Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2013

/ Ausgabe: 12-Oktober-gsw.pdf

- S.64

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a

Bgm. Mag. Oppitz-Plörer übernimmt den
Vorsitz von Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider.
GRin Mag.a Schwarzl: Egal was diskutiert
wird, ich freue mich wenn es über Kultur ist.
Das Beispiel zeigt, dass es ganz normal
und legitim ist, wenn jede/r einen anderen
Kulturbegriff hat. Jede/r versteht unter mehr
oder weniger förderungswürdiger Kultur
etwas anderes. Das ist ganz legitim. Da ist
der, der dafür ist, nicht dem böse, der dagegen ist und umgekehrt. Das gehört zur
kulturpolitischen Debatte dazu, dieses streiten, um die unterschiedlichen Begriffe. Darum finde ich es überhaupt nicht tragisch,
wenn wir das hier tun.
Frau Bürgermeisterin, wenn Du Dich bei der
Premiere einsam fühlst, heißt das noch lange nicht, dass die anderen nicht ins Tiroler
Landestheater gehen. Es gibt Leute, die
gehen eben nicht zu den Premieren, sondern ein anderes mal.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich auch, aber
ich fühle mich dort auch sehr einsam!)
Aber es gibt im Tiroler Landestheater, Gott
sei Dank, viele, viele Aufführungen von ein
und dem selben Stück und da kann es passieren, dass man sich nicht über den Weg
läuft.
Aber nun noch zu GRin Dr.in PokornyReitter: Ich stehe zu der Aussage, die Du
aus der Tiroler Tageszeitung zitiert hast und
begründe sie in zweierlei Hinsicht.
Punkt eins: Der Dank von Josef Resch an
die Frau Bürgermeisterin erfolgte zu einem
Zeitpunkt, als dieses Ansuchen nicht nur
noch nicht im Kulturausschuss beschlossen
war, sondern just zu dem Zeitpunkt, als ich
mich zwei Tage vorher kritisch zu dem Ansinnen einer Dreijahressubventionierung
geäußert habe. Deshalb habe ich das in
dieser Situation als frech empfunden und es
auch so geäußert. Wenn wir das hier beschlossen gehabt hätten, wäre das etwas
anderes gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hat
mich das einfach geärgert, weil ich mir
dachte, manche können sich eigentlich
schon viel erlauben.
Zur Nachhaltigkeit wollte ich anmerken,
dass man aus der Historie heraus die Dinge
einmal ein wenig ins rechte Lot rücken sollGR-Sitzung 24.10.2013

te. Wirklich für Nachhaltigkeit in Sachen
Tanz in der Stadt Innsbruck haben EvaMaria Lerchenberg-Thöny und Dominique
Mentha am Tiroler Landestheater gesorgt.
Das war nach der Ära Helmut Wlasak.
Überspitzt formuliert stand bei ihm im
Sprechtheater "Faust", im Musiktheater "Die
Zauberflöte" und im Tanz im besten Fall das
klassische Ballett auf der Tagesordnung.
Maria Lerchenberg-Thöny und Dominique
Mentha haben das erste mal modernen
Tanz in ein für die Klassik zugeschnittenes
Haus in der Stadt Innsbruck gebracht. Am
Anfang gab es auch Widerstände, manche
von Euch können sich vielleicht noch an die
heftigen kulturpolitischen Debatten unter
Dominique Mentha erinnern. Damit haben
diese beiden die Tanzschiene als drittes
wichtiges Standbein bedeutsam gemacht.
Das war nicht nur der Appendix zu "Faust"
und "Zauberflöte". Der Tanz ist damit in der
Stadt Innsbruck und im ganzen Land Tirol
salonfähig geworden. Wir denken nur an die
AbonnentInnen aus allen Teilen des Landes, die mit Bussen ins Tiroler Landestheater kommen.
Die nächste Gruppe, die nie erwähnt wird,
das war die Galerie St. Barbara, die mit
dem Osterfestival Tirol den zeitgenössischen, experimentellen Tanz in die Stadt
Innsbruck gebracht hat. Das geschah mit
vergleichsweise extrem bescheidenen Mitteln, weil es eine Institution der Stadt Hall
war. Wir finanzieren mittlerweile auch die
Galerie St. Barbara zu ihrer Zufriedenheit.
Am Anfang hatte die Galerie St. Barbara
hart zu kämpfen, um auch von der Stadt
Innsbruck monetäre Anerkennung zu bekommen. Die Galerie St. Barbara hat sozusagen in unserem Verständnis von Nachhaltigkeit den Grundstein dafür gelegt, dass
der Tanz überhaupt im Kulturleben der
Stadt Innsbruck eine Rolle bekommt. Darauf
baut und das soll er auch, das will ihm auch
niemand streitig machen, der "Internationale
Tanzsommer Innsbruck" auf. Er ist sozusagen eine Großveranstaltung. Es geht daher
um die Frage, wie viel davon aus dem städtischen Kulturbudget förderungswürdig ist?
Wenn man zum Beispiel die "Drei Tenöre"
im Bergisel-Stadion auftreten ließe, dann
würde ich diese Veranstaltung auch besuchen. Ich war übrigens keine der Innsbrucker Grünen (GRÜNE), die bei der Er-