Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2014
/ Ausgabe: 06-Protokoll_22_05_2014_gsw.pdf
- S.23
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Die Anbindung an die Umgebung - das hatte ich schon kurz erwähnt - ist sehr unterschiedlich. Während der Kontakt zur Altstadt in der Fortsetzung der MariaTheresien-Straße und über die Anichstraße
gut funktioniert - weil man da beiläufig die
Straße einfach weiter benutzt -, gibt es in
Richtung Bergisel und Wilten eigentlich eine
relativ starke Grenze.
Auch speziell hier im Norden zum Kulturquartier hat man das Gefühl, dass das ganze Gebiet noch durchlässiger werden könnte. Ein Ziel wäre es, die Menschen in das
Gebiet hineinziehen und überhaupt die Innenstadt ein wenig durchlässiger und leichter erlebbar zu machen.
Hier nun die Gegenüberstellung bzw. Aufstellung der öffentlichen Straßenräume. Wie
gesagt, sie sind verhältnismäßig homogen.
Hier sind sie angeordnet nach der durchschnittlichen Breite. Es gibt eigentlich keine
sehr deutliche Trennung zwischen Straßenund Platzräumen.
Es gibt da alle möglichen Zwischenformen.
Die Maria-Theresien-Straße in der Mitte,
wird im Alltag doch eher als Platz wahrgenommen. Es könnte aber auch eine Straße
sein. Interessanterweise hat die Meinhardstraße, die im Alltag ganz deutlich eine
Straße ist, eigentlich sehr ähnliche Proportionen wie die Maria-Theresien-Straße.
Das ist beispielsweise für uns ein Indiz,
dass da noch ein Potenzial zur Verfügung
steht. Auch die Fallmerayerstraße ist, im
Verhältnis zu ihrer derzeitigen Nutzung,
eigentlich sehr breit. Andere Platzräume,
wie der Sparkassenplatz oder die Gilmstraße, sind dagegen schon wieder sehr stark
Straßenräume, obwohl sie derzeit als Platzräume funktionieren.
Das ist für uns auch ein Indiz dafür, dass es
eigentlich eher auf die Nutzung ankommt
als auf die genaue Größe. Man hat also die
Möglichkeit, etwas aus diesen Flächen zu
machen. Wenn man gerne möchte, dass es
als Aufenthaltsraum funktioniert, dann
scheint das auch möglich zu sein.
Im Gegensatz dazu die versteckten Passagenräume, die für uns als externe Leute
natürlich eine große Entdeckung sind. Sie
sind, von der reinen Plangestalt her, viel
abwechslungsreicher und vielfältiger als die
Straßenräume.
GR-Sitzung 22.05.2014
Das liegt auch in der Natur der Sache. Es
ist aber sozusagen der verborgene Schatz
des Viertels, der ebenfalls ein großes Potenzial für die Identität des ganzen Gebiets
birgt.
Hier eine Übersicht der gesamten Verbindungen, um sich durch dieses Stadtviertel
zu bewegen. Man erkennt die Nord-SüdVerbindung relativ gut. Man läuft intuitiv
durch das Gebiet. Man kann, ohne groß
nachzudenken, einfach weitergehen und
kommt dann schon an sein Ziel.
Bei den Ost-West-Verbindungen wird man
viel eher an Entscheidungspunkte gestellt.
Man muss überlegen, ob man nach links
oder rechts gehen soll.
Ich kann mich noch erinnern, als ich das
erste Mal hier in der Stadt Innsbruck war!
Ich habe geglaubt, dass der Weg über die
Salurner Straße der kürzeste Weg in die
Altstadt ist. Es hat sich dann relativ schnell
herausgestellt, dass ich mich da sehr getäuscht habe. Automatisch ist man vom
Bahnhof aus erst nach links gegangen und
nicht nach rechts, was eigentlich das Ziel
wäre. Das liegt wahrscheinlich daran, wie
man die Straßen dort wahrnimmt.
Hier sieht man auch, dass gerade für die
Ost-West-Verbindung diese Passage natürlich eine sehr willkommene und wichtige
Abkürzung ist. Das wissen Sie sicher alle,
wenn Sie zu Fuß zum Bahnhof gehen.
Deshalb ist es von uns aus naheliegend,
diesen Reichtum an Wegeverbindungen
eigentlich noch zu erweitern. Eventuell interessante Flächen, wie der Servitenhof,
könnten noch stärker für die Öffentlichkeit
zugänglich gemacht werden. Das würde
dieses Netz, das sich hier schon anbietet,
vervollständigen. Das wird ja auch durch die
Passage bei der Wirtschaftskammer Tirol
(WKO) bereits angegangen.
Nun die Straßenräume in ihrer Gewichtung:
Die Maria-Theresien-Straße, fortgesetzt in
die Altstadt und mit der Leopoldstraße in
Richtung Bergisel, ist natürlich die Hauptstraße. Wie man auch gesehen hat, ist sie
die Keimzelle des ganzen Viertels.
Demgegenüber, in Ost-West-Richtung, der
Weg - wie ich dann gelernt habe, der direkte
Weg - vom Bahnhof zur Altstadt, über den
Bozner Platz. Dieser besitzt dadurch eigent-