Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2003

/ Ausgabe: 11-Dezember-Teil3-Budget.pdf

- S.15

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- 1911 -

ehrenamtlichen Vorstände keine Kleinigkeit. Ich möchte an dieser Stelle an
all diese Menschen danke sagen, denn ohne sie würde unser Sozialsystem
vorne und hinten nicht klappen.
Was wir vor zehn Jahren schon gemacht haben, tun sehr viele
dieser Menschen, denn sie nehmen einen Bedarf wahr, wo es ein Manko
gibt oder die Versorgung nicht entsprechend klappt. Sie gründen Vereine
und nehmen sich dieser Aufgabe an. Bei uns war es damals konkret die
Ausgliederung von Menschen, die sich zwischen dem 30. und 35. Lebensjahr in der Psychiatrie befunden haben und nach einer Psychiatriereform
wieder in die Gesellschaft reintegriert werden sollten.
Es haben sich nicht so sehr die Probleme, sondern es hat sich
die Wahrnehmung von uns in Richtung dieser Probleme geändert. Sehr vieles, das früher tabuisiert und im Verborgenen lag, ist uns jetzt als Problem
bewusst geworden und kommt aus diesem Tabu heraus. Ich erwähne ganz
speziell Kindesmissbrauch und Gewalt in der Familie. Noch immer gibt es
diesbezüglich sehr große Dunkelziffern, aber wir haben glücklicherweise
zunehmend immer mehr Gelegenheit, diese Menschen zu unterstützen,
auch wenn es viel Geld kostet. Ich freue mich aber grundsätzlich darüber,
dass wir Gelegenheit haben, hier einzugreifen, da die Menschen mit ihren
Problemen zu uns kommen.
Es freut mich, dass ich in zwei Bereichen einen wirklichen
Paradigmenwechsel erlebe. Das ist einerseits der Bereich Menschen mit
Behinderung von der Initiative "Selbstbestimmt Leben Innsbruck", die das
wie folgt formulieren: "Nichts über uns ohne uns." Dieser Paradigmenwechsel, der die Betroffenen selbst bzw. in ihrer eigenen Kompetenz ernst
nimmt und sie zu Fachleuten für ihre eigenen Probleme macht.
Im Behindertenbereich gibt es mittlerweile sehr viele selbstbewusste Menschen mit Behinderungen. Es handelt sich nicht nur ausschließlich um Menschen, die körperbehindert sind, sondern auch um Menschen mit geistiger Behinderung. Diese bezeichnen sich selbst als Menschen mit Lernschwierigkeiten, treten zunehmend mehr in die Öffentlichkeit und vertreten ihre eigenen Angelegenheiten selbst. Das ist der eine Bereich.

GR-(Budget-)Sitzung 5.12.2003