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Jahr: 2014

/ Ausgabe: 10-Protokoll_16_10_2014_gsw.pdf

- S.19

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Wenn man schaut, dort in der Rossau sind
über 2.000 ArbeitnehmerInnen beschäftigt.
Es sind über 700 Unternehmen in diesem
Stadtteil. Man sieht also, da ist wirklich ein
großer Handlungsbedarf gegeben.
Der Handel in der Stadt Innsbruck läuft
recht gut, aber da gibt es auch zwei Seiten,
die zu betrachten sind. Einerseits sprechen
natürlich die Zahlen der Maria-TheresienStraße für sich und eine deutliche Sprache,
aber man muss auch etwas über die MariaTheresien-Straße hinausschauen.
Da muss ich sagen, da fehlen zukunftsorientierte Strategien, um in den Stadtteilen
die Wirtschaft zu fördern. Es fehlen einerseits die Ideen, aber andererseits werden
auch Ideen, die eigentlich da wären und von
UnternehmerInnen eingebracht werden,
nicht gehört und auch nicht umgesetzt.
Man braucht nur den Stadtteil Pradl oder
den Stadtteil Wilten betrachten. Das Wiltener Platzl wurde neu gestaltet und ist wirklich sehr schön geworden. Die ansässigen
Unternehmen entwickeln sich auch gut,
aber man muss jetzt weiter in die Zukunft
sehen. Man darf nicht eine FleckerlteppichPolitik machen. Man muss auch die Neugestaltung des Kaiserschützenplatzes angehen. Das wurde ja eigentlich schon lange
beschlossen, aber die Umsetzung lässt immer noch auf sich warten. Auch sollte man
es angehen, die Aufwertung der Leopoldstraße zu forcieren.
Durch verschiedene Maßnahmen könnte
man es wirklich schaffen, dass man die Wiltener Wirtschaft stärkt, Arbeitsplätze sichert,
neue Unternehmen dazu bringt, sich dort
anzusiedeln. Dadurch würden auch wieder
neue Arbeitsplätze geschaffen. Das sollte
eigentlich unser Ziel sein.
Wir haben es heute schon gehört. Die Parkraumbewirtschaftung hat vor allem die Unternehmen in Wilten sehr geschwächt. Die
Reduktion von der 180 Minuten- auf die
90 Minuten-Zone und der Wegfall des gebührenfreien Parkens am Samstag, haben
diese Betriebe wirklich massiv geschwächt.
Wenn man mit offenen Augen durchgeht,
dann sieht man, dass Abwanderungen bereits stattgefunden haben. Durch die Gebührenfreiheit am Samstag haben KundInnen früher in dem Stadtteil geparkt. Sie sind
zwar dann zu Fuß in die Innenstadt geganGR-Sitzung 16.10.2014

gen, kamen dabei aber zweimal an den Geschäften in Wilten vorbei. Sie konnten die
sie kennenlernen und sind dann auch zu
KundInnen dieser Geschäfte geworden.
Diese Frequenz fehlt jetzt diesen Unternehmen völlig.
Wir wissen, dass es Garagen bzw. Garagenabstellplätze in diesen Stadtteilen überhaupt nicht gibt. So bleiben den Wiltener
UnternehmerInnen eigentlich nur jene KundInnen, die gezielt nach Wilten fahren oder
die Wiltener selbst. Das ist zu wenig.
Ein weiteres Thema, das ich ansprechen
möchte, sind die Wirtschaftsförderungen.
Das habe ich schon einmal festgehalten.
Bis auf die Arbeitsplatzprämie ist die Stadtregierung da sehr einfallslos. Da hat sich bis
jetzt noch nichts getan. Die ständige Ausrede, dass die Neugestaltung von Straßenzügen einer Wirtschaftsförderung gleichkommt, die stimmt einfach nicht.
Wir haben es gehört. Wie wäre es, wenn
man z. B. Fördermaßnahmen für JungunternehmerInnen oder Start-ups einführt?
Gerade in der Stadt Innsbruck sollte man
das Potential einer Universitätsstadt nützen.
Wir haben da gut ausgebildete, innovative
StudentInnen, die einerseits Unternehmen
gründen möchten, andererseits Facharbeitsplätze suchen. Gezwungenermaßen
können sie aber nicht in der Stadt Innsbruck
bleiben.
Diese Start-ups könnten aber unterstützt
werden, sodass sie in der Stadt Innsbruck
fußfassen, dass sie wachsen können. Wenn
sie wachsen, werden sie auch MitarbeiterInnen einstellen. Wenn sie MitarbeiterInnen
einstellen, hat die Stadt Innsbruck höhere
Kommunalsteuereinnahmen. Das sollte eigentlich unser Ziel sein.
Das Thema bewegt mich, weil ich selbst
Unternehmerin bin. Ich habe das Ohr bei
den UnternehmerInnen und spreche sehr
viel mit ihnen. Ich weiß um ihre Erfolge,
aber auch um ihre Nöte. So möchte ich abschließend sagen, dass die Stadt Innsbruck
gut dasteht. Die Frage ist aber, wie lange
noch?
GR Mag. Stoll: Für GR Dr. Stemeseder
möchte ich sagen, dass Jungunternehmertum nichts mit dem Alter des/r Begründers/in zu tun hat, sondern damit, dass sich
jemand zum ersten Mal selbständig macht.