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Jahr: 2006

/ Ausgabe: 11-Dezember-Budget.pdf

- S.93

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- 1003 -

Die Tiroler Landeskrankenanstalten
GesmbH (TILAK) weist im Pflegebereich
zirka 50 % der Bewerbungen ab. Hier
muss etwas getan werden. Wir sind uns
jedenfalls alle darüber einig, dass wir
Unterstützung für pflegende Angehörige
brauchen. Das Modell des Landes Tirol
sollte auch in der Stadt Innsbruck gemacht
werden.
Im Arbeitsübereinkommen der Regierungsparteien ist auch der Ausbau der
Gemeinwesenarbeit vereinbart. Hier
werde ich ganz vehement und hartnäckig
an der Umsetzung arbeiten und diese
auch einfordern. Ich denke, dass die
Gemeinwesenarbeit in den Stadtteilen
wesentlich ist, weil sie bei den Bedürfnissen und Themen der Menschen ansetzt.
Man kann dort viel tun, um eventuelle
soziale Spannungen oder Interessenskonflikte schon im Vorfeld zu bearbeiten und
um eventuell soziale Brennpunkte
vermeiden zu helfen.
Die Gemeinwesenarbeit setzt bei den
vorhandenen Ressourcen, die im Stadtteil
vorhanden sind, ein. Dazu gehören die
Initiativen miteinander verknüpft, vernetzt
sowie genutzt. Es wäre wichtig, wenn sich
die Stadt Innsbruck noch viel massiver
dieser Gemeinwesenarbeit annehmen
würde.
Hier denke ich an ein Beispiel in der Stadt
Salzburg. Dort gibt es ein Bewohnerinnenbzw. Bewohnerservice, wo im Auftrag der
Stadt städtische Expertinnen bzw.
Experten gemeinsam mit den bereits
bestehenden Initiativen in den Stadtteilen
zusammenarbeiten, koordinieren und
unterstützen. Man kann zum Beispiel ein
Jahr speziell für die Integration alter
Menschen Schwerpunkte setzen. Ich
glaube, dass das ausgebaut gehört.
In den Sozialzentren findet zu wenig
Sozialarbeit statt, obwohl die Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter beste Arbeit
leisten. Stellen mit nur zwanzig Wochenstunden, wo man gleichzeitig auch mobile
Sozialarbeit für alte Menschen leisten
muss, sollten Anlaufstellen für alle sein.
In diesem Bereich könnte man viel tun
bzw. viel verhindern sowie Armutsrisiko
orten. Dazu braucht man keine Bundesund Landespolitik, sondern wir könnten
GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2006 und 15.12.2006

hier in der Stadt Innsbruck massiv aktiv
werden.
Es gibt auch erfreuliche Nachrichten vom
Land Tirol. Es wird ein Konzept geben,
dass es auch im Oberland und vielleicht
im Unterland Frauenhäuser geben wird,
was die Stadt Innsbruck hinsichtlich der
Finanzen entlasten und sich auf das
Budget auswirken würde.
(Bgm. Zach: Da sehe ich bei Bgm.-Stellv.
Dipl.-Ing. Sprenger keine Chance, dass
etwas billiger wird.)
Was sich auf alle Fälle entlastend
auswirken wird, ist, dass auch die
Gemeinden nach diesem neuen Konzept
herangezogen werden. Bis jetzt zahlt nur
die Gemeinde Innsbruck. Im Tiroler
Gemeindeverband wurde vereinbart, dass
diesbezüglich etwas weitergehen soll.
Ganz besonders freue ich mich, dass jetzt
endlich das Konzept Schulsozialarbeit im
Land Tirol realisiert wird. Es wird an den
Schulen diese Modelle geben. So steht
meinem Antrag "Sozialarbeit auch in den
Schulen der Stadt Innsbruck" zu machen,
wohl nichts mehr im Wege. Das ist eine
Drehscheibe für Eltern, Schülerinnen bzw.
Schüler sowie Lehrkräfte, um wiederum
soziale Probleme im Vorfeld anzusprechen, gemeinsam zu lösen und um
Eskalationen zu verhindern. Das ist eine
ganz wichtige Angelegenheit.
Uns Sozialdemokratinnen bzw. Sozialdemokraten geht es um eine stetige Veränderung. Hier fällt mir immer das Zitat von
Hanna Ahrens ein: "Sagen was ist, das
verändert die Welt."
Wir wollen in Innsbruck nicht die Welt
verändern, sondern wir Sozialdemokratinnen bzw. Sozialdemokraten wollen
Innsbruck in Richtung soziale Stadt ohne
Ausgrenzung und ohne Armut verändern.
Ich weiß, dass das hehre Ziele sind, aber
wir müssen Ziele haben. Ich hoffe, dass
dies auch die Ziele vieler anderer sind.
Wir sind nicht dazu da, schöne Sonntagsreden zu halten und uns selbst zu
beweihräuchern, wie gut wir sind, sondern
wir haben die Realität zu sehen, dass in
unserer Stadt die Armut wächst. Das
Gesicht der Armut hat sich verändert,
denn es ist vielfältiger und sichtbarer
geworden. Laut Untersuchungen von Prof.