Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 09-Protokoll_30.10.2015-Sonder.pdf
- S.6
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Im Jahr 1930 - das würden wir uns wieder
wünschen - wurde eine erste Sanierung mit
Hilfe des Landes Tirol ermöglicht. Dann im
Jahr 1933 - man möge sich die Zeit vorstellen -, hat es das Projekt eines Linienbusses
von der Bergstation auf den Gipfel gegeben.
Dazu wäre ein Bus in Teilen auf den Berg
verbracht und dort zusammengebaut worden. Damit hätte man dann den Gipfel erschlossen.
Die Dinge sind anders gekommen. Es gab
1949, nach dem 2. Weltkrieg, einen Sessellift, den Patscherkofel-Skilift, nahe dem heutigen Ochsenalm-Lift. Er war allerdings etwas kürzer. Ich überspringe jetzt ein paar
Jahre und komme ins Jahr 1958. Da gab es
Pläne zur Errichtung einer Standseilbahn
oder eines Lifts von der Bergstation zum
Gipfel. Es sind in der Geschichte des Patscherkofels also alle Methoden, mit denen
man Aufstiege bewältigen kann, schon gedacht worden.
1969 wurde der Sessellift Ochsenalm durch
einen Doppelschlepplift ersetzt. Im Jahr
1970 - es erinnern sich sicher viele - wurden
auch bei der Nordkettenbahn oder der Mutterer-Alm-Bahn die ersten Pistenraupen
eingesetzt. Vorher waren die Pisten unbehandelt und erst mit diesen hoch technischen Geräten und den Schneefräsen
konnten die Pisten präpariert werden.
1974 wurde die Verlegung der Talstation an
die Landesstraße, die Ellbögener-Straße,
geprüft. Auch die Auflassung der Mittelstation wurde vorgeschlagen. Das wäre schon
damals - also 1974 - einem Neubau gleichgekommen.
Ich überspringe wieder ein paar Jahre und
komme zum Jahr 1988. Anlässlich der 60Jahr-Feier gab es erneut Diskussionen, wie
die Geschichte des Patscherkofels weitergehen könnte. Im Juli 1988 wurde dann die
Seilbahntrasse neu vermessen. Die Varianten damals haben entweder den Sommerbetrieb ab Igls vorgesehen oder den Ganzjahresbetrieb ab der Römerstraße. Sommerbetrieb war immer ein Schwerpunkt, der
im Ausbau bis heute leider nicht entsprechend intensiviert wurde. Aber auch damals
wäre der Winterbetrieb nur noch ab der
Römerstraße geplant gewesen.
Es gab auch eine Initiative von privater Seite: Um dem Verkehrsstrom im damaligen
Kurort Igls nicht übermäßig anschwellen zu
Sonder-GR-Sitzung 30.10.2015
lassen, wurde der Bau einer Standseilbahn
und der Verzicht auf Lifte gefordert.
Wie man sieht, gibt es in der Geschichte
großer Infrastrukturprojekte immer wieder
Initiativen für oder gegen Erneuerungen, für
oder gegen den Erhalt. Letztlich ist es aber
die Aufgabe der entsprechenden Gremien,
nach reiflicher Überlegung und Abwägung,
eine Entscheidung zu treffen.
Ich denke, dieser Rückblick auf die Geschichte ist von besonderer Bedeutung, um
die Beschlussfassung, die heute auf der
Tagesordnung steht, entsprechend einordnen zu können.
Wir wissen, wir haben das Projekt nun in
den Gremien der Stadt Innsbruck, weil wir
im Juli 2014 die gesamten Bahnanlagen
und die Infrastruktur am Patscherkofel gekauft haben.
Wie erfolgte nun die Annäherung an die
heutige Beschlussvorlage? Einleitend
möchte ich festhalten, dass dies kein Projekt des Regierungsprogramms der Stadtregierung ist. Es ist auch nicht unbedingt
das Wunschprojekt, um das sich alle gerissen haben, es in dieser Regierungsperiode
zu bearbeiten und zu beschließen.
Wir haben viele andere große Projekte umzusetzen. Das Haus der Musik mit einem
Volumen von rund € 55 Mio. und das Kletterzentrum um € 10 Mio., damit wir im
Jahr 2018 für die Kletterweltmeisterschaft
gerüstet sind, und das Footballzentrum, das
mit verschiedenen Grundstücksarrondierungen einen weiteren Wohnbau ermöglicht.
Wir haben im Bereich der Wohn- und Pflegeheime vor einem Monat jenes im Olympischen Dorf eröffnet, das auch ein jahrzehntelanges Erfordernis war und nun im Wert
von € 18 Mio. umgesetzt wurde. Wir haben
das Wohn- und Pflegeheim in Pradl derzeit
im Ausbau.
Im Bereich der Zusammenfassung von Bildungseinrichtungen mit dem Management
Center Innsbruck (MCI) wurde ein Wettbewerb gestartet. Und wir müssen mit dem
Regional- und Straßenbahnprojekt - das
geht ja bei all den Hochbaumaßnahmen fast
unter - rund € 200 Mio. über 15 Jahre
stemmen, um die Mobilität in der Stadt Innsbruck sicherzustellen. Entlang der Strecken
von und zu den Bildungseinrichtungen, dort,
wo Wohnbau entsteht, dort, wo sich die Ar-