Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2017

/ Ausgabe: 11_Protokoll_05.10.2017.pdf

- S.38

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mer ja, immer nein gesagt. Die Wahrheit
wird wohl irgendwo in der Mitte liegen,
GR Onay. Auch GR Federspiel und
StR Mag. Fritz waren damals schon dabei.
Ich bitte die GemeinderätInnen, das Folgende nun durchzustehen: GR Onay, wenn
Du verlangst, dass alles fix und fertig ausverhandelt vorliegen muss, dann würde das
bedeuten, dass wir jetzt keine Befragung
hätten, Millionen an Euro in die Hand nehmen - da frage ich mich, mit welchem Beschluss des Gemeinderates -, um in Verhandlungen einzutreten und das dann im
Jänner, Februar oder März des Jahres 2019
der Bevölkerung vorzulegen. Ich glaube, da
hättest Du gefragt, warum wir bereits planen, ohne das Volk zu befragen?
Das wäre der richtige Vorwurf gewesen,
denn diese Planungen, die Vertragsgestaltungen mit allen Sportstätten, mit den
Transportunternehmen usw. ist nichts, was
im stillen Kämmerchen abläuft. Das sind
Dinge, die wir dann ohne Abdeckung durch
die Bevölkerung gemacht hätten. Was hättest Du dann gesagt?
Das ist das, was ich versucht habe, zu erklären. Es braucht jetzt ein Signal und ein
Bekenntnis, unabhängig davon, dass ein
starkes Signal natürlich unsere Position
nicht benachteiligen würde.
Ein weiterer Punkt, das IOC verlangt keine
Volksbefragung. In Paris, Frankreich und
Los Angeles, USA hat es Umfragen gegeben, keine Volksbefragung. Das Ergebnis
lag einmal bei 83 % und einmal bei 87 %
Zustimmung. Ob das stimmt, das kann ich
nicht beurteilen.
Es ist also keine Bedingung des IOC, aber
erstens hat man damit eine andere Verhandlungsposition, für uns ist es die Selbstbindung und ich bin mir nicht sicher, ob es
nicht - wenn wirklich massiver Widerstand
da ist - für das IOC ein Thema ist, um Abstand zu nehmen. Da wird man dann andenken, die Spiele in der Türkei auszutragen, denn für Präsident Erdogan wird eine
Volksbefragung nicht das primäre und wichtigste Thema sein.
Mir ist wichtig, dass das rüberkommt. Wir
hätten jetzt nicht in Verhandlungen gehen
können, um dann Ergebnisse, basierend auf
dieser Studie, vorlegen zu können. Das
braucht Beschlüsse, das braucht Freigaben,
GR-Sitzung 05.10.2017

das braucht Geld und es müssen Gesellschaften gegründet werden etc.
StR Gruber: GR Onay, Du bist der Vorsitzende des Ausschusses für BürgerInnenbeteiligung, Petitionen und Zivilgesellschaft.
Freu Dich doch, dass es BürgerInnenbeteiligung gibt! Eine Volksbefragung funktioniert!
Du hast immer gefordert, man muss die
BürgerInnen einbinden. Wir machen das ja!
Das ist, glaube ich, auch notwendig, denn
es ist das größte Projekt dieser Generation
und da muss man natürlich die Bevölkerung
befragen!
Das Zweite, GR Onay, ich habe den Verdacht - ich dachte ja erst, Du agierst politisch für NR Willi und die GRÜNEN -, dass
Du die Machbarkeitsstudie wirklich nie gelesen hast. Du weißt wirklich nicht, worum es
geht!
Ich verstehe Gegenargumente und auch die
Skepsis gegenüber dem IOC. Die ist nachvollziehbar. Nach den Vorkommnissen der
letzten Jahrzehnte in Bezug auf Olympia, ist
das nachvollziehbar. Aber wir sind nicht
Sotschi, wir sind nicht Pyeongchang.
In jener Zeit, als GR Kritzinger für Winterspiele gestimmt hat, da war die olympische
Geschichte noch ganz anders geschrieben.
Damals hat es diese Debatten und Skandale überhaupt noch nicht gegeben. Wir befanden uns wirklich in einer ganz anderen
Situation. Die 1960er Jahre waren nämlich
die Zeit des Wiederaufbaus - 20 Jahre nach
dem 2. Weltkrieg! Die Olympischen Winterspiele waren die Eintrittskarte Österreichs,
Tirols und Innsbrucks in die internationale
Welt. Es war wie das Sommermärchen
beim Fußball. (Unruhe im Saal)
Ja, auch im Jahr 1992 war die Situation
nicht mit der heutigen vergleichbar! Die Geschichte des IOC kann man sich ja ansehen. Diesen Gigantismus wollen wir nicht!
Du musst einmal unser Angebot sehen. Das
ist regional abgestimmt, das passt zu Tirol
und passt zu Innsbruck. Es ist finanziell
machbar und vertretbar.
Die Argumente, wenn man sie den Menschen näher bringt, sind eigentlich so logisch und klug, sauber aufgesetzt und eine
seriöse Grundlage für eine Abstimmung. Ich
bin wirklich froh, dass sich die Menschen
mit dem Thema auseinandersetzen.