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Jahr: 2014

/ Ausgabe: 12-Protokoll_01_12_2014_gsw.pdf

- S.9

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- 746 -

Selbstbildnis am Schluss seines Lebens in
folgende Worte gefasst:
"Abgebrannt und ausgebrannt. Ein Lederbeutel - es darf ruhig ein wenig geweint
werden - bin ich voll Knochen und Sehnen.
Mein Antlitz ist ein Bild des Grauens. Die
wohlgelobte Kunst, von der ich so viel wusste, brachte mich hierher. Ich bin wie Mark in
seiner Hülle, abgesperrt, arm und einsam.
Die grabähnliche Wohnung hemmt mir den
Flug. Wer gegessen hat oder Arznei nahm,
"scheißt" vor meine Türe. Ich lerne den Geruch der Urinarten in der Abflussrinne zu
unterscheiden, den Gestank von Narren, die
sich nachts umhertreiben.
Meine Freude ist die Melancholie, meine
Ruhe die Qualen. Als Narrenfigur wäre ich
gut mit dieser Hütte hier mitten unter den
Palästen, ausgeleiert bin ich, zerrissen, zerbrochen durch all die Müh. Arm, alt, andern
untertan. Ich löse mich auf, wenn ich nicht
bald sterbe."
Wer es lustiger haben will, kann Karl Valentin gedenken. Damit beende ich vorerst
meine Ausführungen.
GRin Springer: Zu diesem Thema muss ich
mich unbedingt zu Wort melden. Die laufenden Erhöhungen der Preise für Waren,
die im täglichen Leben unverzichtbar sind,
sowie die Kostenanhebungen von Wohnungsmieten, Energie, Heizung und Strom
betreffen die gesamte Bevölkerung, aber
ganz besonders die Seniorinnen bzw. Senioren.
Auch Gebühren und Tarife wurden in den
letzten Jahren erhöht, aber die Pensionen
wurden nur teilweise angehoben und nicht
den Inflationsraten angepasst. In manchen
Jahren wurde sogar eine Preiserhöhung unterlassen. Die Kaufkraft der Pensionsbezieherinnen bzw. Pensionsbezieher hat sich in
den letzten Jahren dadurch sehr reduziert.
Umso wichtiger ist es, dass die Stadt Innsbruck bei verschiedenen Notfällen einspringt und Kosten übernimmt. Zum Beispiel sind Teuerungen durch die nunmehr
seit 2013 bestehende Mehrwertsteuerpflicht
bei Leistungen der Innsbrucker Sozialen
Dienste GmbH (ISD) entstanden.
Besonders die Mindestrentnerinnen bzw.
Mindestrentner sind davon betroffen. Die
Stadt Innsbruck unterstützt mit € 100.000,-die dadurch entstandenen Mieterhöhungen
GR-Sitzung 01.12.2014

der städtischen Seniorinnen- bzw. Seniorenwohnungen. Auch die Förderung der
Umbauten der Nasszellen durch die Stadt
Innsbruck stellt eine große Hilfe für Seniorinnen bzw. Senioren dar. Die Stadt Innsbruck fördert dabei 45 %. Es gab eine Erhöhung, denn ursprünglich lag die Förderung nur bei 40 %.
45 % der entstandenen Kosten bis zu einem
Maximalbetrag von € 4.500,-- werden gefördert, das ist eine großzügige Unterstützung für die Seniorinnen bzw. Senioren.
Es wäre für diese aber viel schöner, wenn
sie nicht auf Unterstützungen angewiesen
wären, sondern ihre Pensionen laufend den
Inflationsraten angepasst werden.
GR Grünbacher: Ich möchte meine Wortmeldung damit starten, dass dies nicht ausschließlich ein Thema der Pensionistinnen
bzw. Pensionisten ist. Das ist ein wesentlicher Punkt, denn betroffen sind hierbei alle,
die sich im Leben nicht mehr als die Basis
der Lebensleistungen oder nur einen gewissen Prozentsatz an Marktleistungen leisten
können.
Die echte Inflationsrate wird dadurch gedrückt, dass Fernreisen billiger werden.
Große Flatscreens werden auch günstiger,
nur ist das nicht die wirkliche Lebenshaltung. Für viele Menschen spielt sich das
Leben abseits von Flatscreens und Luxusreisen ab. Das ist wirklich Thema.
Die Pensionserhöhungen sind auch nicht
das Beste. Es besteht vielmehr das Problem, dass es in den Jahren 2000 bis 2006
eine drastische Verschlechterung bei den
Pensionsberechnungen gegeben hat. Das
ist in Wahrheit das Problem. Natürlich sind
auch die Erhöhungen zu gering, aber wenn
die Basis schon um 25 % niedriger ist, ist
das Nachhecheln der Pensionserhöhung
ein zusätzlich verstärkendes, aber nicht ein
begründendes Element.
(StR Pechlaner: Wer war damals in der Regierung?)
Danke. Es hat natürlich Auswirkungen, ob
man die besten 15 Jahre rechnet oder einen
Durchschnitt von 45 bzw. 40 Jahren. Das ist
eine spezielle Benachteiligung von Frauen.
Darüber müssen wir nicht diskutieren, denn
die lange Durchrechnungszeit richtet sich
gegen Frauen, verstärkt gegen Frauen mit
Kindern, und ist sogar tödlich für Frauen mit