Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 12_Protokoll_09.11.2017.pdf
- S.6
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Viele weitere Menschen wurden zum Teil
schwer verletzt.
Die Synagoge in der Sillgasse wurde verwüstet, zwei jüdische Geschäfte geplündert.
Diese barbarischen Aktionen markierten
den Übergang von der Diskriminierung der
jüdischen Bevölkerung hin zu ihrer systematischen Verfolgung. Die jüdische Gemeinde
in der Stadt Innsbruck wurde insgesamt tief
erschüttert.
Wir haben gemeinsam in unserer Landeshauptstadt in den vergangenen Jahren
mehrfach aktive Zeichen gegen das Vergessen gesetzt. Ich darf an Folgendes erinnern:
-
Verleihung von Verdienstkreuzen an
(ehemalige) jüdische MitbürgerInnen
und deren Nachkommen wie Abraham
Gafni, Judith Shomrony, Richard Benson, Vera Adams, Vera Graubart und
Dorli Neale.
Es ist unser aller Beitrag gefordert, um kulturelle und religiöse Vielfalt als wichtigste
Elemente einer lebenswerten und weltoffenen Gemeinde in unserer Stadt Innsbruck in
den Vordergrund zu stellen. Antisemitismus,
Verfolgung und Intoleranz darf in der Gesellschaft nie wieder Platz finden.
Ich freue mich darüber, dass der Gemeinderat in seiner aktuellen Zusammensetzung
bzw. auch schon jener der vorhergehenden
Regierungsperiode sich dafür eingesetzt
hat, dass am Westfriedhof eine GedenkStele errichtet wurde und die Inschrift gemeinsam erstellt werden konnte. Am Weg
zum jüdischen Friedhof kommt man nämlich
immer noch an einer Gedenktafel vorbei,
auf der man den Namen eines Mörders lesen kann.
6.
StR Pechlaner Ernst, Geburtstagsglückwünsche
-
Neueröffnung der Synagoge im
März 1993 an genau jenem Ort, an
dem sie sich bereits von 1910 bis 1938
befunden hatte, nämlich in der Sillgasse 15. Alt-Bgm. Niescher hat die jüdische Gemeinde dabei tatkräftig unterstützt - ebenso wie Alt-Bischof Dr.
Reinhold Stecher.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: StR Ernst
Pechlaner feiert heute seinen Geburtstag.
Leider ist er ausgerechnet jetzt erkrankt und
kann an der Sitzung nicht teilnehmen. Wir
übermitteln unsere herzlichen Glückwünsche. Auf baldige Genesung! (Beifall von allen Seiten)
-
Intensivierung der Prozesse der Aufarbeitung seit den 1980er-Jahren. Mein
besonderer Dank ergeht dabei an
Dr.in Esther Fritsch, die langjährige
Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde, sowie Alt-Bischof Dr. Reinhold Stecher.
7.
-
Erforschung historischer Stätten (z. B.
des alten jüdischen Friedhofs am Judenbühel, des ältesten in Westösterreich) als Beitrag zur Aufbereitung der
tief verwurzelten Geschichte der Juden
in Tirol.
-
Dokumentarisches Drama "Zersplitterte
Nacht - 9. November 1938, als die
Nacht am kältesten war" des Innsbrucker Regisseurs Hermann Weiskopf,
gedreht mit Unterstützung der Stadt
Innsbruck. Diese dunkle Zeit der Innsbrucker Geschichte konnte durch das
Medium Film anschaulich nähergebracht werden. Zielgruppe war besonders die jüngere Generation.
GR-Sitzung 09.11.2017
GfGR/107/2017
Wiedervorlage von Anträgen gemäß § 20 Abs. 6 GOGR
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Gemäß § 20
Abs. 6 der Geschäftsordnung des Gemeinderates, seiner Ausschüsse und des Stadtsenates (GOGR) habe ich als Bürgermeisterin Anträge von Gemeinderatsmitgliedern
dem Gemeinderat vorzulegen, sofern diese
Anträge nicht innerhalb eines Jahres erledigt worden sind. Für die heutige Sitzung
betrifft das folgenden Antrag:
Gemeinderat vom 20.10.2016:
-
Zahl I-OEF 55/2016
"Novellierung des Stadtrechtes der
Landeshauptstadt Innsbruck, erforderlichenfalls auch der Geschäftsordnung
des Gemeinderates, seiner Ausschüsse und des Stadtsenates der Landeshauptstadt Innsbruck sowie der Innsbrucker Wahlordnung, Nominierung