Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2019

/ Ausgabe: 10-Protokoll-21-11-2019.pdf

- S.25

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- 889 -

... dass es bis heute keine Unkorrektheiten
beim Projekt Regional- und Straßenbahn
gibt und es weit unter den veranschlagten
Kosten geblieben ist.
Zum Hinweis auf die Dieselbusse in Amras
muss man bedenken, eine Medaille hat immer zwei Seiten. Bei der Entscheidung,
dass Dieselbusse - auf Initiative welcher
Gemeinderatsfraktionen auch immer - jetzt
von der alten Station wegfahren und nicht
von der neuen, ist einiges nicht bedacht
worden. Gehbehinderte, SeniorInnen oder
Mütter mit Kindern müssen deshalb hunderte Meter weiter gehen - aber die Dieselbusse werden groß angeklagt!
Die Behauptung, wir hätten die teuersten Tickets, ist der allergrößte Schmäh. € 3,10 für
ein Einzelticket, natürlich gibt es den Tarif!
Ich kann nur sagen und dringend empfehlen, einfach zu einem Automaten oder in
eine Tabaktrafik zu gehen und sich zu erkundigen. Da wird man staunen, wie billig
man in der Stadt Innsbruck fahren kann.
Das ist ja von StRin Mag.a Schwarzl schon
erwähnt worden.
Dass man ständig die Leistungen der IVB
hinterfragen muss, ist auch klar. Deshalb
meine damalige Forderung nach einem
Fahrgastbeirat, damit die Fahrgäste direkt
unser Angebot überprüfen können. Jetzt
gibt es einen Mobilitätsbeirat. Das freut
mich, auch wenn er in der Umsetzung nicht
ganz so ist, wie ich mir das vorstelle.
Lieferschwierigkeiten bei den Straßenbahngarnituren sind kein Skandal der IVB, denn
sonst gäbe es nicht Pönalzahlungen des
Lieferanten in Millionenhöhe!
Das Projekt Regional- und Straßenbahn
liegt im Zeitplan, was auch ein Verdienst der
TechnikerInnen der IVB und der vielen Baufirmen in diesem Land ist. An die € 400 Mio.
sind dank der politisch Verantwortlichen in
die heimische Wirtschaft geflossen. Damit
wurden Werte geschaffen, das soll auch
nicht unerwähnt bleiben.
Dass es bei einem solch großen Projekt
auch zu Problemen und Fehleinschätzungen kommen kann, ist unbestritten, hat aber
mit vermeintlichen Skandalen nichts zu tun.
Die massiven Verspätungen, der mangelnde Fahrzeugeinsatz oder die unzähligen Baustellen haben zu Recht für großen

GR-Sitzung 21.11.2019

Unmut bei unseren KundInnen, besonders
aber auch bei meinen KollegInnen gesorgt.
Daher bedanke ich mich bei den Fahrgästen für ihre Geduld und bei allen FahrerInnen, dass sie dies ertragen haben.
Die Lehre aus diesen Schwierigkeiten muss
sein, dass öffentlicher Personennahverkehr
nicht auf Kosten der Beschäftigten erfolgen
darf, sondern nur zu fairen Arbeitsbedingungen und ebensolcher Entlohnung.
Baustellen müssen koordiniert und nicht
zum Nachteil des öffentlichen Verkehrs
durchgeführt werden. Es gibt absoluten Vorrang für Öffis!
Die nächsten Herausforderungen für die
Städte und Regionen in der Europäischen
Union (EU) - jetzt bitte genau hinhören wird ab dem Jahr 2021 die Umstellung der
öffentlichen Verkehrsmittel auf alternative
Fahrzeuge sein. Da bin ich schon gespannt,
was vielen hier dazu einfällt!
Die einzige leistbare Alternative zur Regionalbahn ist für mich aus heutiger Sicht der
Oberleitungsbus, da alle anderen Alternativen wie Batteriebusse etc. zu teuer und
nicht so leistungsfähig sind. Leider konnte
ich damals den Gemeinderat nicht von dieser Tatsache überzeugen. Heute werde ich
bestätigt.
GR Mayer: Ich finde unser Öffi-Netz gut
und fahre selbst gerne damit, wenn es möglich ist. Ich finde auch die Zahlen, die StRin
Mag.a Schwarzl gebracht hat, sehr interessant und erfreulich. Ich denke aber, sie sind
ausbaufähig. Natürlich, das wollen wir ja
alle!
Ich sehe das Problem schon auch etwas
beim Preis. Auch wenn ich das Ticket am
Automaten für vier Personen hole, bezahle
ich € 10,--. Da kann ich mir überlegen, ob
wir nicht zu viert ein Taxi nehmen. Es geht
also noch was! Man kann das sicher noch
attraktiver machen.
Die Regionalbahn finde ich gut, mehr Kapazität, mehr Komfort, weniger Abgase. Es
stellt sich aber die Frage, ob sie denn überall hinfahren muss? Gibt es keine Alternativen?
(StRin Mag.a Schwarzl: Auf den Gleisen
muss man schon bleiben.)