Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil1.pdf
- S.37
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 810 -
Zum Zweiten möchte ich kurz auf den Kindergartenbereich eingehen und dazu ein
paar Zahlen nennen:
60 % der Mütter in Innsbruck sind berufstätig. Der Anteil des Fachpersonals an
Innsbrucks Kindergärten ist im Vergleich
zu anderen Bezirken Tirols am höchsten.
Man höre und staune. Die BesucherInnenquote ist mit fast 99 % am höchsten.
Der österreichische Durchschnitt liegt unter 90 %.
Das Gratiskindergartenjahr ab vier Jahren
- von dem wir heute schon des Öfteren
gehört haben - und das verpflichtende
Kindergartenjahr für unsere Fünfjährigen
bedeutet, dass Kinder im Alter von vier bis
sechs Jahren bis 14.00 Uhr den Kindergarten gratis besuchen können. Gesetzlich
vorgeschrieben wäre es bis 13.00 Uhr. Für
den ganztägigen Kindergartenbesuch
werden € 34,-- pro Monat in Rechnung
gestellt. Das ist ein Elternbeitrag, der sehr
moderat und zumutbar ist und von allen
Eltern, mit denen ich Kontakt hatte, als
sehr günstig angesehen und selbstverständlich bezahlt wird. Dies unter dem
Motto "was nichts kostet ist auch nichts
wert."
Zudem bietet Innsbruck ein flächendeckendes und vor allem auch bedarfsgerechtes Angebot. Von den 27 Kindergärten
werden 17 Kindergärten ganztags von
7.00 Uhr bis 16.30 Uhr geführt, drei Kindergärten ganztags mit verlängerten Öffnungszeiten von 6.30 Uhr bis 18.00 Uhr,
5 Kindergärten von 7.00 Uhr bis 14.00 Uhr
und zwei Kindergärten von 7.00 Uhr bis
13.00 Uhr.
Auch die Ferienbetreuung wurde bedarfsgerecht ausgebaut. Inzwischen sind sieben städtische Kindergärten und vier
Schülerhorte in der Ferienzeit geöffnet.
Das ist ein nicht mehr wegzudenkendes
Angebot für berufstätige Eltern in unserer
Stadt.
Über die alterserweiterten Gruppen für
Kinder ab zwei Jahren und die Sprachförderprogramme, wird eine ganzheitliche
Erziehung und Entfaltung der Persönlichkeit unserer Kinder unterstützt. Wie die
Erfahrungen zeigen, profitieren Kinder in
ihrer Entwicklung von den alterserweiterten Gruppen, sie lernen von den Größeren.
GR-(Budget-)Sitzung 9.12.2010
Um die sprachlichen Defizite mancher
Kinder auszugleichen - diese beschränken
sich leider nicht nur auf jene mit Migrationshintergrund - ist es wichtig, dass für
alle schon in den ersten Jahren des Bildungsweges Chancengleichheit geschaffen wird. Die Mag.-Abt. V, Kinder- und
Jugendbetreuung, organisiert dazu in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule
Innsbruck heuer in vierzehn Kindergärten
insgesamt fünfzehn Sprachkurse für die
vier- bis fünfjährigen Kinder, 140 Kinder
nehmen daran teil.
Erlauben Sie mir abschließend einen persönlichen Vergleich: Meine Kinder haben
in den Jahren 1990 bis 1997 einen Kindergarten besucht. Hinsichtlich der Qualität der Betreuung, der Tagesöffnungszeiten, der Gruppengröße, des Mittagstisches
und vor allem auch der Elternbeiträge, hat
Innsbruck das Angebot ständig verbessert.
Wir haben in den Kindergärten und an den
Pflichtschulen einen Standard erreicht, der
sich wirklich sehen lassen kann und auf
den wir stolz sein können, den Eltern und
Kinder schätzen und gerne annehmen, der
kontinuierlich weiterentwickelt wird.
Die Liste "Für Innsbruck" hat diese Entwicklung in den 90er-Jahren unter der
damaligen Ressortzuständigkeit von AltBgm.in Hilde Zach eingeleitet. Bgm.in
Mag.a Oppitz-Plörer hat sie kontinuierlich
mit Herzblut verbessert und ausgebaut.
Bgm.-Stellv. Kaufmann setzt diesen Weg
für die fast 2.000 Kinder in den 27 städtischen Kindergärten und die zirka
6.200 Kinder an Innsbrucks Pflichtschulen
konsequent und mit Engagement fort.
Herzlichen Dank dafür! (Beifall)
GRin Eberl: Ich habe etwas vorbereitet,
wovon ich jedoch einen Teil, den ich lobend erwähnen wollte, herausgestrichen
habe, da ich mich aufgrund der Meldung
hinsichtlich der Gratiskindergärten geärgert habe.
Das Jahr 2010 ist das europäische Jahr
gegen Armut und soziale Ausgrenzung.
492.000 Menschen leben in Österreich in
Armut und sind von sozialer Ausgrenzung
betroffen. Sie sind manifest arm, haben
neben niedrigen Einkommen auch Einschränkungen in zentralen Lebensbereichen. Zum Beispiel: Bildung, Wohnung
und Bekleidung.