Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 11_Protokoll_05.10.2017.pdf
- S.28
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wir uns aus derartigen Veranstaltungen wegen des Themas öffentliche Sicherheit zurückziehen, dann sage ich, gibt sich eine
Gesellschaft selbst auf.
Das ist aber eine politische Würdigung, die
vorzunehmen ist. Ich kann hier nur im Zuge
der Machbarkeitsstudie sagen, dass wir die
private Sicherheit berücksichtigt haben und
dass wir die Dimension der öffentlichen
kennen. Bei der Fußball Europameisterschaft (EURO) 2008, eine Veranstaltung
mit 2,7 Mio. Zuschauenden über ganz Österreich verteilt, lagen die öffentlichen Sicherheitskosten bei € 44 Mio. Das muss
man jetzt hochrechnen und man wird dann
sehen, ob das € 55 Mio. oder € 60 Mio.
ergibt.
Man muss allerdings berücksichtigen, dass
bei der EURO 2008 auch Automobile, Ausrüstung wie Helme, Schutzwesten und ähnliches Gerät angeschafft wurde, das nicht
alleine für diese Veranstaltung nutzbar war.
Es kam auch darüber hinaus zum Einsatz.
Meine Skepsis bezog sich eigentlich mehr
darauf, ob die öffentlichen Sicherheitskosten dieser EURO 2008 mit jenen für Olympischen Winterspiele vergleichbar wären.
Ich dachte, dass sie bei Olympischen Spielen höher sein müssten. Das Bundesministerium für Inneres (BMI) ist tendenziell gegenteiliger Auffassung. Dort meint man,
dass die öffentlichen Sicherheitskosten eher
geringer ausfallen. Man führt das auf das
große Thema der EURO, das Public
Viewing zurück. Das ist für die öffentliche
Sicherheit eine Herausforderung, die mit
hohen Kosten und einem gewissen Restrisiko verbunden ist.
Zum Thema Steuerschätzung: Für Graubünden fallen die Sicherheitskosten durch
ein anderes Preisniveau etwas höher aus,
dafür sind Steuern, z. B. die Mehrwertsteuer
mit 8 %, drastisch geringer. Dort hat man
Mehreinnahmen von etwa € 230 Mio. bis
€ 250 Mio. angenommen. Wir gehen davon
aus, dass auf Grund einer völlig anderen
Steuerbelastung hier den Ausgaben einiges
entgegensteht. Das ist allerdings nur ein
grober Überschlag.
Man hat alles dafür getan, dass bei den
Einnahmen viel Luft ist und jetzt gehen wir
von diesen Zahlen aus. Ich glaube, auch
persönlich, dass man das durchaus brauchen wird können. Es ist eine SicherheitsreGR-Sitzung 05.10.2017
serve für Unvorhergesehenes. Mein
Wunschziel wäre aber, das gar nicht zu
brauchen.
GR Müller: Ich habe eine Frage zu Personal und den entsprechenden Kosten. Wir
wissen, dass bei Firmen wie Fédération Internationale de Football Association (FIFA),
Union of European Football Associations
(UEFA) oder eben beim IOC Mitarbeitende
sehr gerne auf Basis von Volontärverträgen
beschäftigt werden. Dazu meine Frage:
Sind diese Personalkosten auf Basis ordentlicher Beschäftigungsverhältnisse gerechnet oder aufgrund solcher Volontärverträge?
Prof. Dr. Altmann: Wir haben versucht,
auch hier so gewissenhaft und so genau,
wie man es aus heutiger Sicht tun kann, zu
rechnen. Wir gehen davon aus, dass man in
der hochdichten Phase bis zu 10.000 Personen in Gleichzeitigkeit beschäftigt haben
wird. Das wird zum Teil nur bis zu zwei Monaten sein, aber es gibt etwa 2.000 bis
3.000 Personen die über ein ganzes Jahr
beschäftigt sind.
Wie das genau gehandhabt wird, wissen wir
nicht. In den Kosten sind alle Dienstverhältnisse, die über ein bis zwei Monate hinausgehen, als ordentliche Beschäftigungsverhältnisse enthalten. Wir haben natürlich
auch berücksichtigt, dass wir in Tirol leben.
Hier gibt es Sportvereine mit Freiwilligen,
hier gibt es eine ganz andere Szene.
Es gibt eine Expertise, die besagt, dass keine SpezialistInnen nach Tirol eingeflogen
werden müssen, die zeigen, wie man Pisten
präpariert oder Zeitmessung vornimmt. Wir
können da an sämtliche Skiklubs, die Freiwilligen Feuerwehren etc. denken, die im
Unterschied zur Situation in Sotschi oder an
anderen Austragungsorten einfach auch eine ganz andere Bedeutung haben. Damit
können wir die Personalkosten bzw. den
Personalbedarf niedrig halten und diese
Beschäftigten dann ordentlich anstellen.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich muss jetzt
Prof. Dr. Altmann zu seinem nächsten Termin entlassen und bedanke mich ganz herzlich für seine Präsentation. (Beifall von allen
Seiten)
Ich habe für GRin Eberl noch eine ergänzende Information zu den Ticketpreisen.
Man sieht daran, wie detailliert bis zu den