Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 08-September.pdf
- S.18
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 665 -
Raum alles fallen lässt und alles tut, was
ihm irgendwie einfällt. Das ist jedoch ein
kleinerer Teil.
Der andere Teil ist der, dass der Hauptbahnhof Innsbruck das Eintrittstor in
unsere Stadt ist. Es kommen täglich zirka
28.000 Leute herein bzw. gehen dann
wieder. Als Innsbruckerin bzw. Innsbrucker sollte man schon Wert darauf legen,
dass das Eintrittstor in unsere Stadt
freundlich, sicher, sauber, kommunikativ
und natürlich auch zum Verweilen bei
diversen Bänken usw. einlädt. Ich glaube,
dass das eine absolute Notwendigkeit für
ein Eintrittstor in die Stadt ist.
Wir haben die Schutzzone im Stadtpark
Rapoldi auch mitgetragen, aber ich sehe
hinsichtlich der Menschen, die sich
während des ganzen Tages am Hauptbahnhof Innsbruck bewegen, in die
Verkehrsmittel ein- und aussteigen usw.
schon einen großen Unterschied. Diese
Drehscheibe für den Öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV), die
Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB)
usw. muss dementsprechend freundlich,
sicher und sauber sein.
Es gibt auch bedingt durch den Alkoholismus, Alkoholmissbrauch eine Kriminalität,
die einerseits die körperlichen Angriffe und
andererseits natürlich auch Eigentumsdelikte betrifft. Hier bin ich der Meinung, dass
wir einem Teil der Alkoholkranken bzw.
alkoholisierten Menschen - vermutlich sind
das gar keine Obdachlosen - Herr werden
können, wenn wir das Alkoholverbot am
Hauptbahnhof Innsbruck - der Bozner
Platz ist eigentlich die logische Folge
davon - erlassen. Daher gibt es seitens
der Sozialdemokraten für den Hauptbahnhof Innsbruck und den Bozner Platz eine
eindeutige Zustimmung.
Trotzdem bleiben viele Fragen offen.
Offen bleibt die Frage, wohin sich diese
Szene bewegen wird. Wir wissen alle noch
nicht, wohin sich die Szene bewegen wird.
(Bgm.in Zach: In die Hunoldstraße.)
Frau Bürgermeisterin, das glaube ich
nicht, denn wir wissen alle, dass dort
alkoholisierte Menschen sind, die nicht in
die Obdachlosenszene einzureihen sind.
Wenn man mich persönlich fragt, so sind
jene in der Städtischen Herberge HunoldGR-Sitzung 30.9.2008
straße hinsichtlich der Gewaltbereitschaft
die harmlosesten Menschen.
(Bgm.in Zach: In der Gutenbergstraße, wo
ich geräumt habe.)
Es wird einen Verdrängungsmechanismus
geben, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen. Da gibt es für mich nicht die
einfache Antwort, dass wir da und dort ein
Verbot erlassen, sondern wir müssen uns
spätestens heute überlegen, wie wir das
ganze Thema grundlegend angehen
sollen. In diesem Zusammenhang fällt mir
auf, dass es eine öffentlich geförderte
Besäufniskultur gibt.
Wir müssen uns diesbezüglich nur die
Events und die Fußball-Europameisterschaft 2008 (EURO) ansehen. Hier wurde
drei Wochen lang - öffentlich unterstützt nur "gesoffen" und es hat genau dieselben
Ausschreitungen gegeben. Dasselbe trifft
für das Stadtfest und das Bergsilvester
bzw. für alle großen Festivitäten zu. Das
heißt, dass wir selber in einer absoluten
Doppelmoral leben und geben den
Menschen auch die absolute Doppelmoral
vor. Hier glaube ich auch, dass es
anzusetzen ist.
Ein weiteres offenes Thema ist die Frage,
wie man wirklich mit dem kriminellen
Drogenhandel am Hauptbahnhof Innsbruck umgeht. Das Thema wird morgen in
der Sitzung des Stadtsenates behandelt,
aber ich erlaube mir heute schon zu
sagen, Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Platzgummer, dass unsere Nationalrätin Wurm vor
sechs oder sieben Jahren Unterschriften
gesammelt hat, damit am Hauptbahnhof
Innsbruck das Vollwachzimmer der
Bundespolizei erhalten bleibt. Sie hat
6.000 Unterschriften bekommen. Trotz
gegenteiliger Behauptung und Unterstützung ist dort nach wie vor kein Vollwachzimmer.
GR Weber hat in der Sitzung des Gemeinderates im Sommer 2008 …
(Bgm.in Zach: Wir haben das sogar
mitfinanziert, dass es dort ein Wachzimmer gibt; aber es ist kein Vollwachzimmer.)
… einen Antrag gestellt. Es gibt die
Antwort des Landespolizeikommandos
Tirol, dass die Polizeiinspektionen eher