Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 08-Protokoll_15.10.2015_gsw.pdf
- S.13
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18.
Freies Theater, "Jetzt wird geredet", Premiere, Freikarten
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Am
29.10.2015, 20:00 Uhr, findet im "Freien
Theater" die Premiere des Stücks "Jetzt
wird geredet. Heimerziehung im Namen der
Ordnung" statt.
Das Theaterprojekt, das der Gemeinderat
im Juli 2014 mehrheitlich befürwortet hat, ist
berührend. Es zeigt auf und macht deutlich,
was im Zusammenhang mit der Heimerziehung in früheren städtischen Heimen passiert ist.
Wohlgefallen betrachtet. Sie wird sagen:
"Sie hat auch diesen Dienst nicht gescheut."
Die meisten Frauen arbeiten ja nicht um ihrer Selbstoptimierung wegen, sondern um
das Wohlergehen anderer. Die Ausbildung,
die sie dabei genießen, liegt auch nicht
brach. Sie fließt in die Erziehung der Kinder
ein. Das ist ein ganz wichtiger Faktor.
Ich bedanke mich öffentlich bei all den
Frauen, die bereit sind, solch einen Dienst
zu leisten. Es ist ja ein bezahlter Dienst, bei
dem die Frauen zwar nicht viel verdienen,
aber pensionsversichert sind.
Für die Premiere liegen für interessierte
Mitglieder des Gemeinderates Freikarten
bereit und können im Büro des Magistratsdirektors reserviert werden.
Ich bringe das Thema hier in den Gemeinderat, weil wir bestrebt sein müssen, das
Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) in einem viel
größeren Ausmaß bekanntzumachen. Es
brächte nach meiner Ansicht eine sehr große Entlastung für den Pflegebereich.
19.
Aktuelle Stunde zum Thema "Das
Freiwillige Soziale Jahr - Entlastung im Pflegebereich" (Themenauswahl durch Tiroler Seniorenbund)
StR Pechlaner: Das FSJ wird seit dem
Jahr 1968 angeboten. Dieses Angebot gilt
natürlich nicht nur für Frauen. Im Eigentlichen ist es ein Jugendprojekt und ein Projekt für junge Erwachsene.
GR Kritzinger: Ich freue mich, dass dieses
Thema im Gemeinderat wieder behandelt
wird. Ich werde auch versuchen, es noch
öfter zur Sprache zu bringen, denn es ist
aus meiner Sicht sehr wichtig. Wir hören ja
immer wieder, dass es im Pflegebereich einen Mangel an Betreuungspersonal gibt.
Seit dem Jahr 2012 gibt es auch das Freiwilligengesetz, das im Wesentlichen die
Rahmenbedingungen für das FSJ regelt.
Die Vorschläge zum Sozialen Jahr für Frauen sind in manchen Kreisen unbekannt.
Vielleicht liegt der Grund darin, dass dieses
Jahr vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz bezahlt
wird. Deshalb hört man davon wenig, wird
es nicht an die große Glocke gehängt. Das
Personal im Pflegebereich ist von den Gemeinden und den Ländern zu bezahlen.
Viele Frauen würden aber begeistert zustimmen, wenn sie von diesem Angebot eines Sozialen Jahres wüssten.
Es geht letztlich um ein ganz wichtiges
Problem, die Pflege des Menschen. Es ist
ein Dienst, der hauptsächlich von Frauen
durchgeführt wird. Es schadet nicht, wenn
eine junge Frau eine Zeit lang im Pflegebereich tätig ist.
Ich kann mir gut vorstellen, dass eine ArbeitgeberIn ein Zeugnis einer Bewerberin
über eine Tätigkeit im Pflegebereich mit
GR-Sitzung 15.10.2015
In erster Linie wählen junge Menschen dieses Jahr, um sich einerseits sozial zu engagieren und andererseits beruflich zu orientieren oder auch bestimmte berufliche Interessen und Eignungen festzustellen.
Derzeit leisten im Bundesland Tirol
72 Personen das FSJ. Es sind 66 Frauen
und 6 Männer. Die Bezahlung - weil
GR Kritzinger darauf hingewiesen hat - ist
€ 220,-- pro Monat. Also davon kann man
natürlich nicht wirklich leben.
Was mir ganz wichtig ist: Das FSJ kann die
notwendige und unerlässliche professionelle
Betreuung der älteren pflegebedürftigen
Menschen nicht ersetzen - auch nicht entlasten -, sondern bestenfalls unterstützen.
Das tun viele Freiwillige und Ehrenamtliche
tagtäglich, auch im Rahmen der Innsbrucker
Soziale Dienste GmbH (ISD).
Für die Stadt Innsbruck darf ich festhalten,
dass sie bereits voll das Pflegesoll erfüllt.
Mit dem Bau des Wohn- und Pflegeheims
Olympisches Dorf und mit der Erweiterung
des Wohnheims in Pradl - der Spatenstich
war vor zwei Wochen - werden weitere