Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 10-Dezember.pdf
- S.21
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schlag, dass die Hälfte der Kosten von der
öffentlichen Hand übernommen werden,
weil wenn das nur halb so viel kostet, dann
wäre das durchaus vertretbar.
Ich darf zur Wortmeldung von GR Linser
noch sagen, dass dadurch, dass wir ein
Sozialservice geschaffen haben, jetzt nicht
nur für die stationären Einrichtungen abgedeckt werden, sondern es wird für alle Einrichtungen die Möglichkeit der totalen Vernetzung geschaffen. Wenn hier Anfragen
kommen, dann bietet man zuerst die ambulanten Leistungen an, weil man meistens gar nicht von heute auf morgen ein
Bett bereitstellen kann. Die Leute stehen
dann unter einem gewissen Druck sich mit
den ambulanten Diensten zufrieden geben
zu müssen. Auf diese Weise werden die
ambulanten Dienste meiner Meinung nach
doch sehr forciert.
GR Linser hat den Nachtdienst etwas dramatisch formuliert. Natürlich ist es so,
wenn ich nur an das Heim am Hofgarten
denke, dass 95 % der Bewohner inkontinent sind, weil Sie, GR Linser, von den
Windeln gesprochen haben. Natürlich bekommen die Pflegebedürftigen alle eine
Windel. Das wird sich auch immer ein
bisschen ändern, denn es hat Zeiten gegeben, da waren 98 % der Bewohner inkontinent und mussten Windeln tragen. Das
ist nicht so, weil kein Nachtdienst vorhanden ist, sondern weil einfach diese Situation gegeben ist.
Wenn ein Heim 120 Betten hat, dann hat
man zumindest drei Personen im Nachtdienst, die sich gegenseitig unterstützen
und helfen können und das ist natürlich ein
großer Vorteil. Natürlich sehen wir es
schon auch kritisch, dass eine Person im
Nachtdienst für 30 Pflegebedürftige einfach wenig ist. Wir würden uns auch mehr
wünschen, wenn man die Zahl der zu Pflegenden reduziert. Das ist gar keine Frage,
denn hier können wir uns auch durchaus
treffen.
Wir müssen bei den derzeitigen Vorgaben
versuchen, doch das bestmögliche zu tun.
An und für sich sind unsere Mitarbeiter im
Nachtdienst nicht so unzufrieden. Ich höre
nichts von irgendwelchen Missständen
oder Beschwerden. Es scheint doch so zu
sein, wenn ich mit den Mitarbeitern spreche, dass sie mit dieser Situation zu Recht
GR-Sitzung 15.12.2005
kommen. Verbesserungen sind natürlich
immer möglich. Wenn man sich ansieht hier muss ich durchaus auch wieder Verständnis für das Land Tirol signalisieren -,
wie die Kosten im Budget des Landes Tirol
für den Pflegebereich in den vergangenen
Jahren explodiert sind, bemerkt man die
unheimlichen Steigerungen. Dass es hier
limitierende Rahmenbedingungen seitens
des Landes Tirol gibt, dafür muss man
auch ein gewisses Verständnis haben.
Bei uns ist es oft ähnlich, denn wir würden
uns im Sozialbereich auch oft vieles wünschen, aber letzten Endes muss dies auch
finanziert und müssen die Haushalte auch
in Ordnung gehalten werden. Deshalb bin
ich auch mit meinen Forderungen im Sozialbereich manchmal etwas zurückhaltend.
Vielleicht manchmal aus Ihrer Sicht, GR
Linser, zu sehr zurückhaltend.
(GR Linser: Die Kosten explodieren
woanders auch.)
GR Grünbacher: Es ist viel gesagt
worden. Wir sind wirklich froh, dass wir
wieder ein zusätzliches Seniorenwohnund Pflegeheim an einer exponierten Stelle bekommen. Ich hoffe ganz speziell auf
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger, dass er
uns nicht vergisst, wenn es um das Wohnund Pflegeheim im Olympischen Dorf gehen wird.
Hier werde ich wie ein Stachel im Fleisch
immer wieder tätig werden. Bis ich alt bin,
werde ich das hoffentlich erleben. Ich bin
froh, dass wir hier nicht nur über das Seniorenwohn- und Pflegeheim, sondern über
eines der größten sozialen Wohnbauprojekte in der Stadt Innsbruck entscheiden.
StR Dr. Pokorny-Reitter hat schon richtigerweise angekündigt, dass die Kosten
immer wieder steigen. Daher bin ich froh,
dass GR DDr. van Staa heute anwesend
ist, der uns sicher unterstützen wird, wenn
es darum geht, dem Landeshauptmann
DDr. van Staa zu verklickern, dass die fixen Betriebskosten in die Mietzinsbeihilfe
einzurechnen sind.
Ich kann mich noch gut erinnern, als Bgm.
DDr. van Staa im Gemeinderat gesessen
ist und das mit uns beschlossen hat. GR
DDr. van Staa, ich bin froh, dass du wieder
da bist und uns hier tatkräftig unterstützen
wirst, beim Landeshauptmann vorstellig zu
werden.