Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 09-Protokoll-10-10-2019_klein.pdf
- S.64
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Opa bekomme ich die Krise, wenn ich das
sehe. Das ist wirklich von vorgestern. Wenn
mir jemand amtlicherseits erklären will, dass
in 200 m Luftlinie ein Spielplatz zu finden
ist, dann muss ich die Frage stellen, ob man
nicht weiß, was unter qualitativem Wohnbau
zu verstehen ist. Dort sehen wir genau das
Gegenteil, es ist abartig, was dort für Menschen errichtet wird. Für die AnlegerInnen
und InvestorInnen wird die Rechnung schon
aufgehen.
Über die Fassade will ich hier nicht sprechen, weil diese mich nicht interessiert. Die
Dichte ist wieder ein anderes Thema. Den
Investor kenne ich schon länger, Gott sei
Dank nicht persönlich, aber ich kann sagen,
dass er mit seinen Vorstellungen hinsichtlich eines Nutzungskonzeptes sehr flexibel
ist. Auch bei diesem Gebäude war er sehr
einfallsreich, je nachdem, wie er sich entwickeln kann, um das Haus besser zu vermarkten. Das ist aber nicht verboten, was
ich schon durchschaut habe.
Irgendwo hat die Politik aber die Aufgabe,
Rahmen zu stecken und dem Investor das
Signal zu geben, dass langsam Schluss ist.
Vor kurzem haben wir über ein neues Gebäude in der Höttinger Au gesprochen, bei
dem 75 Wohnungen errichtet werden sollen.
Das Erste, was ich die BauwerberInnen gefragt habe ist, wie hoch der öffentliche Nutzen für die Stadt durch den Bau des Gebäudes sein wird.
Ich sehe den unentgeltlichen öffentlichen
Nutzen bei PEMA 2 überhaupt nicht. Geschichtlich kann ich Euch nur mitteilen, dass
uns der Investor von der Realisierung eines
Restaurants im letzten Stock erzählt hat.
Büros und Geschäfte sollten in den unteren
Etagen angesiedelt werden. Für ProfessorInnen der Universität Innsbruck waren im
Obergeschoß einige größere Wohnungen
vorgesehen. Ansonsten sollten nur 70 weitere Wohnungen entstehen.
So hat uns der Investor individuell verschiedene Dinge beigebracht. Mir persönlich
nicht, aber das ist uns in den Sitzungen so
vorgelegt worden.
Der Investor hat auch Dr. Braun bemüht,
den ich für eine respektable Persönlichkeit
halte. Dieser hat uns einen Vortrag gehalten, welche Dinge auf dieser Kulturplattform
stattfinden werden. Darüber haben wir nur
noch gestaunt. Jetzt sehe ich, was sich dort
GR-Sitzung 10.10.2019
abspielt und ich kann nur sagen, dass das
zum Schämen ist. Mir persönlich soll der Investor nicht mehr mit irgendwelchen ExpertInnen kommen.
Ich schlage jetzt noch eine Brücke zum
nächsten Projekt. Wer hat aus den Fehlern
bei PEMA 2 gelernt? Ich für meine Person
schon und auch andere KollegInnen im
Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnbau
und Projekte.
Bei dem Projekt PEMA 3 haben wir im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnbau und
Projekte beschlossen, dass eine gewisse
Kubatur einzuhalten ist. Bei dem jüngsten
PEMA-Projekt wird übrigens nicht "Wohnen
am Gleis" verwirklicht, sondern ein Hotel
auch wiederum sehr nahe bei den Bahngeleisen realisiert. Die Hotelgäste halten aus,
dass man direkt zwei Meter neben den Geleisen nächtigt. Bei den BewohnerInnen von
PEMA 2 bin ich mir dabei nicht so sicher,
denn ich möchte in diesem Haus nicht untergebracht sein.
Wer hat sich "einen Dreck" um diesen Beschluss des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte geschert? Es
wurde eine Ausschreibung mit ArchitektInnen gemacht, bei der sich über 20 beworben haben. Genau ein Architekt hat sich an
die Vorgaben des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte gehalten. Die restlichen ArchitektInnen haben
sich darum gar nicht gekümmert.
Es erregt mich langsam, wenn ich im Nachhinein erfahre, wer Mitglied in der Jury war.
Das waren die ehemalige Bürgermeisterin
und GR Mag. Fritz. Daraus ist nichts gelernt
worden. Weil nicht nur ich als Person immer
darauf beharrt habe, sondern auch andere
Kollegen im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte, hat das dazu
geführt, dass der Investor die Vorgaben der
Kubatur einhalten und die Stockwerke wieder reduzieren muss. Unabhängig davon,
ob das nun ein tolles Projekt wird, denn das
ist sowieso immer Ansichtssache.
Es gab die Diskussion darüber, dass wir die
Räumlichkeiten für eine Bibliothek ankaufen. Darüber kann man auch unterschiedlicher Meinung sein. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) steht für Bildung. Eine Zentralbibliothek war jetzt nicht
nach meinem Geschmack, aber das ist ein