Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 07-Protokoll_16.07.2015.pdf
- S.14
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 422 -
Ich fahre mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von Igls nach Innsbruck, gehe aber
dann nicht in der Markthalle einkaufen, sondern trinke dort ein Gläschen Wein. Dann
brauche ich keine vollen Einkaufstaschen
hinauszuschleppen.
Ich bin schon der Meinung, dass man die
Markthalle attraktiv gestalten kann. Es
braucht dafür aber ein Marketingkonzept.
Zusammen mit der Stadtführung, die ihre
Vorgaben machen kann, müsste sich die
Marketingabteilung entsprechende Gedanken machen.
Nun zur Preisgestaltung. Man muss so ehrlich sein, dass die Preise in der Markthalle,
besonders beim Obst und Gemüse, hoch
sind. Ich weiß das, weil ich selbst oft einkaufen gehe. Die Hausfrauen und -männer
schauen nun einmal auf die Preise. Wenn
die Orangen oder Ananas das Dreifache
kosten wie anderswo, dann treffen sich die
Leute nur mehr auf ein Gläschen Wein (was
sehr angenehm und informativ ist - gerade
in Wahlkampfzeiten), gehen aber nicht mehr
dort einkaufen. Mit diesem Problem haben
auch andere Städte zu kämpfen.
Um eine Markthalle attraktiv gestalten zu
können, müsste man zunächst einen besseren Branchenmix hineinbekommen. Es sollte nur das angeboten werden, was man
sonst nicht so leicht bekommt. Kann man
nämlich die gleichen Produkte in einem
Umkreis von 300 Metern überall kaufen,
dann wird es schwierig.
Wir sind eine Stadt von KünsterInnen. Daher müsste es doch möglich sein, mit unseren MusikantInnen unplugged zu spielen.
Man könnte die Mag.-Abt. V, Städtische
Musikschule, einbinden und Konzerte veranstalten. Das wäre die Aufgabe einer ManagerIn, die dann in Verbindung mit dem
Handel versuchen sollte, die Markthalle attraktiver zu gestalten. Die HändlerInnen
müssten aber vorweg darauf schauen, ihre
Preise zu reduzieren. Das ist keine leichte
Aufgabe, sie ist aber wahrscheinlich machbar.
GR Dr. Stemeseder: Als Klosterschüler
beginne ich mit einem Gebet für die freie
Marktwirtschaft:
"Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in
den Himmel komm. Und auf Grund der Vielzahl meiner Geistesgaben versetze mich,
GR-Sitzung 16.07.2015
lieber Gott, in die Möglichkeit, es mir leisten
zu können, jeden Tag in die Markthalle einkaufen zu gehen."
Dafür braucht man nämlich Geld. Ich habe
mich gefragt, warum wir heute hier diskutieren - es geht ja eigentlich um eine GesmbH.
Aber natürlich, die Markthalle gehört ja der
Stadt Innsbruck. Die Innsbrucker Markthallen BetriebsgesmbH hat einen Geschäftsführer mit einem langen Namen: Ing. Mag.
Dr. Danler LL.M, MBA. Er wird sicher über
€ 100.000,-- Jahreseinkommen haben, brutto oder netto, das ist Jacke wie Hose. (Es
ist ja wirklich eine interessante Geschichte:
Solange wir solche Arbeitssitzplätze haben,
werden wir niemals ein leistbares Wohnen
schaffen können. Denn diese Leute müssen
alle gefüttert werden!)
Nun wieder zum Thema: Das Gebäude der
Markthalle muss erhalten bleiben, es ist architektonisch aus der Zeit der Neuen Sachlichkeit. Also in dem Stil, wie ich normalerweise schreibe: punktiert, zielgerichtet und
schlussendlich mit einem Ergebnis. Ich habe meinen Spin-Doctor, Trafikant
Gschwandtner im Einkaufszentrum "west",
gefragt, wie ich ein solches "Hamsterfrisur"Thema (diesen Ausdruck hat GR Grünbacher kreiert) einer größeren Dimension
zuführen kann. Ja, die Halle selbst ist groß,
aber wie wird daraus ein großes Thema?
Wir haben jetzt einen gemeinsamen Markt,
der Griechenland bis zum Genozid erpresst
hat. Sieht man sich die Genozid-Konvention
der Vereinten Nationen (UN) an, dann weiß
man, was Völkermord ist. Und dann vergleicht das bitte mit dem, was in Bezug auf
Griechenland beschlossen worden ist! Bitte
lest in meinem Buch nach, da habe ich darüber geschrieben!
Zu den angeblich großen europäischen
Marktfreiheiten wie dem freien Wirtschaftsverkehr kann ich nur sagen, dass es sich
dabei in Wahrheit um Versklavung und Unterdrückung der Bevölkerung bzw. des Individuums handelt. Die oberste Freiheit ist jene der Banken, Geld drucken zu können.
Wir müssen danach trachten, das wieder
unter den Verfassungsdeckel zu bekommen.
Wenn mich jemand fragt, ob ein Austritt aus
diesem Laden, der Europäischen Union
(EU), noch möglich ist, dann könnt Ihr meine Antwort …