Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2008

/ Ausgabe: 12-Dezember-Budget-Teil1.pdf

- S.76

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 12-Dezember-Budget-Teil1.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2008
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 1001 -

rung damals zu Grabe getragen worden.
Jetzt ist beim FC Wacker Innsbruck eine
Demontage dieses Systems passiert. Die
Nachwuchsarbeit wurde teilweise massiv
eingeschränkt und steht weiterhin
insgesamt vereinsintern stark unter Druck.
Meiner persönlichen Einschätzung nach,
wird es wahrscheinlich wenige Möglichkeiten an nachhaltigen Konzepten in der
Nachwuchsarbeit, wie es früher angedacht war, geben. Die Entschuldung
durch die öffentliche Hand hat dazu
geführt, dass in der Folge Spieler bzw.
Profis neu verpflichtet wurden und
gleichzeitig ist der Nachwuchs auch im
Bereich der Damen vereinsintern stark
unter Druck gekommen.
Die Fanorganisationen, die stark eingebunden und der Stützpfeiler dieses
Konzeptes waren, sind massiv zurückgedrängt worden. Man hat ihnen zum
Beispiel diesen Fan-Shop weggenommen, den sie selbst betrieben haben.
Letztendlich wird dieses System dort
demontiert.
Das alles hört sich jetzt zwar nicht so
tragisch an, aber mir kommt vor, der
Verein entwickelt sich wieder mehr zu
einer klassischen Clubstruktur bzw.
jedenfalls in diese Richtung. Diese
Strukturen sind fehleranfällig und finanziell anfällig. Wir wissen, wenn etwas
passiert, dass letztendlich wieder die
öffentliche Hand einspringen wird müssen. Daher ist mir das nicht recht.
Ich würde es wichtig finden, dass sich die
Stadt Innsbruck bei den VertreterInnen
des Landes Tirol und den landesnahen
Gesellschaften, den wesentlichen
Sponsoringgesellschaften, dafür einsetzt,
damit man hier wieder zurückfindet und
versucht, gemeinsam ein tragfähiges,
nachhaltiges Konzept zu erstellen.
Zum Abschluss komme ich zu etwas, was
wieder in die Richtung unserer Generalrede von GRin Dr.in Krammer-Stark geht,
und zwar auf das Haus, das Innen und
Außen, die Infrastruktur und diese
Softpower-Faktoren in der Politik. Mein
Vorredner GR Haller hat gesagt, dass
Sport tatsächlich integrativ wirken und
tatsächlich alle diese segensreichen
Wirkungen entfalten kann, und das
stimmt.
GR-(Budget-)Sitzung 11.12.2008

Wo wir uns vielleicht nicht 100 %ig einig
sind, ist, dass das Sport nicht automatisch
tut. Sport braucht, um zum Beispiel
gerade kulturell integrativ zu wirken,
massive Moderationsprozesse und
Anstöße, die letztendlich nur aus einem
politischen Kontext kommen oder jedenfalls aus dem sportpolitischen Kontext
gefördert werden. Ähnlich sehe ich es mit
den anderen positiven Wirkungen im
Sport.
Mir wäre es schon ein Anliegen, dass wir
uns im Sport mehr überlegen sollten, was
wir abseits der Olympia-Sport- und
Veranstaltungszentrum Innsbruck
GesmbH (OSVI), Bob- und Rodelbahn,
Bergisel-Sprungschanze und Großevents
eigentlich an diesen weichen Faktoren
anbieten können. Zum Teil ist das
passiert, was mich wie die Trendsporthalle, wenn sie kommt, sehr freut.
Ich hoffe allerdings, dass wir irgendwann
mittelfristig eine Kostenschätzung für die
Trendsporthalle, sowie für die anderen
Sportprojekte - zumindest für jene, die
über € 750.000,-- liegen - bekommen
werden. Trotz allem denke ich mir, dass
neben diesen Großveranstaltungen und
dieser Hardware verstärkte Überlegungen
in der Software notwendig wären, die
letztlich auf den Breitensport massiv
einwirken könnten, um insgesamt für den
Sport zu begeistern und genau diese
erwünschten positiven Nebenwirkungen
von Sport zu fördern. Ganz von alleine
passiert das, zumindest meiner Erfahrung
nach und nach allem, was ich von den
Vereinen höre, nicht bzw. nur sehr wenig.
Es ist zum Beispiel ein Klassiker, dass
sich, sobald es sich wo ausgeht, irgendwo
klassische migrantische Fußballvereine
bilden. Das ist ein Klassiker. Wenn man
wirklich eine befruchtende Zusammenarbeit haben will oder diese Integrationswirkung des Sports tatsächlich haben kann,
dann braucht es in irgendeiner Form eine
positive Intervention, damit keine Abschottung passiert, sondern sich wirklich
etwas verschränken und etwas Spannendes geschehen kann.
Das waren in aller Kürze meine Anmerkungen zum Jahresvoranschlag der
Landeshauptstadt Innsbruck für das
Rechnungsjahr 2009, die sich wahr-