Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2011

/ Ausgabe: 11-September.pdf

- S.29

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- 609 -

Hinsichtlich der Sache am Rennweg bin
ich mit den Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern im Stadtmagistrat Innsbruck versöhnt.
Es gab dort Nebenstraßen, die in den
Rennweg einbiegen und immer Grün hatten. Es war dann so, dass am Rennweg
die Ampeln immer Rot waren und keine
"grüne Welle" gegeben war. Die Dinge
sind eben komplizierter, als dies ein Antrag darstellen mag.
Ich kann das sagen, weil ich mit diesen
Dingen, genauso wie StR Pechlaner, fast
täglich beschäftigt bin. Ich richte an alle
das Ersuchen, wirklich konstruktiv mitzuarbeiten, dass die Informationen weiter
gegeben werden. Wir haben einen neuen
Verkehrsrechner. Ich sage es noch einmal
zynisch, dass dieser noch in der Lernphase ist, aber tendenziell besser wird.
Ich möchte jetzt noch zum Verkehr allgemein etwas sagen: Die Mär, dass in der
Stadt Innsbruck der Verkehr katastrophal
wäre, das ist und bleibt leider ein Märchen. Wir sollen uns nicht nur am Schlechten messen. In Wahrheit haben wir im
Vergleich zu Städten unserer Größenordnung hinsichtlich des Verkehrs eine grandiose Situation. Wir haben natürlich andere Probleme, als all diese Städte. Bei all
diesen Anträgen wird immer vergessen,
dass wir nach Norden und nach Süden
durch Berge begrenzt sind.
Es wird vergessen, dass bei uns Park &
Ride-Systeme nur schwierig angenommen
werden, weil die Stadt doch so kompakt
und klein ist, dass man vom TivoliFreischwimmbad dann gleich in die Stadt
hereinfährt. Alle diese Problematiken
muss man beachten, wenn man in diese
Diskussion einsteigt, denn sonst bleibt
diese oberflächlich und wird letztendlich
keine Lösung bringen.
Ich glaube, dass alle Recht haben. Auf der
einen Seite müssen wir versuchen - das ist
ein Weg, den wir vor Jahren beschlossen
haben -, dass wir den öffentlichen Verkehr
(ÖV) stärken. Der Fahrrad- und auch der
Fußgängerinnen- bzw. Fußgängerverkehr
sollte gestärkt werden. Das ist auch gut
und richtig so.
Ich bin nicht die Autofahrerinnen- bzw. Autofahrerpartei. Es haben mir die Grünen
der Stadt Graz bei einer Sitzung des Österreichischen Städtebundes etwas mitgeGR-Sitzung 22.9.2011

teilt. Die Grünen in der Stadt Graz werden
nicht weit weg von den Innsbrucker Grünen liegen.
Wir werden den Autoverkehr in welcher
Form auch immer - das betone ich jetzt beachten müssen. Der Hang zum individuellen Leben und zur Freiheit, wie GR
Mag. Denz das ausgeführt hat, ist unverwüstlich. Die Leute wollen selbst ein Fahrzeug bewegen. Es kommt auch noch etwas auf uns zu, was wir in der Auswirkung
noch gar nicht betrachtet haben. Die Automobilindustrie der Bundesrepublik
Deutschland (BRD) hat angekündigt, dass
sie groß mit Elektromobilität in das Autogeschäft einsteigt. Es wurde lange gewartet und es wurden auch keine Produkte
erzeugt, wie z. B. bei den Asiaten. In den
nächsten zwei Jahren werden diese Konzerne groß in die Elektromobilität einsteigen. Ich wünsche uns dann alle viel Freude, denn Autofahren wird dann "umweltfreundlich", leiser und emissionsfreier. Das
ist aber in Wahrheit nicht der Fall, weil wir
wissen, dass die Stromerzeugung auch
Co2 produziert. Autofahren wird dann wieder sexy werden.
Ich kann Euch dann versprechen, dass wir
hier diskutieren können, was wir wollen,
denn damit wird das Autofahren wieder
sexier werden. Es gehört daher in die Verkehrspolitik ein Augenmaß, nämlich auf
die Bedürfnisse der Menschen einerseits
und auf der anderen Seite auf die Kommune mit dem gemeinsamen Zusammenleben. Wir haben in den letzten Jahren
schon bewiesen, dass wir die beiden Seiten in der Balance halten, denn dann wird
der Verkehr weiter so gut laufen, wie das
jetzt der Fall ist. Ich kenne keine andere
Stadt, wo man so schnell von A nach B
kommt. Ich bin auch viel individuell mit
dem Auto unterwegs und kann hier die
Ausführungen der Frau Bürgermeisterin
nur unterstützen.
Es gibt natürlich manchmal Stausituationen. Ich habe jetzt einmal zynischerweise
gesagt, dass es in einer Stadt wie Innsbruck in der Früh Gott sei Dank einen Stau
gibt, denn das ist bei einem normalen Leben in einer prosperierenden Region so.
Wir sind Weltstadt. Das ist auch ein etwas
zynisches Attribut. Man spricht immer davon, dass wir ein Ballungsraum sind. Wir
reden immer davon, dass unsere Stadt