Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 12_Protokoll_09.11.2017.pdf
- S.15
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Jetzt dürfen wir natürlich nicht den Kopf in
den Sand stecken. Wir brauchen weiterhin
Veranstaltungen wie die Rad- oder die Kletter-WM. Ihr Innsbrucker Grünen (GRÜNE)
habt dem Budget für die Rad-WM übrigens
auch zugestimmt. Das ist ja die Schizophrenie in Eurem Denken - denn Ihr wart
auch bei den Youth Olympic Games (YOG)
dabei.
(GR Carli: Das sind aber schon etwas andere Dimensionen.)
Nein, Kollege GR Carli, das wirst Du noch
sehen. Du hast Dich offenbar noch nicht
wirklich damit beschäftigt. Die Rad-WM ist
für die Stadt Innsbruck die größere Veranstaltung, als es die Olympischen Winterspiele gewesen wären. Zwar tätigen wir weniger Investitionen, aber die Dimension ist
vergleichbar. Und das in einem wesentlich
kürzeren Zeitrahmen.
Noch ein kleiner Exkurs zum Thema Finanzmittel. Wir konnten nicht transportieren,
dass wir mit Angehen des Projektes Olympische Spiele zunächst etwas in den Topf
hineingeben hätten müssen - wir alle, Stadt
Innsbruck, Land Tirol und der Bund. Das
wäre nötig gewesen, um die Bewerbung zu
schaffen. Das Geld, das die Abgeordnete
zum Tiroler Landtag, Dr.in HaselwanterSchneider, für Kinderbetreuungs- oder Gesundheitsprojekte ausgeben wollte, ist aber
nicht einfach so vorhanden. Wenn man das
Unternehmen Olympiabewerbung nicht startet, dann ist das Budget dafür auch nicht da.
Um unsere Projekte in den Bereichen
Stadtentwicklung, Mobilität oder Wohnen
weiterzuführen, müssen wir irgendwann
einmal etwas verdienen. Wir sollten die
Veranstaltungskultur weiter stärken. Wir
sind eine perfekte Stätte für den kulturellen
und sportlichen Bereich. Dafür ist die Stadt
Innsbruck weltbekannt. Wir tragen Weltund Europameisterschaften aus. Die Häuser sind voll. Aber dann tönt es immer so
seltsam von Seiten der Innsbrucker Grünen
(GRÜNE).
Ja - freuen wir uns doch, wenn Menschen
aus allen Teilen dieser Erde zu uns kommen und unsere Stadt genießen! Wenn Du
es so formulierst, Kollege GR
Dr. Stemeseder, dass man den Leuten das
Kaffeehäferl nachtragen muss - also das ist
schon eine sehr negative Aussage der Tourismusbranche gegenüber.
GR-Sitzung 09.11.2017
(GR Dr. Stemeseder: Das ist aber Realität!
Befass Dich einmal mit der Verschuldung
der Hotellerie!)
Das ist Dienstleistung und ohne Tourismus
gibt es in diesem Land keinen Wohlstand
und keine soziale Sicherheit, keine Gesundheitsversorgung. Das müssen einmal
alle jene, die über Wirtschaftspolitik sprechen, zur Kenntnis nehmen.
Ansonsten bleibe ich bei meiner Frage, die
ich den Innsbrucker Grünen (GRÜNE) seit
Jahren stelle: Was ist denn die Alternative
zum Tourismus in den Tälern oder in unserer Stadt? Das kann ich Euch schon sagen.
Das ist etwas, was wir auch benötigen,
nämlich neue, saubere Industrie. Wir müssen uns um Betriebsansiedelungen kümmern, denn wir brauchen Arbeitsplätze. Wir
müssen auf den Ausbau der Universitäten
achten, damit sich der Bildungsstandort
Innsbruck in dieser Qualität entwickelt.
Nach der Ausbildung brauchen die Leute
aber Arbeitsstätten, damit sie Geld verdienen können.
Man könnte viele Investitionsbereiche nennen. Ihr blendet aber alle aus und sprecht
immer nur davon, wie die Stadtentwicklung
und die Mobilität aussehen sollten. Wie man
aber erst einmal dorthin kommt, nämlich
über die Wirtschaft, den Tourismus, Veranstaltungen, universitäre und andere Bildungsinitiativen, das wird immer vergessen.
Das alles hat aber auch mit Stadtentwicklung zu tun. Nicht im weiteren Sinn, sondern
auch im engeren.
Innovation fehlt mir bei den Innsbrucker
Grünen (GRÜNE) in diesem Bereich auch.
Ich nehme das Beispiel Energiepolitik her.
Darüber könnte ich mich mit Euch stundenlang unterhalten. Ihr sprecht immer über die
Ökologisierung und die Eigenständigkeit der
Energieversorgung. Darf ich fragen, wo die
Konzepte dazu bleiben? Da werden wir
dann halt doch auf die gute alte Wasserkraft
zurückgreifen müssen. Das bietet sich in
unserer Region einfach an und wird besser
funktionieren als die Solarenergiegewinnung.
Aber diese Debatte ist in Europa grundsätzlich noch zu führen, denn in Wahrheit stehen wir bei dieser Thematik noch ganz am
Anfang der Energiewende. Placebomäßig
sprechen wir halt - das habe ich im Zuge
der Erstellung des Innsbrucker Energieent-