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Jahr: 2020

/ Ausgabe: 07-Protokoll-Sonder-21-08-2020.pdf

- S.13

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- 573 -

die Innenstadt anscheinend menschenleer
sei!

Samstagen das Problem, dass man keine
Parkplätze finden kann.

Die Diskussion um die Abschaffung der
Parkraumbewirtschaftung gibt es nicht nur
in unserer Stadt. In Linz wurde ebenfalls
darüber beraten. Die Parkgebühren wurden
nicht eingeführt, um den Menschen das
Geld aus der Tasche zu ziehen, sondern
um den ruhenden Verkehr in der Stadt zu
organisieren. Das ist der Sinn von Parkgebühren!

Man wird in Zukunft vermehrt in die Parktiefgaragen ausweichen müssen. Die BetreiberInnen werden sich über die gebührenfreien
Samstage freuen. Wenn ich eine Tiefgarage
betreiben würde, würde ich sofort die Preise
erhöhen. So funktioniert die Marktwirtschaft!
Wenn ich weiß, dass der Bedarf steigen
wird, erhöhe ich die Preise. Es wird also
nicht weniger Probleme geben.

Ich finde es nicht gut, dass man sagt, man
solle es als Probephase sehen, auch wenn
ich den Ansatz verstehen kann. Sollte im
Dezember die Evaluierung vorliegen, wird
dieses Thema vielleicht endlich abgehakt
werden.

Am schlimmsten finde ich, dass alle europäischen Gemeinden darüber nachdenken,
die Städte von den Autos zu befreien. Alle!
Nur die Städte Linz und Innsbruck denken
darüber nach, mehr Parkplätze zu schaffen,
damit Autos drei Tage in der Stadt stehen
bleiben dürfen.

Es ist ein emotionales Thema. Momentan
bezahlt man € 2,20 pro Parkstunde. Über
diesen Betrag kann man sicher sprechen.
Durch die vorübergehende Abschaffung der
Parkraumbewirtschaftung an Samstagen
wollen einige Fraktionen Erkenntnisse hinzugewinnen, doch dadurch erschweren wir
den Menschen die aktuelle Situation. Es
stellt sich als schwierig heraus, für manche
Menschen Erleichterungen einzuführen. Es
wird nicht einfach, die Parkraumbewirtschaftung im Jänner wiedereinzuführen.
Ich gehe davon aus, dass AnrainerInnen ein
großes Problem haben werden, Parkplätze
finden zu können. In den 90er-Jahren hatten wir bereits eine Probephase. Wir stellten
fest, dass die gebührenfreien Samstage
nicht gut funktionieren. Infolgedessen wurde
die Parkraumbewirtschaftung an Samstagen wieder in Kraft gesetzt. Weshalb nun
schon wieder eine Probephase gefordert
wird, kann ich nicht nachvollziehen!
Heute befinden sich mehr Autos in der Innenstadt als in den 90er-Jahren. Es sind
auch mehr PKW in den Umlandgemeinden
vorhanden, weil mehr Menschen in Tirol leben als damals. Allerdings haben inzwischen weniger Haushalte ein Fahrzeug.
Jedenfalls funktionierte dieses Konzept bereits damals nicht und ich verstehe nicht,
wieso es nun besser funktionieren sollte,
obwohl mehr Autos in der Stadt vorhanden
sind. Ich glaube, wir werden eine geringere
Fluktuation haben. Das ist für die Wirtschaft
ausgesprochen belastend! Insbesondere in
der Innenstadt haben wir bereits jetzt an
Sonder-GR-Sitzung 21.08.2020

Zudem ist die Idee einer 90-Minuten-Parkscheibe widersinnig, denn wir müssten die
Parkzeiten kontrollieren lassen. Im Gegenzug dieser Maßnahme würden wir MitarbeiterInnen benötigen, welche die 90-MinutenParkscheiben aus den 90er-Jahren überwachen müssten, obwohl wir keine Einnahmen
mehr haben, mit denen wir die MitarbeiterInnen bezahlen könnten. Das verstehe ich
nicht!
(GR Depaoli: Man muss nicht alles verstehen.)
Ja, GR Depaoli, Du kannst das sicher gut
beurteilen, dass man nicht alles verstehen
muss. (Gelächter im Saal)
Wir benötigen Städte, die einen qualitativen
Lebensraum bieten. In Zukunft werden
Städte den FußgängerInnen und Fahrradfahrenden gewidmet werden müssen! Wir
haben keinen Platz mehr für Autos, die relativ günstig in der Stadt parken und somit
den öffentlichen Raum besetzen! Das ist ein
Thema, das die kommenden Generationen
betreffen wird. Ich spreche dabei gar nicht
vom Feinstaubproblem in der Stadt Innsbruck!
Die Evaluierung im Dezember sehe ich
skeptisch, denn es werden keine validen
Daten zur Verfügung stehen. Die Fahrzeuge
werden sicher gezählt werden, aber im Endeffekt werden wir kein ausreichendes Datenmaterial haben. Wenn wir vernünftig wären, müssten wir auf die Wissenschaft anstatt auf unsere Emotionen hören, doch das