bezahlen könnte. Die
Musikrichtung ist allerdings eine andere als
in der Olympiaworld. Um € 44,-- kann man
20 bis 30 Konzerte besuchen. Prof. Pleifer
macht es der Öffentlichkeit möglich, hochwertige Musik zu erleben. Als Stammgast
des Treibhauses möchte ich die Argumentationen von GR Depaoli zurückweisen.
StRin Mag.a Mayr: Ich möchte an die leidenschaftliche Rede unseres Klubobmannes
anschließen. Auch jetzt in diesen schwierigen Zeiten gibt es die hochwertigen Gratiskonzerte im Treibhausgarten. Prof. Pleifer
organisiert das trotz aller Widrigkeiten. Die
MusikerInnen werden auch jetzt bezahlt. Er
gibt damit vielen Kulturtreibenden die Möglichkeit, ihrer Tätigkeit nachzugehen. Er hat
nicht das Handtuch geworfen, wenn es um
das Kino unter Sternen geht. Er entwickelte
ein neues Konzept, um mit den Vorgaben
zurechtzukommen.
Das innovative Angebot, das Prof. Pleifer
dort bietet, ist auch für solche Menschen da,
der gerade kein Geld haben, denn auch ein
Glas Leitungswasser kann getrunken werden. Es gibt dort auch großen Freiraum für
Kinder. Ich finde, dass diese Institution ein
Geschenk für die Stadt Innsbruck ist. Das
Treibhaus ist unverwechselbar und einzigartig.
Seit Jahrzehnten bringt Prof. Pleifer Kunst,
Musik und Kabarett auf einem hohen Level
und zu einem leistbaren Preis in die Stadt
Innsbruck. Die Auftritte oder Konzerte, die
wir in der Olympiaworld sehen, sind genauso durch öffentliche Gelder gestützt.
Deshalb sollte man das nicht gegeneinander ausspielen. Wir können uns alle bedanken, dass es eine Institution wie das Treibhaus in der Stadt Innsbruck gibt. Es hat genau den Charme, das uns zu einer Weltstadt macht. Danke an Prof. Pleifer und fülle
bitte die Formulare brav aus!
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: An dieser
Stelle möchte ich mich als Kulturreferentin
und als schon relativ betagtes Mitglied des
GR-Sitzung 16.07.2020

Gemeinderates der Stadt Innsbruck zu Wort
melden. Es gibt Generationen von Menschen in dieser Stadt, die vom fast alterslosen Prof. Pleifer geprägt wurden. Ich erinnere mich noch an die Zeit, in der es noch
keine so tollen Spielplätze in der Stadt gab,
und rund um das Treibhaus am jetzigen
Standort dieser riesige Spielplatz war. Da
verbrachten junge Eltern - ich eingeschlossen - den Jazz-Sonntag, und die Kinder waren nicht nur gut aufgehoben, sondern hatten Spaß und Freude daran, wenn die Eltern Kulturveranstaltungen besuchten
Prof. Pleifer ist eine Institution, und einer,
der vieles mit einem Augenzwinkern behandelt und, wie es zu Kunst und Kultur gehört,
immer Grate auslotet und auf Graten wandert. Das macht Kunst und Kultur aus.
Wenn er in das Subventionsansuchen
schreibt "Was weiß ich", ist das der dezente
Hinweis an die Mitglieder des Kulturausschusses und Gemeinderates: Wenn Ihr
nach 30, 40 oder 50 Jahren noch nicht
wisst, was das Treibhaus macht, dann seid
Ihr eigentlich überspitzt gesagt fehl am
Platz.
So wie jemand, der im Kulturausschuss
sitzt, das Tiroler Landestheater kennt, soll
sie/er auch das Treibhaus und diese Institution kennen. Das etwas Provokante, manchmal auch Grenzüberschreitende, ist genau
das, was Kultur macht und machen soll. Sie
bewirkt genau damit das, was heute hier
passiert - nämlich, dass wir über das Treibhaus diskutieren.
Eines muss man sagen: Wenn man sich
das Gebäude ansieht, ist das dort ein laufendes To-do. Dass keine Mieten und Betriebskosten enthalten sind, ist klar, weil es
Investitionskosten sind, die in keinem Investitionsbudget abgebildet sind. Ich würde sagen, dass es manchen guttun würde, mit
schmunzelnder Empörung an solche Dinge
heranzugehen. Das würde uns in diesem
Haus und in der Kulturpolitik sehr gut tun.
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Bei allem Lob
für das Treibhaus, möchte ich die Diskussion wieder auf eine ernsthafte Linie bringen. Ich möchte es nicht so von Bgm.Stellv.in Mag.a Schwarzl verstanden wissen,
dass alle SubventionsempfängerInnen, die
schon jahrzehntelang ansuchen, beim Verwendungszweck einfach irgendetwas hin-