Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 09-November.pdf
- S.49
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(StR Dr. Patek: Das ist eine gewagte Aussage für ein Sanierungsgebiet!)
Ist es nicht, das ist die richtige Aussage.
Jedenfalls hat die Diskussion gezeigt, dass der Gemeinderat
heute zumindest mit überwiegender Mehrheit der Meinung ist, dass der
aufgezeigte Weg, auf die Regional- und Straßenbahn zu setzen, der richtige
ist. Diesen Weg geht die Stadt Innsbruck nicht allein, auch zum Beispiel
unsere Partnerstadt Freiburg zeigt, dass die Straßenbahn das richtige Verkehrsmittel ist und strebt mit der notwendigen Konsequenz danach. Aber
auch andere europäische Städte zeigen uns, dass die Straßenbahn ein Verkehrsmittel aus der Vergangenheit für die Zukunft ist.
Letzte Woche war ich in Padua und habe versucht, mir einen
Überblick zu verschaffen. Dort versucht man ein komplett neues System.
Der Spezialausdruck ist mir im Moment entfallen, aber es handelt sich um
eine Art Straßenbahn auf Rädern, eine Mischung aus Straßenbahn und OBus. Am leichtesten ist das Ganze mit einer Carrera-Modellautobahn zu
erklären: In der Mitte gibt es eine Führungsschiene, während der Antrieb
elektrisch erfolgt. Anstatt auf Knopfdruck wird diese Straßenbahn über
Oberleitungen versorgt, und im historischen Teil der Stadt soll das Ganze
durch einen Akkubetrieb ersetzt werden.
Padua hat in dieses System € 58 Mio investiert. Eine Strecke
von 10,5 Kilometern wurde mit betonierten Fahrbahnstreifen und Schienen
vorbereitet. Vor den Gemeinderatswahlen im Frühjahr 2004 startete der
Probebetrieb, und nach langjähriger Bauzeit ist die neue Garnitur genau
82,5 m gefahren, bevor sie zum Stillstand kam. Seitdem wurden zwar weitere Schienen verlegt, die Bahn funktioniert aber immer noch nicht.
Dieses Beispiel verdeutlicht, dass sich das Experimentieren im
öffentlichen Verkehr nicht immer rechnet, auch wenn es anfangs günstiger
erscheinen mag als eine Straßenbahn. Die Straßenbahn ist aber ein System,
auf das wir für die Zukunft setzen können.
GR Ing. Krulis hat angesprochen, dass die Bauzeit nicht für jede und jeden leicht sein werde. Manche Hauseigentümer werden Angst vor
den Erschütterungen haben, andere werden um ihre Parkplätze fürchten,
und es wird diese und jene Bedenken geben. Da werden wir durch müssen:
Wenn wir als Politikerinnen und Politiker geschlossen davon überzeugt
GR-Sitzung 18.11.2004