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der und Jugendliche da sind, dann dürft Ihr
der Aufhebung der Altersbegrenzung nicht
zustimmen. Denn es ist die tagtägliche Realität, auch am Wochenende.
Ich verstehe die Stellungnahme nicht, denn
ich weiß persönlich, dass regelmäßig bei
der MÜG angerufen wird. Elternteile, Jugendliche und Kinder rufen dort schon
selbst an, weil sie einfach vertrieben werden. So ist es momentan, leider. (Beifall)
GR Dr. Stemeseder: Das Thema RaucherInnen scheint ein Thema zu sein, das zum
persönlichen Outing irgendwie auffordert.
Deshalb schließe ich mich dem gerne an
und sage: Mein Name ist Heinrich Stemeseder. Ich rauche seit meinem neunten
Lebensjahr. (Unruhe im Saal)
Ich bin aber konditioniert wie ein
pawlowsches Hundetier. Deshalb hat mich
auch nie jemand von Euch beim Rauchen
gesehen. Ist das richtig? Wenn ich irgendwo
einen Job habe, dann braucht man dort sicher ein dreiviertel Jahr, um zu merken,
dass ich Raucher bin.
Ich rauche während des Tages nicht. Ich bin
in dem Sinn auch nicht süchtig und wohl ein
Ausnahmefall. Aber wenn ich an andere
Personen in meinem Umfeld denke, die tatsächlich vollkommen hysterisch und nervös
sind und ständig auf die Uhr schauen müssen! Das Thema ist schwierig. Für RaucherInnen ist es ein Thema der Freiheit, für
mich eigentlich nicht.
Ich sage jetzt in einem Satz, warum ich mit
der SPÖ vollinhaltlich stimmen werde. Es ist
denklogisch und zwingend ethisch logisch,
dass Kinderspielplätze den Kindern gehören. Ganz einfach! Wir haben natürlich eine
Verantwortung und müssen das leben, was
wir sagen. Da kann man dann nicht vor Kindern rauchen, wenn man sagt, das ist nicht
gesund. Das ist ehrlich meine Meinung.
GRin Moser: Ich kann mich dem Abänderungsantrag der SPÖ sehr wohl anschließen, weil ich die Situation durch meine Enkelkinder kenne. Die Situation ist z. B. in
Wilten beim Ballspielplatz ganz extrem. Da
kann man zuschauen, wie die Kinder vertrieben werden. Deshalb ist meine Argumentation jene, dass ich mich diesem Antrag anschließe.
Zwei Sätze zu den RaucherInnen: Ich war
jahrelang Raucherin. Ich verstehe aber
GR-Sitzung 18.06.2015

nicht, dass RaucherInnen manchmal glauben, den Freibrief zu haben, die Zigarettenstummel immer und überall wegwerfen zu
dürfen, egal wo sie gerade sind. Sogar beim
Autofahren werfen sie die Kippen aus den
Fenstern.
Bei der Klinik stehen z. B. alle paar Meter
große Aschenbecher. Wo liegen aber die
Stummel, wenn ich am Morgen durchgehe?
Am Boden und nicht in den Aschenbechern!
Ich verstehe nicht, dass man die Leute nicht
dahingehend motivieren kann, auf die Stadt
zu schauen und nicht einfach alles wegzuwerfen. Das ist dasselbe wie die Kaugummis in der Maria-Theresien-Straße - wenn
man sieht, wie lange es dauert, bis da einer
entfernt ist! Die Zigarettenstummel liegen
leider wirklich überall, deshalb muss man
das einfach verbieten, denke ich.
Mir wäre es aber lieber, wenn wir dafür keine Verordnung brauchen würden. Aber leider sind die Leute einfach relativ uneinsichtig.
GR Federspiel: Ich habe schon gemerkt,
ich bin das liberale Herz dieser Truppe. (Unruhe im Saal) Eindeutig.
Ich habe mich bei ÄrztInnen erkundigt. Die
haben zu mir gesagt, dass ein Rauchverbot
im Freien absolut unsinnig ist. Denn eine
Gesundheitsschädigung durch Passivrauchen ist dort ausgeschlossen. So einfach ist
es.
Mir wäre viel lieber ein anderes Verbot auf
Kinderspielplätzen. Es war ja die letzten
Jahre leider des Öfteren der Fall, dass man
dort Spritzen gefunden hat. Das wurde mir
damals im Gemeinderat nicht geglaubt,
deshalb habe ich sie eingesammelt und
mitgebracht. Es ist jetzt schon über
20 Jahre her. Das zu unterbinden wäre mir
viel lieber, als jetzt dieses Verbot einzuführen.
Wenn ich mir vorstelle, dass die MÜG nicht
fähig ist, das Alkoholverbot weder am
Hauptbahnhof noch in der Maria-TheresienStraße zu überwachen, dann ist das bitte
eine gewisse Augenauswischerei der Bevölkerung gegenüber. Diejenigen, die rauchen wollen und nicht als Vorbild für ihre
Kinder von unserer Seite gelten, die werden
zuhause und im Auto rauchen. Die werden
wir kaum erwischen.