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Jahr: 2010

/ Ausgabe: 08-Mai.pdf

- S.14

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- 382 -

einzigen Letztzweck "Breitensport" zu
fördern. Das kann bedeuten - wir wissen,
es gibt den Effekt von der Spitze in die
Breite -, dass man dem Spitzensport
einmal unter die Arme greifen muss, da
die Leute, wenn sie SpitzensportlerInnen
als Vorbilder haben, mehr Sport betreiben.
Diesen Effekt gibt es teilweise.
Hier ist der Effekt gleich Null. Dadurch,
dass wir diese € 29.000,-- an die MedaillengewinnerInnen auszahlen, wird
niemand mehr Sport ausüben bzw.
überhaupt damit beginnen Sport zu
betreiben. Von der Spitze in die Breite ist
hier keine Rede.
Ich habe einen Antrag vorbereitet, um
diese Grundsatzdebatte, ob man den
Breitensport oder Spitzensport fördert,
etwas transparenter zu machen und um
einigen MandatarInnen der Koalition noch
einmal die Gelegenheit zu geben, sich das
vielleicht zu überlegen.
Die € 29.000,--, die laut mehrheitlichem
Beschluss des Stadtsenates für nachträgliche Spitzensportförderung (Medaillenprämien für OlympiasiegerInnen) ausgegeben werden sollen, werden zur Verstärkung des Subventionstopfes Sport verwendet, um die Kürzungen der Jahressubventionen für Innsbrucker Sportvereine
auszugleichen.
Hof e. h.
Es geht hier nicht nur darum, dass man
den Spitzensport fördert. Selbst wenn man
diesen fördern wollte, wäre eine nachträgliche Auszahlung von größeren Beträgen
an die MedaillengewinnerInnen die
denkbar ungeeignetste Methode, um
Spitzensportförderung zu betreiben.
Es wird gesagt, dass die Paralympischen
Spiele sehr wichtig sind und bei dieser
Auszahlung auch eine Olympiagewinnerin
dabei ist. Das mag schon sein! Es mag
auch sein, dass sie das Geld vielleicht
brauchen kann. Aber dann frage ich, wie
viele SportlerInnen, auch aus dem
behinderten Sport, mindestens genau so
Geld benötigen würden. Vielleicht
bräuchten sie Geld, um mit dem Sport
überhaupt beginnen zu können. Das Ziel
von Sportpolitik muss sein, den Breitensport zu fördern.

GR-Sitzung 20.5.2010

Bei der Abstimmung werden wir sehen,
wer das ernst nimmt und wer seine
Sonntagsreden am Montag schon
vergessen hat.
GR Grünbacher: GR Hof irrt sich in zwei
Dingen. Erstens, war es nicht die Intervention der Innsbrucker Grünen, die den
Stadtsenat dazu bewogen hat, umzudenken. Die Mehrheitsverhältnisse im
Stadtsenat sind Gott sei Dank noch so,
dass wir nicht die Innsbrucker Grünen zum
Denken brauchen. (Beifall)
Zweitens: Wenn GR Hof von Obszönität
spricht, dann ist es obszön, wenn man
jetzt beginnt Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Es ist völlig abstrus zu sagen, dass
den MedaillengewinnerInnen dieser
Geldbetrag nicht zusteht, da es ohnehin
SpitzensportlerInnen sind. Ich gebe zu,
dass es schon Sportarten gibt, die sehr
betucht sind. Im Eiskunstlauf und Behindertensport wird man nicht wirklich reich;
auch im Olympiabereich nicht.
Alle Rundum-Gemeinden in Österreich
greifen ganz anders in die Geldschatulle,
um ihre Olympiasieger zu bedienen.
Wenngleich ich mit einer Situation sehr
unzufrieden bin, denn ich bin gegen diese
zwei Säulen. Man muss sich auf eine
Säule reduzieren.
Entweder, der/die SportlerIn ist in Innsbruck wohnhaft oder Mitglied eines
Innsbrucker Vereins. Beides halte ich
persönlich zu ausladend und daher hoffe
ich auf eine neue Regelung. Die derzeitigen SportlerInnen können nichts dafür,
dass wir entsprechend eines vorläufig und
bereits seit 1992 bestehenden Beschlusses das jetzt anlassbezogen ändern.
Wenn wir jetzt das Geld auszahlen und
dann die Vorgangsweise ändern, ist das
völlig korrekt, und dazu sind wir bereit.
Darauf sind nicht die Innsbrucker Grünen
gekommen, sondern das haben wir bereits
vorher schon ausgemacht. (Beifall)
GR Ing. Krulis: Mich stört, dass die
Innsbrucker Grünen - speziell GR Hof versuchen, eine Diskussion darüber "wer
für diese Förderung ist, ist eigentlich
gegen den Breitensport" auslösen. Das ist
obszön. Man will hier sozusagen auf einer
gewissen Neidschiene auf der untersten
Ebene populistische Politik machen, aber