Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 08-Protokoll_22.06.2017.pdf
- S.14
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ser Linie kam übrigens schon im Jahr 1926
das erste Mal auf. Es ist also nichts Neues,
was uns heute hier beschäftigt. Wir wollen,
und das ist der Zugang der ÖVP, eine bedarfsgerechte öffentliche Verkehrsnutzung.
Für eines sind wir daher nicht zu haben dass die Bahn leer durch die Gegend kurvt,
Ressourcen und Energie verschwendet. Bitte, für wen soll das Sinn machen? Einer
Prüfung stimme ich durchaus zu. Man sollte
auch hinterfragen, wie man die Linie 6 attraktiver gestalten kann. Nur werden Zeit
und Systemstabilität als Faktoren eine Rolle
spielen. Es gibt nämlich auch Situationen, in
denen die Straßenbahn nicht fahren kann,
weil irgendwo eine Streckenunterbrechung
ist. Das kann man nicht ausblenden.
(GR Buchacher: StR Gruber, warum denkst
Du erst jetzt an eine Attraktivierung?)
GR Buchacher, das möchte ich Dich fragen,
Du bist Betriebsrat bei der IVB! Wenn Deine
Kollegin GRin Eberl die Frage stellt, ob es
zur Auslastung Daten und Fakten gibt, dann
wundert mich das wirklich. Sprecht Ihr eigentlich nicht miteinander? Kann GRin Eberl
denn nicht einfach Geschäftsführer DI Baltes anrufen? Die Zahlen sind doch alle auf
dem Tisch, sie sind nachvollziehbar und leider erschütternd. Wir stehen für den Erhalt
der Igler Bahn, für Attraktivierungsmaßnahmen und für die Beibehaltung der bedarfsgerechten Nahverkehrsfunktion.
Alle jammern darüber, was früher einmal
war. Das ist immer so, wenn eine Bahn stillgelegt wird. Ich erinnere an die Diskussion
zum Neubau der Hungerburgbahn. Kein
Mensch hat die alte Bahn benützt. Gott sei
Dank gibt es jetzt die Anbindung an die Innenstadt, die sehr attraktiv ist. Man wird
manches verändern müssen, damit gute
Funktionen bewahrt werden können. Das
hat nicht nur der ehemalige Bundeskanzler
Dr. Schüssel gesagt, sondern das gilt allgemein für das gesamte Leben. Wenn man
jetzt den Leuten einreden will, dass die Welt
untergeht, nur weil wir beim öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) auf die Bedarfsgerechtigkeit schauen und die Igler
Bahn in Zukunft anders nutzen werden,
dann verstehe ich das einfach nicht! Wahrscheinlich brauchen wir einfach jedes Monat
eine Bahndiskussion, damit wir uns hier im
Gemeinderat austauschen können.
GR-Sitzung 22.06.2017
Nun zu den Zukunftskonzepten. Ich bin als
Tourismusstadtrat natürlich dafür, die Igler
Bahn touristisch stärker zu nutzen.
(GR Dr. Stemeseder: Na bravo. 1926 ist
auch schon etwas her. Da liegt eine lange
Zeit dazwischen. Wach endlich auf!)
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: GR Dr. Stemeseder, StR Gruber ist am Wort! Beruhigen Sie sich! Sie haben Ihre Redezeit
schon verbraucht.
StR Gruber: Ich habe nur gesagt, dass die
Diskussion schon 1926 begonnen hat. Und
warum? Weil damals auch plötzlich der
Busverkehr attraktiver, weil schneller, geworden ist. Das ergab die gleiche Debatte
wie heute. Wir erhalten die Bahn, wir werden sie aber neu aufsetzen müssen. Ich wäre froh, wenn mehr Leute die Igler benützten. Die Diskussion müssten wir ja gar nicht
führen, würden die Menschen das Bahnangebot annehmen. Es gibt aber einen Grund,
warum sie momentan nicht so oft genützt
wird. Das liegt einfach daran, dass der Takt
nicht verkürzt werden kann, weil das Gleis
einspurig ist.
Ich gebe GR Buchacher Recht - wir haben
bisher touristisch keine große und umfassende Planung vorgenommen. Das wird die
Aufgabe für die Zukunft sein. Ich sehe eine
große Chance für die Igler Bahn in der touristischen Nutzung, die dann auch betriebswirtschaftlich Sinn macht. Sowohl das Nostalgische als auch in gewissem Rahmen die
Moderne können herausgestrichen und abgedeckt werden. Ich darf erinnern, dass wir
in diese Richtung schon Initiativen gesetzt
haben. Im Jahr 2008 gab es die Veranstaltung Tanzen und Wandern. Das war ein
recht erfolgreiches Theaterstück. Es gab die
Nostalgiezüge, die gut gebucht waren. Auch
der Nikolauszug war so erfolgreich, dass
man Garnituren einschieben musste. Dann
etablierte man auch den Bäderzug.
Das sind Ideen, auf denen man aufbauen
kann, die man entwickeln soll, damit die Igler Bahn wieder eine Zukunft hat. Es ist
Faktum, dass die Linie 6 momentan eine
schlechte Auslastung hat, weil die Leute sie
einfach nicht nutzen wollen. Sie kann die
Bedürfnisse der Menschen nicht erfüllen.
Ich freue mich aber über die Diskussion und
auf die Einbeziehung von ExpertInnen.