Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 09-Protokoll_11.10.2018-gsw.pdf
- S.98
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der Antrag rüber. Deshalb bitte ich den Gemeinderat, dem Antrag auf Zuweisung an
den Stadtsenat nicht zuzustimmen, sondern
den Antrag im Gemeinderat sofort abzustimmen.
GR Mag. Fritz: Zur Geschäftsordnung: Herr
Bürgermeister, Du hast dich getäuscht. Ein
Antrag auf Ablehnung ist laut Geschäftsordnung nicht möglich. Ein Antrag auf direkte
Abstimmung ist natürlich zulässig.
GR Kurz: Ich habe gewusst, dass dies
kommen wird. Es war mir vollkommen klar.
Ich sage es ganz ehrlich. Für "Die Bäckerei
- Kulturbackstube" gibt es schon genügend
Möglichkeiten. Diese Einrichtung wird überall beworben. Sie wird gerne gesehen.
Bgm. Willi: Danke, ich bin etwas unkonzentriert. Ich werde den Vorsitz bald an
Bgm.-Stellv.in Mag.a Oppitz-Plörer übergeben.
Für mich sind die heimischen Vereine wichtig, da diese beim "Aussterben" sind. Ich
habe keinen Antrag für eine türkische Volkstanzgruppe gestellt. Dass jede Kultur etwas hat, fördere ich genauso. Wir können
uns sicher sein, dass es bei den Vereinen
mittlerweile sehr schlecht läuft. Wahrscheinlich würden auch die meisten Mitglieder der
Innsbrucker Grünen (GRÜNE) weinen,
wenn bei der Taufe - sofern noch getauft
wird - plötzlich die Schützenkompanie oder
die Musikkapelle nicht mehr aufspielen würde. Soweit wird es nämlich kommen. Es
geht ausschließlich - und deshalb hoffe ich,
dass der Antrag dem Stadtsenat zugewiesen wird … (Unruhe im Saal)
Bgm. Willi: Bei aller Erregung, GR Kurz ist
am Wort. Sie hören ihm jetzt bitte zu.
GR Kurz: Herr Bürgermeister, vergelt"s
Gott - das bedeutet bei uns Dankeschön,
falls Ihr es nicht mehr wisst. Uns geht es bei
diesem Antrag ausschließlich um unsere
Vereine, nicht um die Show. Auf Facebook
wurde er "groß" geteilt. Wenn man sich ansieht, wer für Euch interessant ist - Amras,
Pradl. Diese Leute wählen Euch nicht. Es ist
dann sowieso uninteressant für diese Leute… (Unruhe im Saal)
Es geht auf jeden Fall um unsere Vereine.
Wir sehen es ganz kritisch, dass diese Vereine kleiner werden. Es wäre ganz wichtig,
diese in Zukunft weiterhin zu schützen.
Dementsprechend zielt unser Antrag nicht
auf alle Vereine - Kunst- und Kegelclub oder
peruanischer Panflötenspielerverein - ab.
Nein, es geht um heimische Innsbrucker
Vereine.
Bgm. Willi: Es stehen zwei Anträge. Der
Weitergehende ist jener von GRin
Mag.a Seidl auf Ablehnung. GR Mag. Krackl
hat die Zuweisung an den Stadtsenat zur
selbstständigen Erledigung beantragt.
GR-Sitzung 11.10.2018
GR Onay: Ich finde den Antrag eigentlich
sehr interessant. Die Intention, dass Werbeflächen Innsbrucker Vereinen zugutekommen, ist gut. Bei der Definition der Innsbrucker Vereine sind wir etwas anderer Meinung. In "Innsbruck informiert" war das Ehrenamt Thema. Anstatt über Leitkulturen
sollten wir über das Ehrenamt diskutieren.
Mehr als 50 % der InnsbruckerInnen sind
ehrenamtlich tätig. Ich bin dafür, den Antrag
dem Stadtsenat zuzuweisen. Da kann man
ihn "auf den Kopf stellen" und etwas "Gescheites" daraus machen sowie das Ehrenamt hervorheben. Ehrenamtliche benötigen
diese Werbeflächen. Ich würde jetzt nicht
einzelne Vereine herauspicken bzw. es auf
Traditionsvereine beschränken. Sind für
Dich schlagende Burschenschaften auch
Traditionsvereine? Ich weiß nicht, was Tradition ist. Meine Familie hat seit dem
Jahr 1989 ein Unternehmen in Innsbruck.
Handelt es sich um ein Traditionsunternehmen?
(GR Mag. Stoll: Erst ab drei Generationen.)
Okay, drei Generationen zurück.
Ich kann dem Antrag durchaus etwas abgewinnen, sollte die Intention sein, im
Stadtsenat etwas "Breiteres" daraus zu machen. Das Ehrenamt sollte nicht nur gelobt
werden, sondern den Ehrenamtlichen sollten Werbeflächen zur Verfügung gestellt
werden - vor allem gemeinwesenorientierten Einrichtungen. Das finde ich durchaus
machbar.
Bgm. Willi übergibt den Vorsitz an Bgm.in
Mag.a Oppitz-Plörer.
Bgm.-Stellv. Gruber: Ganz interessant ist,
dass wir uns heute den Themen emotional
zuwenden. Ich bin für Tierschutz zuständig
und bedanke mich bei GR Kunst für das
Lob für die Mag.-Abt. V, Veterinärwesen.