Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil1.pdf
- S.34
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GRin Mag.a Pitscheider: Ich danke für das
Lob für meine Fraktionskollegin GRin
Mag.a Schindl-Helldrich, die wirklich hartnäckig war, um das Denken hinsichtlich
der Inklusivschule anzukurbeln und in
Innsbruck diesbezüglich eine Änderung
herbeizuführen, auch wenn es noch eine
Schulgeneration braucht.
Die gemeinsame Schule ist etwas Wichtiges. Die Schule für alle mit einer Ganztagesschule erachte ich als sehr wichtig,
weil es genug Eltern gibt, die es nicht
vermögen, ihre Kinder zu unterstützen.
Der Grund dafür kann fehlende Bildung
sein oder sie müssen arbeiten, um überhaupt durchkommen zu können.
Daher braucht es eine Ganztagesschule,
die nicht nur ein Gebäude ist, in dem die
Kinder herumhüpfen, sondern ein Lebensraum, in dem sie Soziales lernen sollen.
Man darf auch nicht bei den Brennpunkten
wegsehen, die in Schulen und Kindergärten entstehen. Gleich wie Erwachsene, die
oft mit Konflikten nicht umgehen können,
können das auch die Kinder nicht. Man
muss mit Sozialarbeit - ich glaube in Imst
gibt es das bereits …
(Bgm.-Stellv. Kaufmann: Wir haben zweimal den Versuch gestartet und sind an der
Finanzierung des Landes Tirol gescheitert.)
Wünsche hinsichtlich einer ganztägigen
Schule kann man zwar viele äußern, aber
es wird schwierig, wenn das Land Tirol
und der Bund nicht mitziehen. Wir als
Stadt Innsbruck können das nicht bezahlen. Wichtig ist, dass diese Brennpunkte
gesehen bzw. wahrgenommen und nicht
unter den Teppich gekehrt werden.
Inklusion betrifft die Barrierefreiheit der
Schulen. Es wird auf uns zukommen, dass
wir Schulen barrierefrei umbauen müssen.
Außerdem müssen wir die Barrieren in
unseren Köpfen, bei den Lehrenden und
bei den Eltern abbauen bzw. auflösen.
Ich möchte ein Zitat, nicht von uns GRÜNEN, sondern vom Behindertensprecher
der ÖVP, Dr. Franz-Jospeh Huainigg,
bringen:
"Die Sonderschule ist eine bildungspolitische Sackgasse."
GR-(Budget-)Sitzung 9.12.2010
Es gibt in den Sonderschulen Kinder, deren Eltern schlicht und einfach keine Zeit
haben und aus diesem Grund die Kinder
in der Schule nicht mitkommen. Das wäre
gar nicht notwendig, da sie Fähigkeiten
hätten. Es gibt Kinder, die auf irgendeine
Weise behindert sind und ohne weiters in
einer normalen Schule integriert werden
könnten. Manche Kinder kommen aus
sehr armen Familien, wo jegliche Unterstützung fehlt.
Dafür braucht es eine Regelschule bzw.
Ganztagsschule, in der die Kinder geschützt Bildung lernen können und nicht
mehr vom Bildungsstand und Geldvermögen der Eltern abhängig sind.
Der barrierefreie Zugang ist in allen Bereichen dringend notwendig. Dass es für die
Umsetzung aufgrund der Finanzen noch
Zeit braucht, ist uns GRÜNEN klar. Das
Ziel muss sein, eine inklusive Schule für
alle zu schaffen.
GRin Moser: Es sei mir eine kurze Exkursion zu diesem Budgetkapitel erlaubt. Die
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
ist etwas untergegangen, obwohl Innsbruck das Wissenszentrum Tirols ist.
Chancen müssen erkannt und Zukunftsbranchen aktiv gefördert werden. Die unterschiedlichen Institutionen und Vereine
im Sektor Bildung, nehmen das Potenzial
der Stadt als Chance ernst, sich noch
besser als Zentrum des Know-hows zu
etablieren.
Wichtig ist für mich eine Symbiose zwischen Know-how und Kreativität. Kreativität entsteht durch Wissen. Ich habe gelesen, dass angedacht ist, in der Stadt Innsbruck ein Zentrum für Kreativwirtschaft
durch die Leopold-Franzens-Universität
Innsbruck und Wirtschaftskammer Tirol
(WKO) gemeinsam zu initiieren.
Schulen:
Angesichts der weitreichenden organisatorischen und wirtschaftlichen Änderungen,
ist die Stadtpolitik hier zunehmend als
Partner gefragt. Dies insbesondere, wenn
es um räumliche Voraussetzungen und
um Kontakte mit dem Bund und dem Land
Tirol, aber auch um den hohen Stellenwert
von Bildung und Wissenschaft in der Stadt
zu vermitteln und öffentlich anzuerkennen,
geht.