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Jahr: 2015

/ Ausgabe: 09-Protokoll_30.10.2015-Sonder.pdf

- S.31

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gestaltet werden sollen, das ist schon bekannt. Ich habe es durchgesehen und gedacht, dass es eigentlich darüber hinaus in
den nächsten 15 bis 20 Jahren noch vieles
zum Andenken gibt.
Man kann überlegen, wie der Ortskern von
Igls, von der Landesstraße bis zur alten
Talstation - ich fantasiere nur - vom Individualverkehr entlastet und so gestaltet wird,
dass sich eine gute Aufenthaltsqualität
ergibt: Dass man wirklich Cafés im Freien
nutzen kann, dass die Leute nicht schnell
mit der Bahn hinunterfahren, weil sie irgendwo noch etwas einkaufen müssen. Es
kann so sein, dass man dort in der Sonne
sitzt, eine Art Begegnungszone hat, die man
gemeinsam entwickelt. Diesem schönen
Lebensraum kann in Verbindung mit der alten Talstation wieder mehr Platz zurückgegeben werden.
Ich würde mir wünschen, dass man den
Radweg München - Verona über eine Route
von Innsbruck über Igls, Patsch und Ellbögen weiterführt. Das wäre eine sehr schöne
Variante. Ich würde mir wünschen, dass die
Straßenbahnlinie 6 an den Wochenenden
und Feiertagen wie eine Museumsbahn attraktiv geführt wird.
Ich würde mir langfristig wünschen, auch
über die Zukunft der Bobbahn nachzudenken. Wäre es nicht sinnvoll, so etwas wie
ein innovatives Eiszentrum zu schaffen?
Stichwort: Eisklettern und eine Sommernutzung. Es gibt so viele neue Sportarten, mit
denen man ganz junge, neue Gästeschichten erschließen könnte. Sie kennen diese
Sport-Parcours, in denen man sich von A
nach B auf unterschiedlichste Weise fortbewegt. Man kann sie zum Skaten verwenden oder dort ein Sommerangebot schaffen.
Es gibt also so viele Entwicklungsmöglichkeiten. Ich habe aber das Gefühl, dass in
den letzten Monaten nur an die Pendelbahn
in Igls gedacht wurde. Das hat alle Blicke
auf Weiteres und Anderes verstellt.
Vielleicht gelingt es uns mit diesem Beschluss heute und mit der Übernahme der
Verantwortung durch die gewählten MandatarInnen, den Blick im Stadtteil Igls frei zu
machen für ganz andere Entwicklungen, die
Igls vielleicht touristisch, von der Wirtschaftsstruktur her, viel mehr bringen als eine Talstation am Rande des Ortszentrums.
Sonder-GR-Sitzung 30.10.2015

Ich komme nun zum lieben Geld. Es wird ja
auch behauptet, dass es Geldverschwendung sei. Ich glaube, Frau Bürgermeisterin
hat es schon erwähnt. Wir investieren in viele Infrastrukturprojekte, die den BürgerInnen
der Stadt Innsbruck zugutekommen und zugutekommen sollen. Das Naherholungszentrum Patscherkofel ist eines davon.
Ja, wir werden für all diese Projekte, die
derzeit in Planung und Bau sind, Schulden
machen. Aber wir bauen hier auch keine
Projekte für fünf Jahre, sondern wir bauen
Projekte für die nächsten 50 bis 100 Jahre.
Da ist es legitim - genauso wie ich mein
Haus meinen Kindern überlasse, bei dem
noch ein Kredit abzuzahlen ist. Sie haben
mit dem Haus aber einen Wert in der Hand.
Ich denke, es wäre fahrlässig, für laufende
Ausgaben jährlich Kredite aufzunehmen.
Aber für Zukunftsprojekte ist eine gewisse
Verschuldung in einem gewissen Ausmaß
durchaus möglich und sinnvoll.
Ich würde sagen, die fehlenden und uns
vom Land Tirol vorenthaltenen Mittel der
letzten Jahre, der Finanzausgleich, der die
zentralörtlichen Aufgaben der Stadt Innsbruck bei weitem nie berücksichtigt oder
auch diese grotesken Stabilitätskriterien, die
die Gemeinden einhalten müssen, bedrohen unseren Haushalt wesentlich mehr als
die Projekte, von denen die InnsbruckerInnen tatsächlich profitieren.
Zuletzt komme ich noch zu einer Frage, die
heute ja nicht mehr zur Diskussion steht, so
viel ich gehört habe. Es geht um diese
25 Wohnungen alle 10 Jahre in Igls. Es ist
eine Forderung der Agrargemeinschaft, der
wir nicht zugestimmt hätten, wenn sie denn
heute auf die Tagesordnung gekommen wäre.
Nicht, weil wir auf unseren städtischen
Grundstücken so viele Sozialwohnungen
unterbringen würden - Frau Bürgermeisterin
hat es schon gesagt -, sondern weil ich es
wirklich als ein fatales Signal für die anderen Stadtteile von Innsbruck sehen würde,
wenn plötzlich eine Waldinteressentschaft
vorgibt, wie Sozialpolitik, Wohnungspolitik in
einem Stadtteil auszusehen hat. (Beifall)
Die Geschichte mit der Agrargemeinschaft
ist ein historischer Fehler der Ära von Landeshauptmann Wallnöfer mit der Landesbeamtenschaft, aber auch einer des dama-