Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 08-2022-07-14-GR-Protokoll.pdf

- S.22

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haben und diese Themen gemeinsam angehen.
Ich komme nochmals zur Wohnungssituation in der Stadt Innsbruck. Es ist eine Platitude, aber man kann es nicht oft genug sagen. Es schlägt bei der Wohnungsthematik
12:30 Uhr, wenn man sieht, dass am privaten Wohnungsmarkt mittlerweile mehr als
€ 20,-- pro Quadratmeter zu bezahlen sind.
Wir sehen die Handlungsfelder und wir werden heute eines, das von uns auf das Tapet
gebracht wurde, behandeln.
Ich komme noch mit einem Side-Step zur
FPÖ. Wenn es darum geht, Schuldige zu
benennen, sind sie immer sehr schnell.
StR Federspiel wird es heute sicher nochmals sehr ausführlich machen. Aber wenn
es darum geht, wirkliche Maßnahmen zu
setzen, um ein leistbares Wohnen in unserer Stadt zu realisieren, dann wissen wir, wo
die FPÖ steht - nämlich immer auf der Seite
der Immobilienlobby. (Beifall)
Wir brauchen konkrete Schritte, um auch
eine Thematik, die GR Appler schon angesprochen hat, anzugehen. Es ist nicht die
Problematik des Zuzugs in die Stadt Innsbruck, sondern die Problematik der Abwanderung aus Innsbruck.
Wir haben die Situation, dass allen voran in
meiner Generation, Menschen in der Mitte
unserer Gesellschaft, die, wie ich denke,
LeistungsträgerInnen sind - was ja in diesem Haus immer so vor sich hergetragen
wird - in dieser Stadt keine Zukunft mehr finden. Man hangelt sich von Dreijahresvertrag
zu Dreijahresvertrag am privaten Wohnungsmarkt, weiß, dass alle drei Jahre die
Miete teurer wird, hat keine Perspektive auf
eine langfristige Wohnung, weil man nicht
auf die städtische Wohnungsliste kommt.
Eigentum ist illusorisch und man überlegt
sich, ob man irgendwo zwischen Wörgl und
Imst vielleicht etwas findet, das leistbar ist.
Das ist das zentrale Problem. Wir reden
darüber, dass wir weiten Teilen der Gesellschaft in unserer Stadt keine Zukunft mehr
bieten. Da muss dringend gehandelt werden. Das ist das wirkliche Problem, dessen
muss man sich endlich bewusstwerden und
dem konkret entgegentreten.
Wenn ich mir ansehe, dass es für viele
Menschen schon schwierig ist, sich ihre SinGR-Sitzung 14.07.2022

gle-Wohnung zu erhalten, in einer Wohngemeinschaft unterzukommen oder als Pärchen mit zwei Einkommen sich eine private
Wohnung zu finanzieren, dann brauchen wir
über eine Gestaltung der Zukunft und über
eine Gründung einer Familie gar nicht zu reden.
Anstatt wieder politisch opportun auf einzelne Gruppen einzugehen und Ressentiments zu bedienen, wie es die FPÖ macht,
braucht es eine Baulandmobilisierung, eine
Wohnbauoffensive und einen wahren Teuerungsausgleich, über den wir uns in diesem
Haus noch schneller unterhalten werden
müssen, als es uns lieb ist. Wir müssen uns
diese Scheindebatten, die immer wieder
von der rechten Seite kommen, sparen und
darüber reden, welche wirklichen Probleme
wir haben, ohne zu polemisieren.
Ansonsten haben wir nämlich ein ganz anderes Problem und reden in zehn Jahren
nicht mehr über Zuzug in unserer Stadt,
sondern über das, welche Generation für
unsere Stadt verloren gegangen ist, weil sie
hier keine Zukunft mehr hat.
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Ich kann
GR Mag. Plach und GR Appler viel abgewinnen, möchte die Thematik dieser Aktuellen Stunde aber noch von einer anderen
Seite betrachten. Der Vorteil, wenn man
sich später zu Wort meldet, ist, dass man
manche Richtungen erkennen kann. Besonders in Erinnerung ist mir ein Zitat geblieben, das ich mir aufgeschrieben habe:
"Wenn du einer Sache nicht nützen kannst,
dann schade ihr wenigstens nicht."
Das ist etwas, für das wir in unserem Gemeinderat verschiedene Zugänge haben.
Dieses Zitat werden wir vielleicht noch öfter
hören. Ich habe es nicht gekannt, es ist
aber sehr tiefgründig.
Ich persönlich, auch in meinen Amtsführungen, bin über jeden Vorwurf erhaben, mich
mit dem heutigen Thema nicht solide auseinandergesetzt zu haben. Was auf kommunalpolitischer Ebene in einer Kommune zu
tun ist, glaube ich, in schwierigen Zeiten gut
gelöst zu haben. Damals passierte das mit
großer Unterstützung vieler Fraktionen und
vor allem mit der Unterstützung des ehemaligen Stadtrates Gruber. Wenn man einer
Stadt verpflichtet ist und nicht den regiona-