Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2003

/ Ausgabe: 10-November.pdf

- S.48

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- 1510 -

Mag. Jochum: Auf vier Punkte möchte ich eingehen, bitte aber
um Verständnis, dass ich nicht auf alle Fragen eingehen kann.
Der erste Punkt betrifft die Demenz und den Umgang mit dieser Krankheit. Dieses Thema wird immer stärker kommen, sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich. Demenz ist ein Sammelbegriff,
in den sehr unterschiedliche Erscheinungsbilder fallen. Ich sage nur generell ein paar Punkte, die mir wichtig erscheinen:
Errichten Sie keine eigenen Einrichtungen für demente Menschen, denn das wäre eine Katastrophe, sondern befähigen Sie die bestehenden Einrichtungen mit dementen Menschen umzugehen, sowohl im
ambulanten als auch im stationären Bereich. Das hat hauptsächlich in Richtung Qualifikation der Mitarbeiter Auswirkungen. Man darf bitte nicht,
weil demente Personen manchmal schwierig sind, dem Trugschluss unterliegen, in den Wohn- und Pflegeheimen dafür eigene Einrichtungen zu
schaffen. Dies wären furchtbare Ghettos. Vorstellbar wäre, dass es in einzelnen Heimen spezialisierte Stationen gibt, wo besonders qualifizierte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit besonders anspruchsvollen Bewohnern leben. Das wäre vorstellbar.
Noch eine Anmerkung: Aufgrund der Demenz müssen wir
zukünftig auch die Wohn- und Pflegeheime anders bauen. Baulich folgen
wir heute noch der Logik der Krankenhäuser. Die zukünftigen Wohn- und
Pflegeheime werden anders aussehen. Darauf gehe ich jetzt nicht näher ein.
Der zweite Punkt betrifft die steigende Frauenerwerbsquote in
Zukunft und die dadurch sinkende Tragfähigkeit der familiären Netze. Ich
habe es in den Überlegungen insofern berücksichtigt, als dass ich die demographische Entwicklung zu Grunde gelegt und dann gesagt habe, dass es
Faktoren gibt, die zusätzlich den Bedarf erhöhen, wie zum Beispiel den
Anstieg der Frauenerwerbsquote.
Es gibt aber noch andere Faktoren, die den Bedarf senken.
Zum Beispiel prognostizieren uns die Demographen, dass der Anteil der
Paare im hohen Alter wieder steigen wird. Es gibt derzeit sehr viele Singles
im Alter, aber die Lebenserwartung der Frauen und der Männer nähert sich
an. Das Heiratsverhalten hat sich dahingehend so geändert, dass die Altersunterschiede bei der Heirat nicht mehr so groß sind. Jetzt bleiben 80 % der

GR-Sitzung 20.11.2003