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Jahr: 2010

/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil1.pdf

- S.38

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- 811 -

Frauen sind davon stärker betroffen als
Männer und ein Viertel der Armutsbetroffenen sind Kinder. Ein Konzept gegen die
Armutsbekämpfung ist der Gratiskindergarten. Wir müssen allen Kindern die gleiche Chance des Bildungszuganges geben. Alle Kinder müssen durch eine gezielte Sprachförderung für die Schule vorbereitet werden.
Den Eltern muss die Teilnahme am Erwerbsleben ermöglicht werden. Hier müssen die Öffnungszeiten der Kinderbildungseinrichtungen massiv ausgebaut
werden. Frauen und Männer im Handel
und zum Beispiel im Tourismus, arbeiten
länger als bis 17.30 Uhr und meist auch
am Samstag.
Vor allem Bgm.-Stellv. Kaufmann ist auf
einen bedarfsgerechten Ausbau der Kinderbildungseinrichtungen bedacht. Ich
frage mich, was für ihn bedarfsgerecht ist.
Für 1.913 Kinder sind drei Kindergärten
von 6.30 Uhr in der Früh bis 18.00 Uhr
geöffnet. Einige Kindergärten sind nur bis
Mittag und andere nur von 7.30 Uhr bis
17.30 Uhr geöffnet. Das ist für mich eindeutig nicht bedarfsgerecht.
Wir haben die Aufgabe, den Eltern die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu
ermöglichen. Die Aussage, dass die SozialdemokratInnen mit der Forderung eines Gratiskindergartens junge Familien
aufhetzen würden, das ist schon etwas
schwach. So wenig Visionen und so wenig
Fantasie von der Fraktion "Für Innsbruck"
finde ich schade. Die Bildung beginnt im
Kindergarten.
Hier geht es um viel mehr. Es geht um
Integration, gezielte Sprachförderung sowie das Erlernen sozialer Kompetenzen
unserer Kinder. Die privaten Kinderbildungseinrichtungen als Ausrede für Eure
Ablehnung des Gratiskindergartens zu
nennen, das finde ich auch sehr schwach.
Es besuchen jetzt schon doppelt so viele
Kinder in Innsbruck private Einrichtungen.
Wir haben in unserem Antrag vorgeschlagen, dass von ExpertInnen der LeopoldFranzens-Universität Innsbruck ein Konzept entwickelt wird, das sich genau mit
diesen Themen auseinandersetzt. Die
Fraktion "Für Innsbruck" will den Gratiskindergarten einfach nicht.
GR-(Budget-)Sitzung 9.12.2010

Der Gratiskindergarten bis 14.00 Uhr, den
die Stadt Innsbruck vor mehr als einem
Jahr eingeführt hat, war eigentlich ein
Nullsummenspiel für die Stadt Innsbruck.
Die Stadt Innsbruck hat die Ermäßigungen
im Kindergarten für AlleinerzieherInnen
und für Familien mit kleinem Einkommen
gestrichen. So wurde der Gratiskindergarten bis 14.00 Uhr finanziert. Ich denke,
dass das für diese Stadt der falsche Weg
ist.
GR Mag. Denz: Wir sollten lernen! Die
PISA-Studie zeigt, dass das Bildungsproblem nicht oben, bei der Gesamtschule, bei
der Neuen Mittelschule, sondern unten
beginnt. Sonst wäre nicht die Leseschwäche das Schlimmste an dieser Studie. Lesen lernt man nicht in der Mittelschule,
sondern im Kindergarten und dann in der
Volksschule.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Also im Kindergarten lernen die Kinder nicht lesen.)
Die wirklich begabten Kinder lernen das
bereits im Kindergarten - immerhin 10 % bzw. es werden die Fähigkeiten zum Lernen erst geschaffen.
(GR Weiskopf: Zwei, drei Buchstaben.)
(GRin Mag.a Mayr: Sie können es vielleicht,
aber sie lernen es nicht.)
Ich habe nicht gesagt, dass es gelehrt
wird, aber sie lernen es vielleicht. Das ist
ein Unterschied.
Der Kindergarten ist die Grundlage für
jede Bildung. Das wurde vorhin völlig richtig gesagt. Dass hier die Stadt Innsbruck
zu wenig tut und vor allem - wie man bei
diesem Budget sieht - auch in Zukunft gewillt ist, zu wenig zu tun, das ist ganz klar.
2 % Steigerung der Kosten für die Kindergärten in drei Jahren reicht nicht einmal,
um den Status quo zu erhalten, geschweige denn 80 neue Kindergartenplätze zu
schaffen. Wenn ich diese Zahlen des Jahresvoranschlages der Landeshauptstadt
Innsbruck für die Rechnungsjahre 2011
und 2012 ernst nehme, gibt es nicht einen
einzigen neuen Kindergartenplatz und
keinen Kindergarten, welcher die Betriebszeiten ausdehnt.
Wenn ich diesen Jahresvoranschlag der
Landeshauptstadt Innsbruck für die Rech-