Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 08-Oktober.pdf
- S.59
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- 1006 -
Es muss aber auch eine aktive Förderung geben, welche in der
Stadt Innsbruck bereits gemacht wird. Das ist ein aktives bewusstes Hinarbeiten und Höherqualifizieren von Frauen, um das Manko an Frauen in höheren Positionen auszugleichen. Gleichzeitig dürfen wir aber nicht übersehen, dass eines der höchsten Güter die Freiheit der Wahl ist, wofür ich immer eingetreten bin. Möchte eine Frau mehr erreichen, so hat sie jegliche
Unterstützung.
Wenn eine Frau sagt, dass sie aufgrund ihrer Familie eine
Teilzeitarbeit haben möchte, so muss das ohne irgendeine Wertung möglich sein. Das alles ist sehr phasenabhängig, denn man kann vielleicht einmal in eine andere Phase kommen, wo die Familienarbeit vielleicht nicht
mehr so vordringlich ist, sodass man die Arbeitszeit wieder etwas anheben
kann. Diesbezüglich sind wir sehr flexibel. Ich bin mit dem derzeitigen Status quo, der ständig überprüft, kontrolliert und evaluiert wird, sehr zufrieden.
Da wir heute bereits ernsthaft diskutiert haben, möchte ich am
Rande etwas Lustiges erwähnen. Ich habe das Papier in die Hand bekommen, nach dem hinsichtlich der Gleichbehandlung im Tiroler Landtag zukünftig EU-gerecht diskutiert werden sollte. Diesbezüglich ist die Stadt
Innsbruck immer eine Ausnahme, weil wir schon weiter fortgeschritten und
als Statutarstadt mit allen anderen Gemeinden nicht vergleichbar sind. In
diesem Papier wird immer nur geschrieben: "Der Bürgermeister der Stadt
Innsbruck wird aufgefordert …" Man kann also sehen, dass es sich selbst
bei jenen Papieren noch nicht herumgesprochen hat, dass es eventuell auch
eine Bürgermeisterin sein könnte.
Ich bin auch dankbar, dass mich Gemeinderätinnen und Gemeinderäte gelegentlich darauf aufmerksam machen, wenn in irgendeinem
Text diese Gleichbehandlung nicht enthalten ist. Ich glaube, dass dies
wichtig ist und man das nicht als lächerlich abtun sollte, da zuerst die Gedanken kommen und erst dann die Sprache. Alles transportiert eine bestimmte Denkungsweise und man kann diesbezüglich nicht sensibel genug
sein.
Das Frauenförderungsprogramm wurde sehr lange diskutiert,
adaptiert und abgehandelt. In den Verhandlungen zum Jahresvoranschlag
GR-Sitzung 21.10.2004