Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 11-Protokoll-Budget_Teil_2.pdf
- S.65
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sie bedient, finden muss - also für unsere
KlientInnen.
das bedeutet primär, dass der Autoverkehr
aus der Stadt gelagert werden muss.
Man sagt vom 21. Jahrhundert, dass es das
Jahrhundert der Städte sein wird! Bis zum
Jahr 2050 sollen 70 % der Weltbevölkerung
in Städten leben. Das ist ein Schnitt, den wir
in Europa bereits erreicht haben. Österreich
liegt knapp darunter, aber Städte sind die
Lebensräume der Zukunft.
Es gibt aber auch stressbedingte und andere Krankheiten in der Stadt. Gewisse
Krankheiten kommen durch den sozialen
Stress. Er entsteht aus einer Kombination
zwischen menschlicher Dichte und sozialer
Isolation. Es ist ein Widerspruch in sich,
aber etwas, das heutzutage in den Städten
eine Tatsache ist.
Städte sind auch die Orte, in welchen die
Probleme der Zukunft, wie z. B. der Klimawandel, gelöst werden müssen. Tatsache
ist, dass die Städte noch nie so sauber und
grün waren und dass das Leben dort noch
nie so gesund und qualitätsvoll war, wie es
heute ist!
Deshalb ist es so ein attraktiver Raum. Im
Jahr 1800 haben 5 % der Bevölkerung in
Städten gelebt. Warum? Man war dort von
Seuchen bedroht, es gab zu wenig Raum
und die Qualität war einfach nicht so gut.
Später kam die Industrialisierung und die
Städte zogen Menschen durch Arbeitsplätze
an. Die Lebensqualität war dennoch
schlecht. Es gab Kohlefabriken und eine
hohe Luftverschmutzung. Die Polizei
musste sich erst entwickeln, deswegen war
die Kriminalitätsrate viel höher.
Wir sind bei einem sehr hohen Standard angekommen. Gerade in Europa leben wir in
Wohlstand. Wir haben diesen Luxus, dass
wir ein moderates Wachstum in den Städten
haben. Er ist aber nicht so stark wie in
Asien, Indien oder Afrika, wo es einen
Städte-Boom gibt.
Wir sind also in der Position, Lösungen entwickeln zu können und Jobs zu schaffen,
die in Zukunft nachhaltig und richtungsweisend für globale Entwicklungen sein können.
Ich frage mich, was die Herausforderungen
sein werden, vor denen wir in der Zukunft
stehen? Was sind die Probleme, mit denen
wir uns jetzt im Jahr 2019 befassen müssen, damit wir im Wettbewerb zwischen den
Städten, nach den Maßstäben, mit welchen
wir in Zukunft bewertet werden, gewinnen
können und eine Vorreiterrolle einnehmen?
Die umweltverschmutzungsbedingten
Krankheiten werden weniger, aber wir müssen weiterhin daran arbeiten, dass wir die
Luftqualität verbessern. Es tut mir leid, aber
GR-(Budget-)Sitzung 22.11.2019
Das Risiko an Schizophrenie zu erkranken,
ist in einer Stadt doppelt so hoch wie auf
dem Land. Das Risiko an einer Depression
zu erkranken, ist 1,4 Mal so hoch. Auch
Angststörungen entwickeln sich bei Menschen in der Stadt häufiger als am Land.
Die Frage ist, wie wir diesen Problemen entgegenwirken können. Man braucht bei der
Umwelt- und Stadtplanung Lösungen, um
Räume für Menschen zu schaffen. Auf der
einen Seite müssen diese Einrichtungen
den Menschen Integrationsangebote schaffen, auf der anderen müssen sie private
Rückzugsräume erlauben!
Wir wissen, dass die Anzahl der Einzelhaushalte stetig wächst. Das kann man sich
nicht aussuchen. Früher war es anders. In
den Vereinigten Staaten von Amerika (USA)
ist es inzwischen die Norm. Dieser Trend ist
weltweit zu beobachten, aber speziell in den
Industrieländern.
Somit steigen die Wohnungskosten in allen
Städten. In Zukunft brauchen wir also innovative Lösungen. Man benötigt qualitätsvolle Räume, aber auch Lösungen, wie wir
Raum durch Mehrfachnutzungen gewinnen
können. Zum Beispiel durch Küchengesellschaftsräume oder Gärten, die gemeinsam
genutzt werden, damit noch genügend privater Raum zur Verfügung steht, um sich
zurückziehen zu können.
Wir sind in der Stadt Innsbruck in der guten
Lage, dass wir einige Räume haben werden, die auch großflächig entwickelt werden. Beim Campagne Areal starteten wir in
die erste Phase. Kürzlich wurde die Studie
zum Harterhof-Plateau im Ausschuss für
Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte
behandelt. Das sind größere Flächen, bei
denen Lebensreiche für die Zukunft entstehen werden.
Eine weitere Anforderung für eine hohe Lebensqualität wird sein, den Menschen eine