Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 09-Protokoll_30.10.2015-Sonder.pdf
- S.28
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 623 -
Dr. Scheiber: Nein, eine Berechnung in
dem Ausmaß, dass ich Ihnen das jetzt
schriftlich geben kann, liegt nicht vor. Es
gibt die Plausibilitätsberechnungen. Nach
unserer Ansicht muss es möglich sein,
nachdem die Bahn nicht die Investitionskosten verdienen muss - das kann sie nicht, die
Investitionen können durch den Betrieb
nicht wieder erwirtschaftet werden -, ist es
so, dass die Bahn mit einer schwarzen Null
geführt werden kann.
Sie dürfen nicht vergessen, wir haben dann
um einiges weniger an Anlagen, damit um
einiges weniger an Personalkosten. Wir
schätzen, dass wir zumindest ein Drittel der
bisherigen Personalkosten sparen werden.
Diese machen im Jahr € 1,2 Mio. aus, von
denen man hier ein Drittel einspart. Wir
werden ganz andere Energiekosten haben.
Was den Speicherteich betrifft, ist in dieser
Summe die Erweiterung um 5.000 m2 enthalten? Diese Fläche wird benötigt, damit
die Verunreinigungen, die durch die
SchwimmerInnen eingebracht werden,
neutralisiert werden. Es wird auch ein Bereich sein, den man schwimmtechnisch nutzen kann. Nachdem der Speicherteich ja
sehr tief ist, das Regenerationsbecken aber
eher flach sein wird, wird es eine andere
Temperatur haben und so für Kinder attraktiver sein als vielleicht der große Speicherteich.
Was die Frage der Rodung und Wiederaufforstung betrifft, ist es tatsächlich so, dass
wir aufgrund der Auflassung der Trassen
der Pendelbahn, des OLEX und der Panoramabahn mindestens so viel an aufforstungsfähigem Grund zur Verfügung stellen,
wie wir an Rodungsmaßnahmen durchführen müssen.
Die Rodungsflächen sind 7,5 ha groß.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wenn es keine weiteren Fragen mehr gibt, dann darf ich
mich bei den Experten herzlich für ihr
Kommen bedanken. Wir steigen nun in die
politische Diskussion ein.
GRin Dr.in Molling: Der Tiroler Seniorenbund hat damals dem Kauf der Patscherkofelbahn um € 10,7 Mio. zugestimmt.
GR Buchacher hat schon damals angemerkt, das sei zu teuer. Wenn man es heute
betrachtet, hatte er eigentlich Recht.
Sonder-GR-Sitzung 30.10.2015
Nach dem Kauf wurde uns gesagt, dass
diese Pendelbahn wegen strikter behördlicher Auflagen nach dem Jahr 2022 nicht
mehr betrieben werden kann. Daher wurde
ein gänzlich neues Bahnkonzept, ausgehend von der Römerstraße mit fraglicher
Anbindung an den Ortskern des Stadtteils
Igls ausgearbeitet.
Im Grundsatzbeschluss zum Neubau der
Patscherkofelbahn vom 22.10.2015 heißt
es, dass die Stadt Innsbruck der Ausschreibung, der Erneuerung und dem Betrieb der
alten Pendelbahn durch private InvestorenInnen zustimmt. Inzwischen ist dieser
Passus wegen Konkurrenzierung der Bahn
an der Römerstraße gestrichen.
Das bedeutet aber eine Betriebsverhinderung: Was einstmals angeführt wurde, könnte verhindert werden! Daraus stellt sich nun
die Frage, wie erklärt die Regierung der
Stadt Innsbruck ihren BürgerInnen die beträchtliche Summe von € 11 Mio. für eine
Bahn, die sie nicht nützen will? Bahnfachleute nennen einen Betrag von € 5,5 Mio.
bis maximal € 10 Mio. für die Renovierung
der Pendelbahn. Damit bliebe die Anbindung an den Stadtteil Igls erhalten.
Mit dem Erwerb dieser Bahn und dem Neubau erwachsen der Stadt Innsbruck Kosten
- bisher geschätzt - von € 51 Mio. und dabei
ist noch nicht alles ausverhandelt. Das ist
Geld, das wir nicht haben.
Seit Februar 2014 wird geplant und projektiert. Die gesamte Materie ist bis jetzt aber
noch nicht geklärt, deshalb plädiere ich für
eine Verschiebung des Abstimmungszeitpunktes mit dem dringenden Wunsch, vernünftig zu sein. (Beifall)
GRin Mag.a Schwarzl: Ich habe mich heute
früh sehr gefreut, dass das Interesse an unserer Diskussion und auch an einer authentischen Vorstellung des Projekts sehr groß
war. Ich war eigentlich etwas enttäuscht
darüber, dass sehr viele ZuhörerInnen gingen, sobald der erste Experte ans Pult trat.
Dabei dachte ich, dass es für sie besonders
interessant sein würde, aus erster Hand zu
hören, was wirklich konkret geplant ist. Ich
war auch von Dir, GR Federspiel, etwas
enttäuscht, weil ich Dich als jemanden kenne, der sich schon eine Meinung bildet, bevor er etwas dazu sagt.