Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 09-November.pdf
- S.144
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6. Bedeckungsvorschlag (für den allfälligen städtischen Kostenanteil):
Nachtragskredit 2005 aus Verstärkungsmitteln.
Mag. Fritz e. h."
Der Friedhof des städtischen Spitals wurde in den Jahren 1785 bis 1869
genutzt und es gibt Aufzeichnungen (Spital, Kirchen), wer dort begraben
ist, doch ist eine (namentliche) Zuordnung der Funde zu einzelnen Gräbern
natürlich unmöglich. Nach der Auflassung im Jahr 1869 wurden viele der
Toten auf den Westfriedhof - siehe Grabmal beim Eingang gegenüber der
Klinik - umgebettet. Schon beim Bau der Turnhalle des Realgymnasiums
wurde der älteste Teil des Friedhofes zerstört; die Knochenfunde wurden
ungeordnet wieder bestattet; wissenschaftlich bearbeitet wurde nichts.
Die Funde aus dem Jahr 2000 gliedern sich in drei Konvolute:
a) Anatomie (und Gerichtsmedizin) mindestens zirka 200 Gräber; diese
Funde sind bereits teilweise befundet und dokumentiert, und auch
wieder bestattet worden, zu einem nicht geringen Teil, aber noch nicht
wissenschaftlich gesichtet und noch im Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie gelagert.
b) Archäologie (Dr. Zanesco, Stadtarchäologie Hall) zirka 200 Gräber
(bis zirka Nr. 430). Die zirka 200 Gräber in der Stadt Hall i. T. wurden
bereits zum Teil bearbeitet und restauriert/konserviert - zum Beispiel
Kleiderfunde derzeit, wegen Pilzgefahr, in Tiefkühltruhe (Dokumentation in 12 Ordnern inklusive Fotos, Dias, Vermessungsplänen, Beifunde-Liste, anthropologische Befundung). Zum Teil liegen sie unbearbeitet in einem privat gemieteten Lagerraum - aus Geldmangel.
(Schachteln für die einzelnen Gräber, zum Teil sind die Beifunde zwar
"inventarisiert", das heißt, den Gräbern zuzuordnen, aber nicht restauriert, befundet, dokumentiert …)
c) Baufirmen ("erste Hälfte" des Friedhofes). Diese sind schon wieder
bestattet.
Die 430 im Zuge der Ausgrabung dokumentierten Gräber enthalten Tausende von Toten; teilweise handelt es sich auch um "Ossuarien" (wo "alte"
Gebeine bei Neubestattungen gehäuft wurden).
Bedeutung für die Geschichtswissenschaft:
GR-Sitzung 18.11.2004