Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2011
/ Ausgabe: 07-April-Fortsetzung.pdf
- S.21
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- 347 -
Trade-Organisationen", die diesen Titel
"Fair-Trade-Gemeinde" - "Fair-TradeStadt" vergibt. Die fünf Bedingungen sind
dem Antrag beigelegt.
Das ansprechende für die Stadt Innsbruck
ist natürlich, dass die Kriterien jetzt schon
zum Großteil erfüllt sind. Es gäbe noch ein
paar Kleinigkeiten - z. B. eine Arbeitsgruppe, die sich einmal jährlich trifft, einrichten,
der ein/eine städtische/r Vertreter/in angehört.
Weiters könnte man in der Stadt Innsbruck
regelmäßig über "Fair-Trade" und "FairTrade-Produkte" informieren und diese bei
Sitzungen im Rathaus anbieten. Dafür
dürfte sich die Stadt Innsbruck dann "FairTrade-Stadt" nennen. Das wäre sicher ein
Imagegewinn und gleichzeitig für die "FairTrade-Bewegung" gut, wenn sich die Stadt
Innsbruck bewerben und das unterstützen
würde.
Es gibt in Österreich viele Gemeinden, die
das bereits gemacht haben. Meines Wissens sind diese darüber nicht unglücklich.
GR Grünbacher: Diese Wortmeldung gilt
für mich als Person und nicht für die Fraktion. Ich werde diesem Antrag nicht zustimmen. Persönlich halte ich "Fair-Trade"
größer gesehen als das, was hier ist. Wir
bekennen uns nach wie vor nicht zum
Bestbieter-, sondern immer nur zum Billigstbieterprinzip. Wir gehen immer noch
davon aus, dass wir billig, billig, billig machen.
Hier sollten wir plötzlich einer "Fair-TradeGemeinde" Kriterien beibringen, die mir
hinterfragungswürdig sind.
Der erste Punkt: Die Gemeinde verabschiedet eine Resolution zur Unterstützung von "Fair Trade" und verwendet ab
sofort "Fair Trade-Kaffee."
Verzeihung, wir nehmen die Billigstbieter
mit Billiglohnarbeitern an und verkaufen
dann "Fair-Trade-Kaffe". Das ist eine Sache, die ich nicht verstehe.
Der zweite Punkt ist das Engagement in
der "Fair-Trade-Gruppe".
Wenn sich jemand nicht zu helfen weiß,
gründet er einen Arbeitskreis. "Fair-Trade"
geht viel weiter als dieser Bereich. Mir ist
das einfach zu "flauschi bauschi" und wir
sollten dort auf Mindeststandards schau-
en, wo wir es wirklich verwenden können.
Ich möchte mir meinen Kaffee belassen.
Das sage ich jetzt ganz grob.
GR Buchacher: Ich werde diesem Antrag
zustimmen. Trotzdem möchte ich Kritik
anbringen und die Innsbrucker Grünen bitten, einen Antrag zu stellen der nicht "fern
der Heimat" ist, sondern sich in Innsbruck
abspielt.
Ich würde mir sehr wünschen, dass Ihr für
faire Arbeitsbedingungen und Löhne eintreten würdet. Fair kaufen ist für mich eine
Lebenseinstellung und eine Selbstverständlichkeit. Das braucht man absolut
nicht beantragen. Ich kaufe "Fair-TradeProdukte".
Ich möchte, dass Ihr die Putzfrau, die Euer
Büro putzt, fragt, ob sie faire Arbeitsbedingungen …
(GRin Mag.a Schwarzl: Woher weißt Du,
dass wir das nicht machen?)
… ich möchte nur, dass man sich, wenn
man Anträge stellt, auch um die Menschen
in unserem Lande kümmert, ob diese faire
Arbeitsbedingungen haben und faire Löhne erhalten.
Bgm.-Stellv. Kaufmann, für mich kommt
zusätzlich noch dazu, dass man selbstverständlich faire Produkte kauft. Das muss
ich nicht beantragen.
GRin Eberl: Die Kriterien für eine "FairTrade-Gemeinde" sind für mich Punkte,
die man unterstützen sollte. Der Gedanke
"Fair-Trade" ist für mich sehr wichtig.
Es gab im Stadtsenat einen Antrag der
SPÖ, wo es um eine Studie über gesunde
und kindgerechte Ernährung in unserer
Stadt geht. Dabei habt Ihr Euch enthalten.
Sich bei Themen zu enthalten, wo es
ebenfalls um gesunde Ernährung und um
Bewusstsein geht, finde ich eigenartig.
Ich kaufe diese Produkte und es geht darum, dass die Welt ein Stückchen besser
wird. Es sollte in diesen Ländern ein Gewerkschaftsrecht und bei Produkten, die
wir nicht herstellen, gerechte Löhne und
auch keine Kinderarbeit geben.
Die Stadt Innsbruck kann insofern gut
einwirken, dass die Vereine im Bereich
Sport "Fair-Trade-Bälle" einkauft. Bei
Werbegeschenken kann die Innsbrucker
GR-Sitzung 19.5.2011 (Fortsetzung der am 14.4.2011 vertagten Punkte)